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Vor der Sitzung der PDS-Führung an diesem Montag hat Vorstandsmitglied Helmut Holter klare Worte zur Geschichte verlangt. Er sagte dem Tagesspiegel, die geplante Erklärung zum Mauerbau dürfe "keine Rechtfertigung für diese Mauer und schon gar nicht für das Grenzregime" enthalten.

Von Matthias Meisner

Der serbische Ministerpräsident Zoran Djindjic hat Vorwürfe des jugoslawischen Staatschefs Vojislav Kostunica und des Koalitionsbündnisses DOS zurückgewiesen, seine Regierung habe Ex-Diktator Slobodan Milosevic ohne Vorankündigung an das UN-Kriegsverbrechertribunal ausgeliefert. Bei mehreren Treffen des 18-Parteien-Bündnisses sei einstimmig gegen sonst drohende "Isolierung und Rückschritt" gestimmt worden, sagte Djindjic der Zeitung "Vecernje Novosti" (Sonntagsausgabe).

Hugo Häring wird in einem Atemzug mit Mies van der Rohe oder Erich Mendelsohn genannt. Als Ikone der "Organischen Architektur" gilt sein Gut Garkau, eine Hofanlage in Holstein aus den zwanziger Jahren.

Sollte die gute Stimmung anhalten, die den Dax in der zweiten Hälfte der vergangenen Woche schließlich über die wichtige 6000-Punkte-Marke schob, dürften sich die Stimmen derer mehren, die auf eine kurzfristige Erholung an den Aktienbörsen bauen. Sogar Begriffe wie "Bodenbildung" und "Sommerrally" tauchen dieser Tage in Analysten-Ausblicken und Internet-Kommentaren auf.

Mit einer enormen Übermacht hat die österreichische Polizei am Sonntagabend in Salzburg versucht, eine Demonstration von Globalisierungs- und Kapitalismusgegnern gewaltfrei aufzulösen. Die knapp 1000 Demonstranten waren zuerst fast drei Stunden kreuz und quer durchs Stadtgebiet gezogen, bevor sie von der Polizei eingekesselt wurden.

Von Paul Kreiner

Jahrelang wurde Opel von seinem amerikanischen Eigentümer General Motors vernachlässigt. Die Vorstände in Rüsselsheim wechselten schneller als die Modelle, sie wurden an der kurzen Leine geführt, und parallell dazu ging der Marktanteil von Opel am deutschen Markt zurück.

Die PDS ist im Stress. Es sind weniger die unbeholfenen Kalte-Kriegs-Attacken der CDU als die Heckenschützen aus den eigenen Reihen, die eine Image-Veränderung der demokratischen Sozialisten gefährden.

Von Susanne Vieth-Entus

Für Opel ist es die wichtigste und mit Abstand größte Investition der vergangenen Jahre und nach Ansicht von Wolfgang Strinz, dem stellvertretenden Vorstandschef, ein ganz entscheidender Faktor, um das Automobilunternehmen endlich aus der Krise zu führen. 1,5 Milliarden Mark hat Opel in den Bau des neuen Werkes am Stammsitz Rüsselsheim gesteckt und ein für die deutsche Automobilindustrie einzigartiges Projekt in 17monatiger Bauzeit verwirklicht: Denn das neue Werk wurde parallel zur in den bestehenden Hallen laufenden Automobilproduktion errichtet.

Von Rolf Obertreis

Doppelgesichtiger Abschied von der Zehn-Jahres-Ära Thomas Langhoff am Deutschen Theater: Der 1999 vom damaligen Kultursenator Klaus Radunski (CDU) gekündigte Indendant wurde einerseits mit Blumen, Beifallsstürmen im überfüllten Saal und einem Feuerwerk auf dem Vorplatz an der Schumannstraße geehrt, zum andern kritisierte Langhoff selbst in deutlichen Worten den anwesenden neuen Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), der Langhoff zuvor als "Besessenen" und einen "Glücksgriff" für das traditionsreiche Theater gewürdigt hatte.Wowereit sagte, der Umgang des vorherigen Senats mit Langhoff sei "würdelos" gewesen, musste sich allerdings vom scheidenden Intendanten scharf rügen lassen: "Der jetzige Regierende Bürgermeister hat Kollegen wie Götz Friedrich und mich und andere im Theaterausschuss des Parlaments vorgeführt wie Schulbuben.

"Lindy Hop" hieß der Tanz, der in den 40er Jahren die Clubs zum Kochen brachte. Die Schwarzen in Harlem tanzten ihn als erstes, wild und fröhlich, nach der Musik von Count Basie, Ella Fitzgerald oder Tommy Dorsey.

Vor dem patriotischen Hintergrund eines französischen Denkmals für die im Ersten Weltkrieg gefallenen nordirischen Soldaten bestätigte David Trimble am Sonntag, er sei als Erster Minister der nordirischen Provinzregierung zurückgetreten. Trimble warf sich damit auch bildlich in die Pose eines Retters des Vaterlandes, denn die traditionellen protestantischen Märsche dieser Tage gelten - entgegen anders lautenden Behauptungen über den historischen Hintergrund aus dem 17.

Der ehemalige CDU-Vorsitzende Wolfgang Schäuble hat sich erstmals zu seiner Rolle in der Debatte um den Spitzenkandidaten der Berliner Union geäußert. "Ich hatte überhaupt nicht die Absicht, mich in die Landespolitik einzumischen", sagte Schäuble am Sonntag in einem Gespräch mit dem Nachrichtensender "n-tv".

Drei Meilensteine habe es in seinem Leben gegeben, meinte Koch René Conrad in seiner Ansprache: die Geburt seiner Kinder, das Kennenlernen seiner zweiten Frau und die Eröffnung dieses Restaurants. "Dieses Restaurant", das ist das "Facil" am Potsdamer Platz, im fünften Stock - gleichzeitig Dachgarten - des Madison Hotels: 48 Plätze, von drei Seiten verglast und mit einem "Cabrio-Dach" zum Öffnen gen Sternenhimmel.

Aus der geplanten Firmenehe zwischen General Electric Co (GE) und Honeywell International Inc scheint nichts zu werden. GEs Vorstandschef Jack Welch lehnte bereits am Freitag Honeywells jüngsten Vorschlag ab, den vereinbarten Übernahmepreis um zwei Milliarden Dollar zu senken.

Hamish hatte gestern seinen ersten Ruhetag. Der Falke, der über dem Centre Court von Wimbledon kreisen und die Tauben verscheuchen muss, durfte sich ausschlafen und davon träumen, wie schön es doch wäre, einmal eine Taube in vollem Flug abzuvollieren.

Die Demokratie kann ihren Feinden verzeihen, die Diktatur nicht. Denn Diktaturen brauchen Feinde, um sich selbst zu verstehen - ohne Gegner verliert die Diktatur ihre Existenzberechtigung.

Der Sommer kehrt nach starken Regenfällen am Wochenende in voller Pracht zurück - allerdings nur für zweieinhalb Tage. Hoch "Beatrice" lässt die Temperaturen von Montag an langsam steigen, bis auf 33 Grad am Mittwoch im Südwesten.

Die letzte Sitzungswoche des Bundestages hat begonnen, ehe es in die Sommerpause geht. Noch fünf Tage, um über die Bonner Klimakonferenz, die Zuwanderung und die Finanzverteilung zwischen Bund und Ländern zu streiten, dann ist Ferienzeit für die Politik.

Das sterile Drehbuch musste wohl bis zum bitteren Ende durchexerziert werden: Nordirlands Chefminister hat gestern mit seinem Rücktritt den Beweis erbracht, dass er Ultimaten einhält. Damit gewinnt er in den Reihen seiner zerstrittenen, skeptischen Partei paradoxerweise an Statur: Der Vorwurf, Trimble lenke schließlich doch immer ein, ist entkräftet.

Die Einführung der Green Card hat zu einem Wandel in der Diskussion um die deutsche Zuwanderungspolitik geführt. Konsequenterweise hat die Bundesregierung eine unabhängige Kommission eingesetzt, deren Aufgabe die Ausarbeitung praktischer Lösungsvorschläge und Empfehlungen für eine neue Ausländer- und Zuwanderungspolitik ist.

Von Klaus F. Zimmermann

Was sich für Behinderte ändert: Familienentlastende Dienste werden bei ambulanten und teilstationären Behandlungen miteinbezogen. Wohnortnahe und in Teilzeit nutzbare Angebote sollen behinderten Frauen die gleichen Chancen im Berufsleben sichern.

Betriebsausflüge sind was Feines - etwas Nettes zusammen unternehmen, ein bisschen verreisen, das Gemeinschaftsgefühl stärken. All das mutmaßten womöglich die Macher vom "Morgenmagazin", das ARD und ZDF seit 1992 im wöchentlichen Wechsel getrennt produzieren und zwischen 5 Uhr 30 und 9 Uhr ausstrahlen.

Da haben sich vier gefunden: Buzz Osborne, irrer Gitarren-Axeman der Melvins, Dave Lombardo, einst Trommelkrake bei den Speedmetal-Göttern Slayer, Trevor Dunn von Mr. Bungle und Mike Patton, dessen Faith No More-Vergangenheit im Vergleich zu seinen neuen Projekten wie Easy Listening klingt.

Im Gesundheitsministerium ist es am Wochenende zu einer offenen Auseinandersetzung zwischen Ministerin Ulla Schmidt (SPD) und ihrer Parlamentarischen Staatssekretärin Gudrun Schaich-Walch (SPD) über die Frage gekommen, wie die gesetzlichen Krankenkassen entlastet werden können. Schmidt wies Vorschläge von Schaich-Walch, die Versicherungspflichtgrenze in der Krankenversicherung zu erhöhen, deutlich zurück.

Die Berlin Capitals sind zahlungsunfähig, pleite, kaputt, es gibt viele Begriffe, mit denen sich das Schicksal der einst populärsten Berliner Vereinsmannschaft beschreiben lässt. Heute wird die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) den Capitals wohl die Lizenz entziehen.

Von Sven Goldmann