Wichtige Handelsabkommen der EU scheitern oft an Einzelinteressen der Mitglieder. Doch Europa darf nicht tatenlos zusehen, wie China und Russland ihre Präsenz im Globalen Süden ausbauen.
Global Challenges
In der Reihe „Global Challenges“ schreiben Expertinnen und Experten aus aller Welt über aktuelle politische und wirtschaftliche Fragen. Sie erscheint jeden Donnerstag im Handelsblatt und im Tagesspiegel.
Aktuelle Artikel
Der Ausgang der Wahlen in den USA wird globale Auswirkungen haben. Statt voller Sorge auf die Vereinigten Staaten zu blicken, sollte Europa jetzt drei Bereiche stärken.
China ist derzeit besonders an guten Beziehungen zu Europa interessiert. Dies kann Bundeskanzler Scholz bei seinem bevorstehenden China-Besuch nutzen, meint unser Experte.
Viele kleinere Länder fühlen sich von Industriestaaten bei Handelsthemen benachteiligt. Um Spannungen zu verhindern, ist aber Kooperation nötig, sagt die Volkswirtin Pinelopi Goldberg.
Schon lange hält die EU ihre Mitgliedsstaaten dazu an, Abhängigkeiten zur Volksrepublik China abzubauen und warnt vor chinesischer Einflussnahme. Torpediert wird dieser Prozess von Ungarns Ministerpräsident.
Eigentlich steht der Sieger der Präsidentschaftswahl am Wochenende längst fest. Russland-Expertin Liana Fix erklärt, wieso die Fassade von Legitimation dennoch weiterhin wichtig ist für Putins Machterhalt.
Das Land muss die Überproduktion seiner meist ineffizienten Staatsbetriebe drastisch eindämmen. Gelingt das wieder nicht, wird Europa mit Protektionismus antworten, meint Jörg Wuttke.
Während der Westen mit Sorge in die Zukunft schaut, gibt sich der Globale Süden selbstbewusst. Und dem Westen wird Heuchelei vorgeworfen. Wie tief reicht die Kluft?
Wird Donald Trump zum zweiten Mal Präsident, dürfte das auch große Folgen haben. Das hatte er zuletzt mit seinen Äußerungen zum Verteidigungsbündnis gezeigt. Europa sollte sich jetzt wappnen.
Künstliche Intelligenz kann Ungleichheit beseitigen oder Gesellschaften spalten. Es liegt an uns, sie zum Nutzen aller einzusetzen.
Um in der Globalisierung die besten Führungskräfte zu halten, boten Unternehmen ihnen große Freiheiten und enorme Gehälter. Das ist jetzt vorbei, konstatiert Dalia Marin.
In einer Welt voller Krisen verspricht der Rückzug auf das, was man für das Eigene hält, neuen Halt. Rechte Parteien macht das stark. Doch Lösungen bietet nur internationale Zusammenarbeit.
Die Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen und Infrastrukturen hat einen größeren Umverteilungseffekt als die Besteuerung. Und sie hilft der Wirtschaft.
Die Sicherheitslage in der Taiwan-Straße könnte sich nach der Wahl gravierend ändern. Deutschland und Europa sollten daher nichts unversucht lassen, ein Umdenken Pekings bezüglich der Insel anzustoßen.
Der Anteil des internationalen Handels an der Weltwirtschaft ist 2023 zwar gleich geblieben. Doch wertvolle wissenschaftliche Kooperationen zerbrechen. Zudem sinken ausländische Direktinvestitionen.
Während die Militäroffensive Israels weitergeht, werden länderübergreifend zukünftige Lösungen für Gaza gesucht. Die USA werden in der Neuordnung eine wichtige Rolle spielen müssen.
Mit ihrer mehrdeutigen Politik gegenüber Russland leistete die Bundesregierung unwillkürlich der Aggressionsbereitschaft des Kremls Vorschub. Der Fehler droht sich nun zu wiederholen.
Nordkorea baut sein Atomwaffenarsenal stetig weiter aus und intensiviert zudem seine Beziehungen zu Russland. Das macht eine engere Zusammenarbeit von China und den USA nötig.
China ist dabei, mithilfe von Subventionen nach der Solarbranche auch die Wertschöpfungskette für Elektroautos zu dominieren. Brüssel sollte eingreifen, fordert Ökonomin Dalia Marin.
Fortschritte im Bereich der künstlichen Intelligenz und der Halbleiterbereiche erfordern ein neues Denken und neue strategische Fähigkeiten. Nur so werden wir widerstandsfähig sein und ein nie dagewesenes Wachstum erzielen.
Klimakrise und Systemwettbewerb machen staatliche Hilfen für die Wirtschaft nötig. Die USA machen es vor, Europa war bislang zu zögerlich. Doch die Zeit drängt, mahnt Cornelia Woll.
Seit Jahrzehnten verliert Europa in Südamerika an Einfluss. Das historische Freihandelsabkommen mit dem Mercosur ist wohl die letzte Chance, diesen Prozess aufzuhalten.
China will in den internationalen Organisationen die „Vorherrschaft“ der USA beenden. Der Westen darf dabei nicht zusehen, fordert Peter Wittig.
Somalia, Irak, Afghanistan – die Bilanz der humanitären Interventionen des Westens in den vergangenen Jahrzehnten ist negativ. Die Bereitschaft zum Eingreifen sinkt.
Die gemeinsamen Interessen der beiden Kontinente sind weitaus begrenzter, als es europäische Politiker suggerieren. Das muss einer engeren Zusammenarbeit nicht im Weg stehen.
Die Volksrepublik weitet ihre Einflusssphäre mit zahlreichen Projekten aus. Der Westen ist weitgehend hilflos, meint Brahma Chellaney.
Durch den Aufstieg des asiatischen Riesenreichs ist ein Kampf zwischen Demokratien und Autokratien entstanden – bei dem Letztere im Vorteil sind. Wie muss sich Europa nun verhalten?
Die ökologische Wende kostet viel Geld, doch muss sich Europa diesen ökonomischen Herausforderungen stellen. Sonst ist die Klimapolitik zum Scheitern verurteilt.
Die Stärke der US-Wirtschaft liegt in ihrer Dynamik. Das zeigt der Bundesregierung: Es braucht mehr Innovation, Gründungen und Bildung, analysiert Wissenschaftler Volker Wieland.
Die neue China-Strategie der Bundesregierung hat einen ersten strategischen Startpunkt gesetzt. Wichtige Details, etwa zur Reform des Investitionsschutzabkommens, fehlen aber noch, analysieren Katrin Kamin und Rolf Langhammer.
Rein nationale Lieferketten aufzubauen, ist teuer und unproduktiv. Auch die Armut weltweit wird zunehmen. Aber auch die Vereinigten Staaten wären Verlierer.
Beispiel Ukraine: Neue Technologien und ihre Finanzierung über Crowdfunding führen zur Privatisierung und Individualisierung von Kriegen. Ein Gastbeitrag.
Der Nato-Gipfel in Litauen nächste Woche verspricht einer der bedeutendsten in der Geschichte der Allianz zu werden. Wie halten wir es mit der Ukraine?
Seit 1. Juli steht Spanien dem EU-Rat vor und hat ambitionierte Ziele. Die Pläne Madrids könnten unter anderem die Stromkosten senken – gute Kooperation der 27 EU-Staaten vorausgesetzt.
Krisen, die durch Klimawandel und Pandemien ausgelöst werden, können Entwicklungsländer in den Abgrund treiben. Die Weltbank und der Internationale Währungsfonds sind aber schlecht gerüstet, um ihnen zu helfen, kritisiert Ökonomie-Professorin Cornelia Woll.
Die EU muss die US-Subventionspolitik stärker thematisieren. Und mit neuen Freihandelsabkommen gegensteuern – und dabei die Kritik des Globalen Südens ernst nehmen.
Um den Schaden zu begrenzen, sollte sich Berlin an Pekings Industriepolitik und Washingtons Innovationspolitik orientieren, rät Dalia Marin.
Europa sollte seine Handelsbeziehungen weiter diversifizieren, sich aber nicht von den USA abgrenzen. Eine Handlungsanleitung.
Europa muss sicherheitspolitisch an der Seite der USA stehen, kann bei den globalen Wirtschaftsbeziehungen aber eine offenere Rolle spielen.
Die EU darf nicht länger wirtschaftlicher Riese und politischer Zwerg sein wollen. Stattdessen muss sie sich in der Selbstbehauptung üben.