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Eine armenische Frau aus Bergkarabach sitzt in einem Auto, als sie im armenischen Goris ankommt.

© picture alliance/dpa/AP

Thema

Bergkarabach

Die Region Bergkarabach befindet sich im Südosten des Kleinen Kaukasus. Völkerrechtlich gehört das Gebiet zu Aserbaidschan, die Region wird allerdings mehrheitlich von Armeniern bewohnt. Aserbaidschan und Armenien kämpfen seit Jahren um diese Konfliktregion.

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Laut Ilham Alijew, Präsident von Aserbaidschan, stehe die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung so nah wie nie zuvor. Noch befinden sich die benachbarten Kaukasusrepubliken Aserbaidschan und Armenien in einem jahrzehntelangen Territorialstreit.

Der Territorialstreit zwischen den benachbarten Regionen könnte sich bald einem Ende neigen. Laut Aserbaidschans Präsident Alijew seien die Staaten dabei, künftige Landesgrenzen zu definieren.

Checkpoint am Eingang zum Latschin-Korridor, durch den eine Straße von Armenien nach Bergkarabach und dessen Hauptstadt Stepanakert führt.

Mehr als 30 Jahre währt der Streit um die Region, im Herbst 2023 marschierten aserbaidschanische Truppen ein. In Kürze endet vor dem obersten UN-Gericht ein wichtiger Teil eines Verfahrens zu dem Konflikt.

Raissa Khachanyan mit Verwandten in ihrer kleinen Wohnung

Wenig Geld, viel Trauer: Seit Aserbaidschan im September 2023 Bergkarabach eroberte, suchen viele Flüchtlinge in Armenien eine Perspektive.

Von Daniel Pelz
Flughafen Sawrtnoz der armenischen Hauptstadt Eriwan, aufgenommen am 30.06.2016.

Russland ist traditionell Schutzmacht der Ex-Sowjetrepublik Armeniens im Südkaukasus. Doch das kleine Land ist enttäuscht vom großen Bruder und pocht symbolträchtig auf Eigenständigkeit.

Ararat Mirsojan, Außenminister von Armenien, spricht in einem Interview über einen möglichen EU-Beitritt. (Archivbild)

Armenien war lange Zeit eng mit Russland verflochten, zuletzt haben sich die Beziehungen aber verschlechtert. Jetzt spricht der Außenminister davon, der Europäischen Union beitreten zu wollen.

Menschen in Baku (Aserbaidschan) halten ein Plakat des Präsidenten in die Höhe.

Mit angeblich riesiger Zustimmung festigt Aserbaidschans autoritärer Präsident Aliyev bei extra vorgezogenen Wahlen seine Macht. Internationale Beobachter aber üben deutliche Kritik.

Dauer-Herrscher Ilham Alijew stellt sich am 7. Februar mal wieder zur Wahl.

Mehrere deutsche Politiker stehen aktuell wegen Bestechung vor Gericht – die Gelder flossen aus Baku. Am 7. Februar wird in Aserbaidschan gewählt. Experte Hannes Meißner erklärt die Lage.

Von Barbara Traut
Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew bei einer Rede am 8. November.

Der Kaukasus werde durch französische Waffenlieferungen an Armenien „destabilisiert“, behauptet Alijew. Derweil wurden in seinem Land offenbar zwei Investigativjournalisten festgenommen.

Annalena Baerbock besucht die EU-Mission an der armenisch-aserbaidschanischen Grenze

Außenministerin Annalena Baerbock reist zuerst nach Armenien und dann nach Aserbaidschan. Der Konflikt um Bergkarabach ist im September eskaliert. Der Weg zu Frieden wird schwierig.

Von Valerie Höhne
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping (r.) und Russlands Präsident Wladimir Putin.

Der Westen ist durch Gaza und die Ukraine abgelenkt. Das könnten Machthaber wie Putin und Xi ausnutzen, um mit Gewalt Fakten zu schaffen. In vier Regionen ist die Gefahr besonders groß.

Von Christoph von Marschall
Ein Blick auf Khankendi in Aserbaidschan, das den Armeniern auch als Stepanakert, Karabach, bekannt ist.

Aserbaidschan hat gemeinsame Militärmanöver mit der Türkei mit bis zu 3000 Soldaten angekündigt. Diese sollen auch in „befreiten Gebieten“ stattfinden.

Der aserbaidschanische Präsidenten Ilham Aliyev hisst bei seinem Besuch in der Hauptstadt Bergkarabachs die aserbaidschanische Nationalflagge.

Ilham Aliyev hat sich in Militäruniform ablichten lassen, wie er die Nationalflagge Aserbaidschans im eroberten Gebiet hisst. Einwohner seines Landes sollen in Bergkarabach angesiedelt werden.

Ein Auto mit einer Gruppe internationaler Journalisten fährt nach Khankendi, Aserbaidschan, das den Armeniern auch als Stepanakert, Karabach, bekannt ist.

Jahrzehnte stritten sich Armenien und Aserbaidschan um Bergkarabach. Am 19. September startete Baku eine Militäroffensive, die bislang Zehntausende zur Flucht gezwungen hat.

Roy Knocke ist seit 2022 Direktor des Lepsius-Hauses am Pfingstberg.

Seit Jahren wird am Potsdamer Pfingstberg zum Völkermord an den Armeniern geforscht. Durch den Angriff auf Bergkarabach kommen dunkle Erinnerungen hoch.

Von Henri Kramer
Der armenische Premierminister Nikol Pashinyan geht neben Bundeskanzler Olaf Scholz und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron vor Beginn einer Plenarsitzung des Gipfels der Europäischen Politischen Gemeinschaft im Kongresspalast in Granada.

EU-Ratspräsident Charles Michel hat Gespräche zwischen Armenien und Aserbaidschan angekündigt. Ursprünglich war ein Treffen diese Woche in Spanien geplant.

Ein verwundeter armenischer Mann namens Sasha, 84 Jahre alt aus Stepanakert in Bergkarabach, wird von Freiwilligen bei seiner Ankunft in der armenischen Stadt Goris in der Region Syunik, Armenien gestützt.

Erst im vergangenen Jahr hatte EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen eine „strategische Partnerschaft“ mit Aserbaidschan unterzeichnet. Nun fordert die EU Sanktionen gegen das Land.

Vollbepackte Autos mit Sachen von Flüchtlingen aus Bergkarabach sind in den Serpentinen des Südkaukasus gen Armenien unterwegs.

Es ist die erste UN-Mission für Bergkarabach seit mehr als 30 Jahren. Sie soll den humanitären Bedarf in dem Südkaukasusgebiet einschätzen. Nur: Die ursprünglichen Einwohner sind weg.

Michael Roth (SPD), Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses befürchtet, dass Aserbaidschan Armenien als Nächstes angreifen könnte. Die Armenier könnten dem nichts entgegensetzen.

Von Eva Fischer
Ein aserbaidschanischer Panzer rollt über eine Straße in Berg-Karabach (Archivbild).

Nach der Eroberung Berg-Karabachs wächst in Armenien die Sorge, Aserbaidschan könne auch das Nachbarland angreifen. Der Botschafter Eriwans in Deutschland bittet die Weltgemeinschaft um Hilfe.

Der Präsident der selbst ernannten Republik, Samwel Schahramanjan, habe am Donnerstag ein Dekret über die Auflösung Bergkarabachs unterzeichnet, teilten die armenischen Behörden in Begkarabach mit.

Die Behörden der selbst ernannten Republik haben deren Auflösung beschlossen. Die Hälfte der Armenier hat die Kaukasusregion verlassen. Russland sieht keinen Grund für Flucht.

„Viele sind hungrig und erschöpft und brauchen sofort Unterstützung“, sagte UNHCR Flüchtlingskommissar Filippo Grandi.

Nach der angekündigten Aufgabe des Gebiets im Südkaukasus wird damit gerechnet, dass alle 120.000 ethinschen Armenier Bergkarabach verlassen. Das UNHCR bezeichnet die Lage als dramatisch.

26.09.2023: Aserbaidschanische Soldaten stehen Wache, als Flüchtlinge aus Berg-Karabach den Kontrollpunkt Lachin passieren.

Die Zahl stammt vom Gesundheitsministerium in Baku. Die deutsche Außenministerin forderte Aserbaidschan unterdessen auf, internationale Beobachter in die Region Bergkarabach zu lassen.

Aufsteigender Rauch nach der Explosion.

Tausende sind bereits auf der Flucht, als am Montagabend ein Treibstofflager explodiert. Verletzte können wegen der aserbaidschanischen Blockade nicht versorgt werden.

Von Eva Fischer
Dutzende Menschen standen am 25. September 2023 an der Tankstelle an, um ihre Autos zu betanken und nach Armenien zu fahren, als ein Treibstofftank explodierte. Das Bild zeigt Rauch, der nach der Explosion in der Nähe von Stepanakert in Berg-Karabach, aufstieg.

Nach dem Angriff Aserbaidschans wollen viele Menschen in Berg-Karabach ihr Zuhause verlassen. Mehr als 20 von ihnen starben am Montagabend, als sie für Benzin anstanden.

Der türkische Präsidenten Recep Tayyip Erdogan (links) bei einem Treffen mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev (Archivbild).

Erdogan beglückwünschte Ilham Aliyev am Nachmittag zur Eroberung Bergkarabachs. Dann besprachen die beiden ihre weiteren Pläne für die Region.

Bundeskanzler Olaf Scholz.

Der Bundeskanzler telefonierte am Freitag mit dem armenischen Ministerpräsidenten. Dabei sprach er sich gegen militärische Gewalt aus und setzte sich für eine Verhandlungslösung ein.

Proteste in Eriwan am 22. September 2023.

Tausende haben in der armenischen Hauptstadt gegen den Ministerpräsidenten protestiert. Er weigerte sich, die Armee nach Berg-Karabach zu schicken, nachdem Aserbaidschan angegriffen hatte.

Bergkarabach-Armenier suchen Sicherheit in einem russischen Militärlager: Der Landweg nach Armenien ist blockiert.

Zehntausende Menschen in Bergkarabach werden schnellstens ihre Heimat verlassen müssen. Armenien wird sie aufnehmen – auch wenn das nicht leicht wird.

Von Eva Fischer
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock sitzt im UN-Sicherheitsrat neben ihrem Kollegen aus Armenien, Ararat Mirsojan.

Armenien spricht von Hunderten Toten und Zehntausenden Vertriebenen durch den Angriff Aserbaidschans in der Kaukasusregion. Baku verteidigt den Angriff als legitim.