Die Nacht auf den 1. Mai ist in Berlin weitgehend krawallfrei geblieben. In Hamburg kam es zu Ausschreitungen.
1. Mai
Heute ist Walpurgisnacht. Die größte Party findet in der Kulturbrauerei statt. Die nasseste an der Arena.
Am Vorabend des 1. Mai demonstrierten Nazigegner vor der rechten Szenekneipe "Zum Henker" in Schöneweide. Größere Zwischenfälle blieben aus. Hier die Chronologie der Ereignisse von unserem Reporter vor Ort.
Der 1. Mai als großer Appell: Die Krise darf nicht zulasten der sozial Schwachen gehen.
Sie lasen Dostojewski und hatten Angst, weil das Leben draußen ohne sie weiterging. Yunus und Rigo wurden nach dem 1. Mai 2009 wegen versuchten Mordes angeklagt. Nach sieben Monaten Haft kam der Freispruch – verloren haben sie trotzdem etwas.
Erst marschieren die Nazis am 1. Mai durch Prenzlauer Berg, später dann die Autonomen durch Neukölln. Auch sonst droht Krawall. Die Anwohner schwanken zwischen Angst und Gelassenheit
Polizei rechnet am Vorabend des 1. Mai mit Krawall. Berlins Bürgermeister Wowereit ruft alle Seiten zu Gewaltverzicht auf.
Erst marschieren die Nazis durch Prenzlauer Berg, später die Autonomen durch Neukölln. Die Anwohner schwanken zwischen Angst und Gelassenheit.
Aus Ärger über die geplante Verlegung der Bühne vom Kottbusser Tor in die Oranienstraße ziehen sich mehrere Organisatoren vom Kreuzberger Myfest zurück. Sie wehren sich gegen eine "Inszenierung von Senat, Bezirksamt und Polizei".
Am 1. Mai halten zahlreiche Polizisten wieder ihre Knochen hin, für uns – doch keiner dankt es ihnen.
Straßen werden gesperrt, Buslinien umgeleitet. Und mit der S-Bahn kommen die Rechtsextremisten. Wer am 1. Mai sicher und pünktlich durch Berlin kommen will, sollte die U-Bahn benutzen.
Kinder- und Familienfeste, offene Galerien, Myfest und Demonstrationen auf einen Blick.
Am 1. Mai halten wieder tausende Polizisten in Berlin ihre Knochen hin - für uns. Doch keiner dankt es ihnen.
Am 1. Mai drohen schwere Ausschreitungen – und das nicht nur in Berlin. Wie schlimm wird es?
Zum 7. Mal veranstaltet das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg gemeinsam mit Anwohner-Initiativen am 1. Mai das Kreuzberger „Myfest“.
Die Marschroute der Rechten soll an der S-Bahn-Trasse entlang führen – um den Aufzug jederzeit abbrechen zu können. Die genaue Route hält die Polizei geheim, um Gegendemonstranten zu behindern.
Massiver Polizeieinsatz, schnellstmögliches Eingreifen gegen Gewalttäter, beweissichere Festnahmen mit Videoeinsatz und harte Strafen sind wohl das einzige Mittel, um den 1. Mai zu befrieden. Das macht Berlin dann künftig möglicherweise auch für auswärtige Krawalltouristen unattraktiv.
Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) warnt vor einem gewalttätigen 1. Mai – vor allem in Hinblick auf Proteste gegen Neonazis. Er rechnet mit bis zu 3000 Rechtsextremen und rund 10.000 Gegendemonstranten.
DGB-Chef Michael Sommer über seine Abneigung gegen die FDP, den 1. Mai und den Kampf gegen Geiz und Gier.
Wenige Tage vor dem Neonazi-Aufmarsch in Prenzlauer Berg heizt sich die Stimmung auf. Im Internet mobilisiert jetzt die militante linke Szene mit martialischen Bildern.
Walpurgisnacht und 1. Mai sind in Berlin traditionell krawallträchtig, doch diesmal dürfte es noch mehr brenzlige Situationen geben als in den vergangenen Jahren. Die Leiterin des Berliner Verfassungsschutzes Claudia Schmid warnt vor Zusammenstößen von Rechten und Linken.
Gut eine Woche vor dem 1. Mai haben Polizeibeamte, Unionspolitiker und Juristen gefordert, Randalierer härter zu bestrafen und dafür die Gesetze zu verschärfen. Gewerkschafter halten die Deeskalationsstrategie für gescheitert.
Rechtsextremisten wollen am 1. Mai um 11 Uhr in Prenzlauer Berg aufmarschieren. Innensenator Körting erhofft sich für Berlins Image friedliche Gegendemonstranten. Auch Prominente rufen zu Protesten gegen die Nazis auf.
Das Bündnis „1. Mai - Nazifrei“ will am Samstag in Berlin öffentlich die Blockade des Aufmarsches der Rechtsextremen üben. Bei der Veranstaltung auf dem Bebelplatz in Mitte werde mit zahlreichen Teilnehmern gerechnet, teilten die Organisatoren mit.
Wer vor dem 1. Mai Öl ins Feuer gießt, macht sich an einer möglichen Eskalation mitschuldig. Das müsste auch der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei wissen.
Knapp zwei Wochen vor dem geplanten Naziaufmarsch am 1. Mai wird die Stimmung in der rechten Szene aggressiver. Im Visier der Rechtsextremen steht erneut der Chef der Polizeidirektion 6, Michael Knape, der für den Naziaufmarsch am 1. Mai zuständig sein wird.
Nur etwas mehr als zwei Wochen bis zum 1. Mai – und noch ist völlig unklar, wer wo demonstrieren darf. Als brisant gelten drei geplante rechtsextreme Kundgebungen und 20 linke Gegendemonstrationen.
Berlin muss am 1. Mai möglicherweise mit weniger Polizisten aus anderen Bundesländern auskommen, weil auch dort für Sicherheit gesorgt werden muss. Polizeigewerkschafter fordern bereits Demoverbote, falls nicht genügend Einsatzkräfte zur Verfügung stehen.
Polizeigewerkschafter warnen vor linksradikaler Gewalt während der Maifeiern in Kreuzberg. Aus Angst vor Krawallen gibt es harte Auflagen für das Myfest. Gegen einen geplanten Naziaufmarsch mobilisiert ein breites Bündnis.
Vor dem 1. Mai ist es auffällig ruhig in Berlin. Sogar die Serie von Autobränden scheint fürs Erste gestoppt. Ein Strategiewechsel in der linksextremen Szene der Stadt?
Die Organisatoren der "Revolutionären Mai-Demonstration" warnen vor zu viel Alkohol. Es gehe um politische Anliegen, nicht um Volksfestatmosphäre.
Die Blockade des rechtsextremen Aufmarschs in Dresden hat in der Szene größere Irritationen ausgelöst. Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Heinz Fromm, erwartet neue Provokationen und warnt vor einer "eskalierenden Wirkung" auf Demonstrationen am 1. Mai in Berlin.
Eine Studie des Senats analysiert die Eskalation der Gewalt am Tag der Arbeit 2009. Anwohner, Initiativen und Einsatzkräfte sollen vermehrt zusammenarbeiten.
Der Wunsch nach Strafe war stärker als die Beweislage. Das Urteil im 1.-Mai-Prozess zeigt: Berlins Polizei und Staatsanwaltschaft waren von einem Erreger infiziert.
Im Prozess um einen Brandsatzwurf bei den Mai-Krawallen hält die Staatsanwaltschaft den Tatvorwurf Mordversuch aufrecht und beantragte Haftstrafen für zwei ehemalige Schüler. Das Urteil soll am Donnerstag fallen.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft fordert ein Verschieben aller größeren Spiele am 1. Mai. "Sicherheit muss immer vorgehen. Wer dies nicht akzeptiert, der riskiert letztlich auch die Sicherheit seiner Fans", erklärte Rainer Wendt, Chef der Polizeigewerkschaft.
Der Innensenator streckt die Hand aus - und vieles deutet darauf hin, dass sie am 1. Mai ausgeschlagen wird
Aus Sorge vor Ausschreitungen am 1. Mai fordert Berlins Innensenator Ehrhart Körting, die an diesem Tag geplanten neun Bundesligaspiele zu verschieben - es könnten zu wenig Polizisten für linke und rechte Demonstrationen zur Verfügung stehen.
In den Fragen, die gestern im Prozess wegen versuchten Mordes bei den Mai-Krawallen an einen Polizeibeamten gerichtet waren, schwang vor allem eines mit: Kritik.
Der erste Prozess wegen versuchten Mordes bei Mai-Krawallen in Berlin könnte ein parlamentarisches Nachspiel haben. „Wir werden einen Untersuchungsausschuss fordern“, sagte die Anwältin des 17-jährigen Angeklagten Rigo B., dessen Haftbefehl aufgehoben worden war.