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Eine Frau steht am frühen Morgen mit ihren Koffern im Frankfurter Hauptbahnhof. (Archivbild)

© dpa/Frank Rumpenhorst

Streik in Frankfurt am Main am 27.03.2023: Straßen- und U-Bahnen fallen komplett aus – auch Flughafen dicht

Am Montag legt ein Streik den öffentlichen Verkehr in Deutschland lahm. Wir schauen nach Frankfurt – die meisten Bahnen fallen hier aus und 160.000 Passagiere müssen am Boden bleiben.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG führen Montag einen gemeinsamen Streik durch. Beschäftigte bei Deutscher Bahn, Regionalbahnen, städtischen Verkehrsbetrieben und den Flughäfen arbeiten nicht. Der Bahn- und Flugverkehr in ganz Deutschland wird massiv beeinträchtigt.

Die Deutsche Bahn gibt auf einer Webseite bekannt, welche Linien ausfallen.

Wir schauen in die unterschiedlichen Großstädte Deutschlands. Dort werden besonders viele Menschen den Streik zu spüren bekommen, so wie in Frankfurt am Main mit seinen rund 753.000 Einwohnern.

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Straßen- und U-Bahnen in Frankfurt am Main stehen still

Die „Frankfurter Rundschau“ berichtet, dass die Straßenbahnen und U-Bahnen ersatzlos ausfallen. Auch bei vielen S-Bahnen und Regionalzügen werden Ausfälle erwartet. Laut einem zitierten Verdi-Sprecher seien alle aufgerufenen Mitarbeiter dem Appell gefolgt.

Die Busse fahren

Wenigstens die Busse fahren. Allerdings können Sie die fehlenden Bahnlinien nicht kompensieren. Immerhin: Ein Verkehrschaos sei laut „Frankfurter Rundschau“ am Morgen ausgeblieben.

Kein Passagierverkehr am Montag am Frankfurter Flughafen – 160.000 Passagiere bleiben am Boden

Nach der Warnstreikankündigung von den Gewerkschaften gibt es am Montag keinen regulären Passagierverkehr am Frankfurter Flughafen. „Alle Aufgaben, die einen vollumfänglichen Flugbetrieb ermöglichen“, seien aufgrund des Warnstreiks ausgesetzt, teilte die Betreibergesellschaft Fraport am Donnerstag mit. 

„Fraport bittet Passagiere daher dringend, von einer Anreise zum Flughafen abzusehen.“ Auch der Umsteigeverkehr könne am größten deutschen Flughafen nicht stattfinden. Fraport zufolge waren an diesem Tag ursprünglich etwa 1170 Starts und Landungen mit insgesamt rund 160.000 Passagieren geplant.

Der Hintergrund des Streiks

In den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen fordert die Gewerkschaft 10,5 Prozent Lohnerhöhung. Mindestens sollen es 500 Euro mehr sein, bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr. Das Angebot der Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde: eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2500 Euro.

Zudem verhandelt die EVG für rund 230.000 Beschäftigte bei 50 Bahn- und Busunternehmen und pocht auf zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr. Der EVG-Streik gilt für alle Firmen, mit denen sie derzeit verhandelt.

Run auf Mietwagen

Der für Montag angekündigte große Verkehrs-Warnstreik hat zu einem Run auf Alternativen geführt. Sowohl bei Mietwagen als auch bei Fernbussen stiegen die Buchungen und Suchanfragen deutlich, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei mehreren Anbietern ergab. 

Bei Mietwagen kam es zudem teilweise zu deutlichen Preissteigerungen. So berichten die Portale billiger-mietwagen.de und Check24 von einem deutlichen Anstieg bei der Mietwagensuche. Bei billiger-mietwagen.de zeigte sich für die größten deutschen Städte eine Zunahme der Benutzeranfragen um 120 Prozent zum Vergleichszeitraum vor einer Woche. 

In Berlin betrug das Plus sogar 220, in Frankfurt 180 und in München 164 Prozent. Check24 stellte vom Zeitpunkt der Streikankündigung am Donnerstag bis zum Freitagmorgen einen Anstieg der Mietwagenbuchungen um 39 Prozent fest. Betrachtet man nur Buchungen die – passend zum Warnstreik – von Samstag bis Montag abgeholt werden, zeigt sich sogar fast eine Vervierfachung.

Die Nachfrage schlägt sich in einzelnen Städten auch auf die Preise nieder. Bei billiger-mietwagen.de zeigte sich für Fahrzeuge, die am Montag abgeholt werden sollen, teils ein kräftiger Preisanstieg. In Berlin kostete ein Kompaktwagen im Schnitt nun 83 Euro und damit 90 Prozent mehr als vor einer Woche. In Frankfurt sind es 92 Euro (plus 73 Prozent). In Hamburg fiel der Anstieg mit 27 Prozent auf 58 Euro deutlich geringer aus. In München blieb er sogar gänzlich aus. Beim Portal geht man davon aus, dass sich hier die entspanntere Situation bei den Vermietflotten in München und Hamburg bemerkbar macht.

Der Fernbusanbieter Flixbus berichtete ebenfalls von einer „deutlich gestiegenen Nachfrage“ - insbesondere seit Donnerstagnachmittag. Man habe bereits in den vergangenen Tagen zusätzliche Busse auf zentralen Strecken für den Streiktag eingeplant, „um dem erhöhten Buchungsaufkommen gerecht zu werden und möglichst viele Reisende am Montag an ihr Ziel zu befördern“, sagte eine Sprecherin. (mit dpa/Reuters)

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