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Eine Frau, deren Hand zu sehen ist, füllt einen Bafög-Antrag auf Papier aus.

© Marcus Brandt/dpa

Tagesspiegel Plus

Studierendenwerk warnt: Die Bafög-Versprechen der Koalition implodieren

Strukturelle Armut unter Studierenden gefährdet für viele junge Menschen ihr Recht auf Bildung. Das schadet der ganzen Gesellschaft, warnt der Chef des Deutschen Studierendenwerks.

Ein Gastbeitrag von Matthias Anbuhl

Gut eine Million Studierende in Deutschland lebt in prekären finanziellen Verhältnissen – viele von Ihnen wissen nicht, wie sie mit ihrem Geld über den Monat kommen sollen. Das ist der dramatischste Befund aus der neuen, mittlerweile 22. Sozialerhebung zur sozialen und wirtschaftlichen Lage der Studierenden.

Strukturelle Armut unter Studierenden gefährdet für viele junge Menschen ihr Recht auf Bildung. Studentische Armut schadet aber auch unserer Gesellschaft, denn Studienabbrüche aus Geldmangel kann sich unser Land nicht leisten. Diese jungen Menschen sind die Informatiker*innen, Lehrkräfte, Ärzt*innen und Ingenieur*innen der Zukunft, die wir so händeringend brauchen.

Im neuen Haushalt werden die Mittel für das BAföG radikal zusammengestrichen, die groß angekündigte Strukturreform lässt sich so nicht bezahlen.

Matthias Anbuhl, Deutsches Studierendenwerk

Es ist also höchste Zeit, das BAföG als Herzstück der Studienfinanzierung zu stärken. Das BAföG muss zum Leben reichen, und es muss wieder mehr Studierende erreichen.

Eine Bundesregierung, die sich selbst Fortschrittskoalition nennt, darf sich hier nicht im Klein-Klein verlieren. Eine Trendwende – mehr Studierende sollen BAföG bekommen – möchte sie erreichen, hat Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) zum Amtsantritt verkündet. An diesem Anspruch muss sie sich messen lassen. 

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