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Influencerin Kayla Shyx Kaya Loska bei der 23. Verleihung der 1Live Krone 2022.

© IMAGO/Panama Pictures

Wie „ein Schlag ins Gesicht“: Kayla Shyx reagiert auf einstweilige Verfügung nach ihrem Lindemann-Video

Ein Gericht hat der Influencerin mehrere Passagen in ihrem Video über den „Rammstein“-Sänger verboten. In einem neuen Video reagiert Shyx darauf und spricht über den Hass, den sie erfahren hat.

Wie die Rechtsanwälte des „Rammstein“-Sängers Till Lindemann im Juli bekannt gaben, hat das Landgericht Hamburg der Influencerin Kayla Shyx bestimmte Aussagen untersagt. Die Behauptungen waren in einem YouTube-Video mit dem Titel „Was wirklich bei Rammstein Afterpartys passiert“ gefallen, das inzwischen 5,9 Millionen Aufrufe hat.

Kayla Shyx, die mit bürgerlichem Namen Kaya Loska heißt, hat nun in einem Instagram-Video auf die einstweilige Verfügung reagiert. „Eine der krassesten Anwaltskanzleien Deutschlands“ sei gegen sie und andere vorgegangen, sagt Shyx.

Gemeint ist die Kanzlei Schertz Bergmann mit Schwerpunkt Presserecht, die im Zuge der Berichterstattung über Till Lindemann gegen mehrere Personen und Medien vorging und dabei juristische Teilerfolge erzielte. Die Gerichtsentscheidungen seien „einfach ein Schlag ins Gesicht“, sagt Kayla Shyx nun.

Aus einem 35-Minuten-Video wurden 30, 40 Sekunden rausgeschnitten, der Rest steht“, sagt Shyx über die Kürzungen infolge der einstweiligen Verfügung. Die Kanzlei Schertz Bergmann nennt die betreffenden Passagen im Wortlaut in einer Presseerklärung. Bei den Aussagen handele es sich laut den Anwälten „um prozessual unwahre Tatsachenbehauptungen bzw. Bewertungen“.

Till Lindemann bei einem Auftritt am 18.06.2022

© dpa/Malte Krudewig

„Außerdem muss ich jetzt die Gerichtskosten gegen einen 60-jährigen Multimillionär tragen“, sagt Shyx über die Nachwirkungen des Urteils. Ihre Motivation habe darin bestanden, junge Frauen schützen zu wollen. „Alles, was ich von meiner Erfahrung erzählt habe, ist nichts als die Wahrheit“, erklärt Shyx weiter.

Vorwurf des Machtmissbrauchs bleibt

Nach wie vor erhebt sie den Vorwurf, dass Till Lindemann seine Position als Weltstar ausnutze, um mit jungen Frauen Sex zu haben, die die Folgen eventuell nicht einschätzen könnten. Es geht Shyx also um den Vorwurf des Machtmissbrauchs.

Hass gegen Kayla Shyx

Sie schreibt auf Instagram auch über andere Folgen, die sie nach der Veröffentlichung ihres Videos gespürt habe. „Dass ich infolgedessen immensen Hass, undenkbare Drohungen und maßlose Übergriffigkeit von erwachsenen Menschen erfahre, war für mich in dem Ausmaß nicht denkbar.“

Die Urteile und „der Hass, dem ich ausgesetzt bin, zeigen wieder, wie schwer es für eine Frau gemacht wird, sich gegen einen Mann in einer Machtposition auszusprechen“, schreibt Shyx weiter.

Das Landgericht Hamburg gilt als streng

Wenn es um Verdachtsberichterstattung geht, legt die Pressekammer des Landgerichts Hamburg diese als eher eng aus. Auch gegenüber dem Magazin „Spiegel“, das in einer Titelgeschichte über „Rammstein“ berichtet hatte, erging ein Beschluss.

Allerdings wurde dem Magazin unter anderem nicht verboten, „darüber zu berichten, dass Lindemann über Jahre hinweg eine Vielzahl von jungen Frauen über ein perfides und ausgeklügeltes Casting-System zum Sex zugeführt wurden, die teilweise schwer betrunken waren.“ Das teilte der „Spiegel“ in eigener Sache mit.

Lindemann weist die Vorwürfe gegen ihn zurück

Dem Sänger Till Lindemann wurde von mehreren Frauen – teils anonym – vorgeworfen, er lasse systematisch junge Fans für Sex rekrutieren. Bei Aftershowpartys soll es zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Lindemann weist die Vorwürfe gegen ihn zurück.

Seine Anwälte verweisen auf Behauptungen in sozialen Netzwerken, Frauen seien bei Konzerten „mithilfe von K.-o.-Tropfen beziehungsweise Alkohol betäubt worden, um unserem Mandanten zu ermöglichen, sexuelle Handlungen an ihnen vornehmen zu können. Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr.“

Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt von Amts wegen und wegen Anzeigen von nicht beteiligten Personen „wegen Tatvorwürfen aus dem Bereich der Sexualdelikte und der Abgabe von Betäubungsmitteln“.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels stand, dass Kayla Shyx Till Lindemann vorwerfe, seine Position für den Sex mit jungen Mädchen auszunutzen. Tatsächlich spricht sie an der Stelle im Video von „Mädchen“. Da Kayla Shyx das Alter der gemeinten Frauen nicht spezifiziert, haben wir uns im Text nun für die Formulierung „junge Frauen“ entschieden.

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