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Die Nordirin Shelby Lynn spricht bei der Veranstaltung Frauen 100 im Hotel de Rome.

© dpa/Annette Riedl

Ermittlungen gegen Rammstein-Sänger eingestellt: Die Vorwürfe gegen Till Lindemann – eine Chronik der Ereignisse

Vorwürfe, Konzerte, Klagen – im Mai 2023 erhebt die Nordirin Shelby Lynn die ersten Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann. Was seitdem passiert ist.

25. Mai: Die junge Nordirin Shelby Lynn erhebt auf „X“ Vorwürfe des sexuellen Übergriffs während eines Konzerts in Vilnius gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann. Am Morgen danach habe sie Hämatome bemerkt und das Gefühl gehabt, auf der Afterparty unter Drogen gesetzt worden zu sein. Auf Instagram veröffentlichte sie Bilder von den Hämatomen.

2. Juni: Der Verlag Kiepenheuer und Witsch beendet die Zusammenarbeit mit Lindemann. 2013 hatte der Verlag seinen Gedichtband „In stillen Nächten“ publiziert. In einem darin enthaltenen Gedicht verherrlicht das lyrische Ich eine Vergewaltigung.

3. Juni: Rammstein veröffentlicht ein Statement zu den Vorwürfen. „Die Vorwürfe haben uns alle sehr getroffen und wir nehmen sie außerordentlich ernst“, schreibt die Band auf Instagram. Gleichzeitig habe Rammstein, genau wie diejenigen, die die Vorwürfe erhoben hatten, „ein Recht – nämlich ebenfalls nicht vorverurteilt zu werden“.

5. Juni: Die Berliner Anwaltskanzlei Schertz Bergmann, die Lindemann vertritt, fordert Shelby Lynn dazu auf, die „unwahren“ Vorwürfe und Behauptungen gegen Lindemann nicht weiter zu veröffentlichen. Lynn macht weiter, betont aber erneut, nicht vergewaltigt worden zu sein.

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5. Juni: Influencerin Kayla Shyx lädt ein Youtube-Video hoch, in dem sie detailliert beschreibt, wie das System der „Row Zero“ funktioniere. Dabei sollen meist weibliche Rammstein-Fans in die erste Reihe bei Rammstein-Konzerten dürfen. Außerdem berichtet Shyx erstmals Rammsteins „Casting-Direktorin“ und Tour-Managerin. Sie soll diese Fans für Lindemann rekrutiert haben.

14. Juni: Die Staatsanwaltschaft Berlin leitet von Amts wegen ein Ermittlungsverfahren gegen Till Lindemann wegen Vorwürfen „aus dem Bereich der Sexualdelikte und der Abgabe von Betäubungsmitteln“ ein, heißt es aus der Behörde.

20. Juni: Zwei Petitionen fordern die Absage von Rammstein-Konzerten am 15., 16. und 18. Juli. Sie sammeln mehrere Zehntausend Unterschriften, erreichen ihr Ziel aber nicht.

23. Juni: Die Staatsanwaltschaft Vilnius erklärt, kein Ermittlungsverfahren gegen Lindemann einzuleiten. Dafür gebe es „keine objektiven Tatsachenbeweise“.

26. Juni: Unbekannte verüben einen Anschlag auf die „Rammstein GbR“ in Berlin-Reinickendorf, schlagen dort Scheiben ein. Auf der linksgerichteten Internetplattform „Kontrapolis“ erscheint noch am folgenden Tag ein Bekennerschreiben zu der Tat.

10. Juli: Lindemanns Anwälte gehen gegen die Campact-Petition vor, die die Absage der Rammstein-Konzerte Mitte Juli fordert. Die Unterschriftensammlung enthalte unwahre und schwer ehrverletzende Formulierungen. „Unser Mandant hat keine jungen Frauen missbraucht“, schreibt die Kanzlei. Die Unterlassungserklärung zieht Lindemann genau einen Monat später zurück.

14. Juli: Das Landgericht Hamburg gibt einem Unterlassungsantrag Lindemanns gegen den „Spiegel“ in Teilen statt. Die Behauptung des „Spiking“, also die Verabreichung von Betäubungsmitteln, hätte keine „hinreichenden Anknüpfungstatsachen“.

24. Juli: Till Lindemann erwirkt eine Unterlassungsverfügung gegen Kayla Shyx vor dem Landgericht Hamburg. Die 21-Jährige muss einzelne Stellen aus ihrem Video von Anfang Juni streichen.

15. Juli: Etwa 300 Menschen beteiligen sich an einer Demonstration vor dem Olympiastadion gegen das dort stattfindende Rammstein-Konzert.

4. August: Der „Spiegel“ schreibt über eine Frau, die 2011 ein sexuelles Verhältnis mit Till Lindemann gehabt haben soll. Sie sei damals 15 Jahre alt gewesen, erklärt die Frau und gibt dafür eine eidesstattliche Erklärung ab. Sie sei damals die beste Freundin der Tochter eines Rammstein-Mitglieds gewesen.

29. August: Die Staatsanwaltschaft Berlin stellt das Ermittlungsverfahren gegen Lindemann wegen nicht hinreichenden Tatverdachts ein. Auch das Verfahren gegen die Tour-Managerin wird eingestellt. Bei Instagram erklärt Lindemann: „Ich danke allen, die unvoreingenommen das Ende der Ermittlungen abgewartet haben.“ 

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