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Am Firmensitz der Rammstein GbR in Berlin wurden Scheiben eingeschlagen.

© dpa/Christophe Gateau

Update

„Keine Bühne für Täter“: Scheiben von Berliner Rammstein-Büro eingeschlagen – linkes Bekennerschreiben veröffentlicht

In der Nacht zu Dienstag haben Unbekannte einen Anschlag auf den Sitz der „Rammstein GbR“ in Pankow verübt. Der Staatsschutz hat nun Ermittlungen aufgenommen.

| Update:

In der Nacht zu Dienstag ist es zu einem Angriff auf das Büro der Berliner Band Rammstein an der Pankower Hertzstraße gekommen. Die Berliner Polizei bestätigte das am Dienstagabend auf Tagesspiegel-Anfrage. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.

Auf der linksgerichteten Internetseite „Kontrapolis“, die sich selbst als „offene Nachrichten- und Debatten-Plattform für den Raum Berlin“ bezeichnet, wurde am Dienstag ein mutmaßliches Bekennerschreiben publiziert. Darin ist auch von eingeschlagenen Scheiben die Rede.

Am Dienstagabend bestätigte eine Sprecherin der Berliner Polizei, dass Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gestellt worden. Dabei ginge es um das Aufbringen eines Schriftzugs. Auch habe der Staatsschutz laut Polizeisprecherin Ermittlungen aufgenommen, da ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden könne.

Später teilte der Lagedienst der Polizei laut Nachrichtenagentur dpa jedoch mit, dass es „scheine, dass Scheiben eingeschlagen worden sind.“ Von dpa veröffentlichte Fotos zeigen Fensterscheiben des Hauses in Berlin, die augenscheinlich eingeworfen worden sind und Beschädigungen aufweisen. Am Mittwochmorgen präzisierte die Polizei, dass drei faustgroße Löcher in den Scheiben gefunden wurden.

Rammstein-Sänger Till Lindemann steht im Zentrum der Vorwürfe gegen die Berliner Band.

© imago/STAR-MEDIA

In dem Bekennerschreiben heißt es: „In der Nacht auf den 26. Juni haben wir den Firmensitz von Rammstein in Berlin-Reinickendorf angegriffen. Unter dem hässlichen Rammstein-Logo steht nun ‚Keine Bühne für Täter’.“ Das Gelände liegt direkt an der Grenze zu Pankows Nachbarbezirk Reinickendorf, was den Tätern offensichtlich nicht so klar war.

An der Hertzstraße befindet sich die „Rammstein GbR“, deren Inhaber laut Impressum auf der Homepage die sechs Bandmitglieder sind. Rammstein steht seit Wochen in der Kritik, nachdem weibliche Fans Vorwürfe gegen Frontman Till Lindemann erhoben haben, sich gezielt Frauen für sexuelle Handlungen bei Aftershow-Partys zuführen zu lassen.

Im Raum steht auch der Verdacht, dass Frauen im Rahmen der Partys K.o.-Tropfen verabreicht worden seien. Am 7. Juni war gegen Lindemann ein Verfahren wegen Tatvorwürfen aus dem Bereich der Sexualdelikte und der Abgabe von Betäubungsmitteln eingeleitet worden. Die Anwälte des Rammstein-Sängers weisen die Vorwürfe zurück.

Entlasten könnte Lindemann auch ein von seinen Anwälten in Auftrag gegebenes Gutachten. Demnach gebe es Hinweise darauf, dass die Verletzungen der irischen Klägerin Shelby Lynn „ohne Fremdeinwirkung“ entstanden sein. Lynn hatte angezeigt, nach einem Rammstein-Konzert im litauischen Vilnius im Mai unter Drogen gesetzt worden zu sein. Am nächsten Morgen sei sie mit Hämatomen und Erinnerungslücken aufgewacht.

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