Nur 17 Tage nach den Mai-Krawallen wurden am Dienstag zwei Randalierer verurteilt. Beide waren geständig. Aber diese kurzen Verfahren bleiben wohl eher die Ausnahme.
1. Mai
Ein Polizeibeamter des Landeskriminalamtes Berlin hat Strafanzeige wegen des Verdachts der "Körperverletzung im Amt" erstattet. Ein Kollege soll ihn am 1. Mai mit einem Faustschlag verletzt haben.
Die Revolution ruht: Nach dem relativ friedlichen 1. Mai wundern sich Beobachter über das Schweigen der Kapitalismuskritiker.
Zwei Berliner Polizisten, die in Zivilkleidung beim Myfest im Einsatz waren, sind vor Ort von Kollegen mit Pfefferspray attackiert worden - und haben jetzt Strafanzeige wegen Verdachts der "Körperverletzung im Amt" gestellt.
Rocker der Hells Angels sollen sich auf dem nächsten Myfest nicht als Ordner ausgeben dürfen. Vor der Bühne am Oranienplatz hatten am 1. Mai etwa zehn Rocker postiert.
Yunus K. steht wegen des Einbruchs ins Technikmuseum vor Gericht. Belastet wird er dabei von seinem mutmaßlichen Komplizen Norman B.
Innensenator Körting lobt den Polizeieinsatz am 1. Mai und greift Christian Ströbele an, der die Steinwürfe auf Banken als "Schönheitsfehler" bezeichnete. Renate Künast verurteilt die Gewalt.
Ein paar Steinwürfe, eingeschlagene Scheiben und eine brennende Mülltonne. Das war es auch schon fast. So friedlich war es selten an einem 1. Mai. Kreuzberg feierte lieber, als Krawall zu machen.
Unsere Leserin Sabine Schumacher schildert, wie sie in ihrem Kiez den 1. Mai erlebte: Die Angst, Angriffsziel von Randalierern zu werden, schwingt immer mit. Diskutieren Sie mit oder schreiben Sie selbst einen Leserkommentar!
Klaus Wowereit ist von sich überzeugt, nun muss er die Berliner überzeugen - und die wählen in erster Linie Parteien. Sein Glück ist, dass Renate Künast auch nicht zu erkennen gibt, welches Team sie unterstützen soll.
Auf dem Kreuzberger Myfest werben die "Piraten" für ein Grundeinkommen. Im September will die Partei ins Abgeordnetenhaus einziehen.
Beim traditionellen Gewerkschaftsmarsch war auch Bürgermeister Klaus Wowereit dabei. Nicht allen Protestlern passte das.
Arbeit ist wichtig, sagt die Tagesspiegel-Kolumnistin Ursula Weidenfeld. Doch genau so wichtig ist es, sich gegen die Überbewertung der Arbeit zu wehren.
Die Gewerkschaften warnen bei ihren Kundgebungen am Tag der Arbeit vor der nächsten Finanzkrise, klagen über Billiglöhne und plädieren für den Ausstieg aus der Atomkraft.
Auch in diesem Jahr rufen Arbeitnehmerorganisationen für den 1. Mai zur Demonstration auf. Der Tag der Arbeit erfüllt einen wichtigen Zweck für die Gewerkschaften: Mitglieder mobilisieren und wahrgenommen werden.
DER OBERSTE GEWERKSCHAFTER Michael Sommerhat die Ausstrahlung einer beleidigten Leberwurst. Vom ruppigen Verhalten Gerhard Schröders, von Leiharbeit und Rente mit 67 hat sich der DGB-Chef nie wirklich erholt.
Neu ist, dass das sechsrädrige und gepanzerte Fahrzeug „WaWe 10.000“ sogenannte Wasserwände erzeugen kann, hinter denen Einsatzkräfte vorrücken können – allerdings nicht an diesem 1. Mai.
Von der Walpurgisnacht zum 1. Mai: Das Wochenende der Hexen, Hobbytänzer und Obstweinfans ist da. Denn trotz Krawallangst und Festungsstimmung stehen die Tage um den 1. Mai noch immer im Zeichen der Feierlaune.
Innensenator Körting will rund 6000 Polizisten am 1. Mai einsetzen. Bereits in der Nacht zu Donnerstag gab es mehrere linksextremistische Brandanschläge auf Autos und Schmierereien.
Im Fall Yunus K. und Rigo B. erhebt eine Verteidigerin schwere Vorwürfe gegen die Justizverwaltung. Der Anwältin zufolge hatte sich die Anklage auf die beiden Schüler "eingeschossen", statt Hinweisen auf andere Täter nachzugehen.
Zahlreiche Demonstrationen begleiten die Walpurgisnacht und den 1. Mai. Eine kurze Übersicht.
Es wird bunt am kommenden Wochenende: Kreuzberg feiert das traditionelle Myfest, linksradikale Demonstranten wollen durch den Kiez ziehen. Und Nina Hagen will bei den Gewerkschaften singen.
Zwei Jahre nach den Maikrawallen 2009 lässt die Staatsanwaltschaft wieder Zeugen befragen. Nach dem Freispruch für die Schüler Yunus K. und Rigo B. stehen nun offenbar doch andere unter Verdacht.
Im Fall Rigo B. und Yunus K. dürfte es wohl noch mehr Prügel für die Ermittler geben, wenn der Prozess gegen die beiden Schüler wieder aufgenommen wird. Schon im ersten Anlauf hatten die Ankläger eine krachende Niederlage kassiert.
Innensenator Ehrhart Körting erklärt seine Taktik für den kommenden 1. Mai. Die Berliner Polizisten werden von 5000 Beamten aus anderen Bundesländern unterstützt.
Am 1. Mai dürfte es in Berlin wieder heftige Auseinandersetzungen geben. Die Zahl politisch motivierter Straftaten ist zwar gesunken. Die Gewaltbereitschaft gegenüber Polizisten nimmt jedoch zu.
Der Mitarbeiter einer Bundestagsabgeordneten der Linksfraktion hat überraschend seine Anmeldung der "revolutionären" 1.-Mai-Demo zurückgezogen. Die linke Szene zeigt sich unbeeindruckt und mobilisiert kräftig weiter.
Ein Angestellter der Linken-Abgeordneten Ulla Jelpke meldet die krawallträchtige "18-Uhr-Demo" der Autonomen am 1. Mai an. Die SPD kritisiert dies als Anbiederung bei Autonomen.
Eine Parallelstraße zum Kommunismus: Im Parlamentsbüro spielt die Linke Rechtsstaat und Demokratie, und nach Feierabend macht sie gemeinsame Sache mit gewaltbereiten Linksextremisten.
Unbekannte haben am frühen Montagmorgen den Polizeiabschnitt 51 in Friedrichshain angegriffen. Es flogen mehrere Brandsätze und Steine durch Fenster und Türen in das Gebäude. Die vermummten Täter flüchteten.
Ein 21-Jähriger warf am 1. Mai vergangenen Jahres fünf Glasflaschen auf Polizisten und wehrte sich gegen seine Festnahme. Nun wurde er zu einer Bewährungsstrafe von einem halben Jahr verurteilt.
Die Veranstalter der krawallträchtigen "18-Uhr-Demo" am 1. Mai wollen von Kreuzberg erstmals nach Neukölln ziehen und die Veranstaltung dort enden lassen. Ein Teil der linken Szene sieht darin eine strategische Fehlentscheidung.
Die Nachfolgeregelung für Polizeipräsident Dieter Glietsch verzögert sich. Der neue Mann ist beim Großeinsatz am 1. Mai wohl noch nicht dabei, obwohl er sich an Glietschs Seite einarbeiten könnte. Über die Gründe wird gestritten.
Ein Neonazi hat in Aachen die Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags gestanden. Gemeinsam mit einem Komplizen soll er am 1. Mai vergangenen Jahres einen Sprengsatz nach Berlin gebracht haben.
Wegen schweren Landfriedensbruchs, versuchter gefährlicher Körperverletzung sowie versuchter Sachbeschädigung hat das Amtsgericht Tiergarten einen Randalierer vom 1. Mai zu einer Jugendstrafe von acht Monaten auf Bewährung verurteilt.
Bei einer Demonstration von Rechtsextremen am 1. Mai in Berlin soll ein Demonstrant einen Anschlag geplant haben. Jetzt wurde der 19-jährige Neonazi in Aachen festgenommen.
Ein mutmaßlicher Neonazi wurde vom Amtsgericht Tiergarten zu einem Jahr und drei Monate Jugendstrafe verurteilt. Ein Video belege eindeutig, dass der Angeklagte am 1. Mai einen Polizisten angegriffen habe.
Ein Rädelsführer bei den diesjährigen Mai-Krawallen ist am Dienstag zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden.
Am 1. Mai 2010 hatte der 25-Jährige Glasflaschen und Steine auf Polizisten geworfen. Jetzt wurde er zu 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.
Ein junger Mann ist wegen seiner Beteiligung an Krawallen am diesjährigen 1. Mai zu anderthalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Er bleibt jedoch in Untersuchungshaft - wegen einer zweiten Anklage.