Nachruf auf Wilhelm Adlon (Geb. 1944) Keine Macht dem Bösen Architekt oder Bildhauer wäre er gern geworden. Er wurde Metzger, Wirt und Filmhandwerker. Auch gut.
Nachruf auf Daniela Swarowsky (Geb. 1960) Wo bin ich zu Hause, wo will ich sein? Der gerade Weg war geebnet. Doch sie begab sich auf die Suche. Mit Richtungswechseln, immer neuen Begegnungen, immer neuen Orten.
Nachruf auf Birgit Schlehufer (Geb. 1948) Quatsch mit den Kindern Wäre sie doch nur im Hort geblieben. Doch sie konnte nicht „Nein“ sagen, auch nicht, als die Partei sie rief.
Nachruf auf Elisabeth Rosenthal (Geb. 1927) "Nehmt etwas mit, das ihr sehr lieb habt" Der Vater war in Moskau und kam nicht zurück. Die Mutter schickte sie nach London ins Exil. Ihre schönste Zeit: im Caputher Kinderheim.
Berlin Nachruf auf Matthias „Ulli“ Jacob (Geb. 1967) „Bald wird’s dunkel.“ - „Mann, ja, bald, aber nicht jetzt!“
Berlin Detlef Berentzen (Geb. 1952) Im Kindesalter werden Weichen gestellt, von da aus geht es auf die Strecke oder aufs Abstellgleis.
Berlin Manfred Schmale (Geb. 1940) Die Beamten vermuteten eine Gotteslästerung. Dann schrieben sie eine Anzeige wegen „groben Unfugs“.
Berlin Christian Kopp (Geb. 1955) Koppi kennt immer irgendjemanden und außerdem jeden Hydranten in der Stadt.
Berlin Ursula Sobottka (Geb. 1921) Ab und an tat sie so, als träume sie vom einfachen Leben der Hausfrauen
Nachruf auf Zhou Chun (Geb. 1926) Bloß kein Selbstmitleid! Er war Maos Dolmetscher, er fiel in Ungnade. Gefängnis, Zwangsarbeit, Verbannung. Dann wurde er Professor. In Berlin verliebte er sich, da war er 65.
Nachruf auf Roland Neumann (Geb. 1946) Böse genug hatte es angefangen... Doch er wurde kein Märtyrer der Umstände. Aus Not wurde Kunst, aus Schnupfleisten Schmuckleisten: sein erstes Kunstwerk. Nachruf auf einen Standhaften.
Nachruf auf Gertraud Skowronnek (Geb. 1928) Mehr vom Leben! Sie lebte in der kleinen Welt und in der großen, lebte in Saus und Braus, dann mal im Flüchtlingsheim, dann wieder als Geschäftsfrau...
Nachruf auf Cay Heinrich Runschke (Geb. 1940) Buchhändler, Flaneur, Lebenskünstler Er verkauft doch nichts, das seinen Ansprüchen nicht genügt! Keine Bestsellerlisten, keine Dummheit, keine Trivialität. Ein anspruchsvolles Geschäft.
Er spielte immer nur sich selbst Nachruf auf die „Nachtigall von Ramersdorf“ Sein Weg auf die Bühne war ebenso wenig märchenhaft wie der Weg herab. Der 1933 geborene Friedrich Steinhauer fabrizierte schräge Klänge und zweifelnde Bewunderung.
Nachruf auf Regine Röder-Ensikat (*1942) Morbide war nur die Kehrseite der unstillbaren Lust am Leben Nur nackte kleine Weiber? Ach was, sie malte so viel mehr. Und sie trat dem "Club der mörderischen Schwestern" bei. Denn merke: Männer sind die geborenen Opfer
Münchhausen modern, Teil 2 Wer am besten lügt, der hat’s am besten drauf Robert G. Thompson (geb. 1935) war Stasi- und KGB-Agent, im US-Knast, ging in die DDR. Die Geschichte war ihm nicht groß genug. Ein Nachruf als Spurensuche.