Die Unis werden mitunter zum Schauplatz von ideologischen Lagerkämpfen. Doch das lenkt von den wahren Problemen ab: Es gibt genug konkrete Aufgaben zu erledigen.
Vom Campus
Worüber spricht und streitet man in der Berliner Wissenschaft? Und was wollen die vier Autor:innen der Kolumne „Vom Campus“ dem Publikum im Tagesspiegel, ihren Kolleg:innen, den Studierenden oder der Politik zu bedenken geben? Das schreiben die Vier hier immer montags.
Aktuelle Artikel
Wer forscht, publiziert und gelesen werden will, muss sich im Grunde für Englisch entscheiden. Die Wissenschaft sollte dennoch ihre Mehrsprachigkeit erhalten: Sie birgt die notwendige Differenzierung.
Ein grundsätzlicher Kulturwandel in der Wissenschaft ist nötig: weg von oft einseitiger Kommunikation hin zu echtem Dialog. Die positiven Effekte sollte uns die Zeit wert sein.
Drei Millionen Kinder sind hierzulande arm oder von Armut bedroht, doch über die Reform, die Eltern in Not helfen soll, hört man viel Gemecker. Dabei ist sie lebenswichtig fürs Gesamtsystem.
Lieber nach Kanada, Dubai oder Schweden, als in Deutschland zu arbeiten: Das sagen deutsche Stipendiaten mit Migrationshintergrund, fragt man sie nach ihrer Zukunft. Was muss sich ändern, damit Talente bleiben?
Die Ansprüche steigen, doch wird dem akademischen Nachwuchs weniger Zeit für seine Entwicklung zugestanden. Dieser Widerspruch verheißt nichts Gutes für den Forschungsstandort Deutschland.
Nach einigem Ringen und Widerstand aus der Landwirtschaft hat das EU-Parlament für das „Gesetz zur Wiederherstellung der Natur“ gestimmt – richtig so! Jetzt gilt es, weiter für den Klimaschutz zu kämpfen.
Für Rechtsstaatlichkeit, Meinungsfreiheit und eine offene Gesellschaft steht auch die Wissenschaft auf. Gut so! Sie wird auch den Dialog auf den Marktplätzen vieler Dörfer und Städte suchen.
Ein Orientierungsjahr hilft vielen, die nach der Schule erstmal ratlos sind. Aber muss es, wenn das Geld knapp ist, ausgerechnet ein Freiwilligendienst bei der Bundeswehr sein?
Lehrpersonal muss besser über politische Konfliktherde Bescheid wissen. Gerade in einer „globalen Stadt“ wie Berlin sollte auch in der Schule Weltwissen vermittelt werden.
Kahlschlag durch den Menschen: Fast drei Millionen Arten könnten vom Aussterben bedroht sein. Doch jeder und jede kann etwas dagegen tun. Vielleicht ist die Fastenzeit dafür ein Einstieg?
Unsere Autorin wollte die Plattform X verlassen. Doch jetzt bleibt sie – und das Wissenschaftszentrum Berlin will sie auch auf TikTok positionieren, selbst wenn es Nerven kostet.
Das Tempo auf dem Bildungsmarkt legt immer weiter zu. Umso wichtiger, dass junge Studierende zunächst herausfinden können, was ihnen liegt und was nicht.
Universitäten sind Orte, an denen Menschen jeder Herkunft und jeden Glaubens gemeinsam an etwas Größerem arbeiten. Übergriffige Maßregelung würde diese Freiräume bedrohen.
Wir alle sind gefragt, wenn es um die sozialverträgliche Gestaltung unserer Zukunft geht. Jeder von uns muss sich fragen, ob das eigene Engagement ausreicht.
Es wird derzeit gestreikt, blockiert, demonstriert: Was wäre, wenn auch Kinder, Lehrer und Eltern ihrer Unzufriedenheit so Luft machen würden?
Ein oft geäußertes Motiv für die richtige Studienfachwahl ist „Erfolg“. Doch man sollte sich nicht zu sehr von hohen Einstiegsgehältern oder den Bedürfnissen des Arbeitsmarkts leiten lassen.
Wegen des Nahostkonflikts schauen internationale Partner in der Wissenschaft mit zunehmender Befremdung auf uns. Denn anders als auch in Israel selber fehlen Freiräume für kontroverse Debatten.
Treibhausgase befeuern die Klimaerwärmung, egal wie kalt es bei uns gerade gewesen sein mag. Dieses CO₂ können Moore binden: Es gilt, sie zu regenerieren.
Ländlich geprägte Gegenden brauchen dringend Investitionen – stattdessen zu sparen, wäre ein Fehler. Auch, weil hier der Populismus immer weiter erstarkt.
Die klugen Köpfe und Fachkräfte von morgen sollten nicht wegen einer fehlenden Rollstuhlrampe oder einer Hörbeeinträchtigung vom Studium abgehalten werden. Gut, dass sich da was tut.
Gerade der Herbst mit seinen dunklen Abenden eignet sich dafür, um über Lösungen für die Krisen unserer Zeit nachzudenken. Wir dürfen uns von den Problemen nicht lähmen lassen.
Wo Steuergelder ausgegeben werden, braucht es natürlich Kontrolle. Doch die wird langsam zum Selbstzweck – Forschung wird durch immer neue Prüfungsauflagen ausgebremst.
Die Studienzeit wird von älteren Generationen häufig verklärt. In der heutigen Krisenzeit ist die Erwartung, Erfahrungen in allen Bereichen zu sammeln, kaum zu erfüllen – und setzt Studierende unter Druck.
Berlin will die Unis künftig belohnen, wenn sie mindestens 40 Prozent ihres akademischen Mittelbaus Dauerstellen geben. Dies sollte man im vollen Umfang für Postdocs nutzen: Sie zu fördern, ist überfällig.
In Citizen-Science-Projekten arbeiten Forscher mit interessierten Bürgern zusammen, um neues Wissen zu generieren. Ihre Erkenntnisse können sogar die Politik verändern.
Stolz und Ansporn konnten bei der Verleihung der Verdienstorden nur die spüren, die selbst schon viel davon haben, meint unsere Kolumnistin. Sie fordert, diese geschlossene Gesellschaft zu öffnen.
Im Ausland wird der deutsche Pragmatismus zur Integration geflüchteter Studierender bewundert. Doch die viel gelobten Programme sind in akuter Gefahr.
Die Professorin ist dank Jobticket günstiger mit den Öffentlichen unterwegs als ihre Studierenden: Das Semesterticket ist am Ende. Trotzdem brauchen wir eine sozialverträgliche Alternative.
Ministerien und internationale Bündnisse sind sich einig, dass wir in die Bildung für eine nachhaltige Entwicklung investieren müssen. Doch noch passiert zu wenig.
Kinder von Nicht-Akademikern sehen sich oft bestätigt darin, dass sie trotz des guten Abiturs irgendwie nicht an die Uni gehörten. Gerade Erstakademiker geben dann vorschnell auf.
Die Wissenschaftshauptstadt Berlin muss sich zukünftig auch als Studierendenhauptstadt verstehen. Doch dafür sollte man die Sinnhaftigkeit mancher Formalien hinterfragen.
Gerade erst hat Brasilien erste Schritte in die richtige Richtung zum Schutz des Amazonas unternommen. In der EU tut man sich schon schwer, Moore wieder zu bewässern. Das schadet unserer Glaubwürdigkeit.
Wenn es um die Studienwahl geht, sucht einem heute auch ChatGPT die Infos über Inhalte und Anforderungen eines Fachs heraus. Doch Entscheidungen abnehmen, das kann auch der beste Bot nicht.
Berlin ist Vorreiterin bei den Gender Studies in Deutschland. Und doch wird ihre Relevanz manchmal unterschätzt. Warum das Fach gestärkt werden sollte.
Auch in der Stadt gibt es eine Vielfalt der Pflanzen, doch auch sie muss geschützt werden. Mit einer Kunstaktion zeigt das Berliner Naturkundemuseum mehr als 7000 Pflanzen auf seinem Vorplatz.
Ein Studium soll heute schnell, unterbrechungsfrei und lukrativ sein: Die Motive von Studienanfängern haben sich geändert – was durchaus Fragen aufwirft.
Wer an der Uni angestellt ist und Kinder im Schulalter hat, kennt das Problem kaum vereinbarer Ferienzeiten. Die Lösung wäre, die Semester anzupassen – doch dafür gibt es bislang nur wenige Befürworter.
Bis 2035 wollen die Wissenschaftsorganisationen die Klimaneutralität erreichen. Um die notwendigen Aufrüstungen der Institute auch zeitnah umzusetzen, braucht es die Unterstützung der Politik.
Das Museum für Naturkunde möchte sich vergrößern und die Jury hat sich für ein zukunftsweisendes Haus entschieden. Dafür ist auch der Stadtgemeinschaft zu danken.