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Update

In Berlin-Rummelsburg: Dritter Mann nach Vergewaltigung im Görlitzer Park festgenommen

Intensivfahnder der Berliner Polizei haben am Donnerstagnachmittag einen dritten Tatverdächtigen festgenommen, der an der Vergewaltigung im Görlitzer Park beteiligt gewesen sein soll.

| Update:

Ein dritter Tatverdächtiger im Fall um die Vergewaltigung im Görlitzer Park ist am Donnerstagnachmittag festgenommen worden. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.

Demnach nahmen Intensivfahnder des Landeskriminalamtes den 22-Jährigen gegen 14 Uhr in Rummelsburg fest. Zuvor war er auf dem Gehweg der Lückstraße gesehen worden. Nach dem Mann war per Haftbefehl gesucht worden.

Nach Informationen vom Tagesspiegel stammt der Tatverdächtige aus Guinea. Er werde voraussichtlich am Freitag einem Haftrichter vorgeführt, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen auch gegen mögliche weitere Verdächtige dauern laut Polizei an. 

Die Vergewaltigung geschah am 21. Juni 2023 im Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg. In der vergangenen Woche hatte es bereits eine erste Festnahme in Zusammenhang mit der Tat gegeben, ein ebenfalls 22 Jahre alter Somalier befindet sich seit Donnerstag vergangener Woche in U-Haft.

Am Montag dieser Woche war ein weiterer Tatverdächtiger in Kreuzberg festgenommen worden. Er stammt aus Guinea-Bissau.

Das Opfer, eine 27-Jährige, war am 21. Juni frühmorgens mutmaßlich von einer Dealer-Gruppe im Görlitzer Park vergewaltigt worden. Die Tat ereignete sich vor den Augen ihres gleichaltrigen Freundes. Dieser war von den Männern verletzt und zu Boden gebracht worden. Beiden Opfern wurden zudem Wertgegenstände gestohlen.

Der Fall hat erneut eine Diskussion über Sicherheitsmaßnahmen in dem Park ausgelöst. SPD-Landes- und Fraktionschef Raed Saleh hält die Zustände dort für nicht weiter hinnehmbar. „Der aktuelle Zustand des Parks ist beschämend. Was man nicht dulden darf, ist ein rechtsfreier Raum, in dem die Sicherheit der Menschen nicht mehr garantiert ist“, sagte der SPD-Politiker. „Deswegen sollte man auf die Experten hören und sich ernsthaft mit deren Vorschlägen auseinandersetzen.“

Polizeipräsidentin Barbara Slowik hatte unter anderem tragfähige Konzepte für Beleuchtung, Müllentsorgung, Toiletten und Spielplätze am Görlitzer Park gefordert. Sie regte auch an, den Zugang zum Parkgelände zeitlich zu beschränken.

Wirtschaftssenatorin und SPD-Co-Landesvorsitzende Franziska Giffey twitterte: „Es ist Zeit, dagegenzuhalten. Der Görlitzer Park sollte bei Einbruch der Dunkelheit geschlossen werden, so wie viele Parks in anderen Städten der Welt auch nachts geschlossen sind.“

Grünen-Fraktionsvorsitzende Bettina Jarasch forderte, bei der Eindämmung der Kriminalität am Görlitzer Park dürfe der Senat nicht vor erheblichen Investitionen zurückschrecken. Es habe auch in der Vergangenheit schon viele Vorschläge gegeben. „Aber immer, wenn klar war, dass dafür auch Geld vom Land gebraucht wird, ist nichts daraus geworden“, sagte Jarasch. „Deshalb muss der Senat jetzt Geld in die Hand nehmen, zehn Millionen Euro.“

Auch damit sei es immer noch schwierig genug. „Sozialarbeit allein wird es nicht richten, aber Polizei allein auch nicht. Das zeigen die vielen Einsatzstunden im Görli. Es ist höchste Zeit, ernsthaft dieses Problem anzugehen, Land und Bezirk gemeinsam“, sagte Jarasch. „Man muss den Park und teilweise auch die Umgebung umbauen.“

Allein eine gute Beleuchtung der Eingänge koste ein Vielfaches von dem, was jemals vom Senat für den Görli in die Hand genommen worden sei, sagte Jarasch. Es brauche auch eine Ausweitung von Sozialarbeit und Ausstiegsprogramme für Dealer, sagte Jarasch. „Denn solange Leute ohne Perspektive sind, werden die Drogen verkaufen.“ (dpa/Tsp)

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