Die echten, langfristigen Probleme gehen Union und SPD nicht an. Dafür machen sie das Kleine groß. So lässt sich kein neues Vertrauen der Bürger gewinnen. Ein Kommentar.
Rente
Der CDU-Politiker Karl-Josef Laumann verlangt gleiche Aufstiegschancen für alle Kinder im Land. Seine Partei dürfe das Thema der sozialen Sicherung nicht aus den Augen verlieren.
Schlichte Rezepte helfen nicht: An der Rentenfrage wird sich zeigen, ob Union und SPD noch fähig sind, das Land voranzubringen. Ein Kommentar.
Der Arbeitnehmerflügel der CDU macht in der Rentendebatte vor allem mit zwei Forderungen Druck. Er verlangt höhere Renten für Erwerbsunfähige und eine Versicherungspflicht für Selbständige.
Der frühere SPD-Chef wirft den Gewerkschaften Angstmacherei in der Debatte um das Rentenniveau vor. Mit der CSU-Forderung, die Mütterrenten zu erhöhen, sympathisiert er.
Die CSU möchte Eltern mit niedrigeren Rentenbeiträgen belohnen - wie in der Pflegeversicherung. Doch die Versicherer halten davon gar nichts.
Die Leistungen der großen Koalition können sich sehen lassen. Doch Schwarz-Rot arbeitet hartnäckig daran, sich selbst klein zu machen. Ein Kommentar.
In der großen Koalition ist sie vereinbart: die "Lebensleistungsrente", mit der Kleinstrenten staatlich aufgestockt werden sollen. Doch in der Union formiert sich Widerstand.
SPD-Chef Gabriel fordert höhere Renten für Geringverdiener. Doch daran ist schon die Vorgängerregierung gescheitert.
Für ein Pflegekind, das erst im zweiten Lebensjahr aufgenommen wurde, gibt es keine Mütterrente - auch wenn es so behindert ist, dass die Pflegemutter dafür ihren Job aufgeben musste. So hat das Berliner Sozialgericht entschieden.
Noch nie wurden in Deutschland so viele Renten ausgezahlt wie 2014. Und auch die Zahlbeträge haben sich erhöht - bei Frauen im Schnitt sogar um zehn Prozent. Der Grund dafür ist die Mütterrente.
Was für Rentner gilt, soll auch für Pensionäre gelten, findet der Gewerkschaftsbund - und fordert die Übertragung des Rentenpakets auf die Beamten.
Der Ökonom Bernd Raffelhüschen hält die Rente mit 63 und die Mütterrente für einen Irrweg. Das schwarz-rote Paket werde den künftigen Rentenbeitrag deutlich erhöhen.
Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK, beklagt im Tagesspiegel-Interview Lücken in der Mütterrente und erklärt, warum sich das Verfassungsgericht mit der Pflege beschäftigen soll.
Der Arbeitnehmerflügel der Union will höhere Renten für Erwerbsunfähige – dafür soll die Rente ab 63 beschnitten werden.
Die Kritik an der geplanten Rentenreform kommt nicht nur von außen, sondern auch aus den eigenen Reihen. Sie könnte „neue Ungerechtigkeiten“ schaffen, befürchtet die SPD-Linke. Und in der Union warnen sie vor einer neuen Verlockung zur Frühverrentung.
Mit den Änderungen bei der Rente werden neue Benachteiligungen geschaffen. Die große Koalition zeigt sich entschlossen, die eigenen Wähler zu bedienen - finanziert werden diese Verbesserungen aber aus den Beiträgen aller Arbeitnehmer.
Die Rentenpläne der großen Koalition werden teuer. Vor allem für die künftigen Generationen - sie bezahlen die Pläne mit einem sinkenden Rentenniveau.
Mit der Mütterrente sollen Erziehungsleistungen besser honoriert werden. Doch manche Minirentner könnte dies teuer zu stehen kommen.
Experten halten die Rentenpläne von Union und SPD für verfassungswidrig – und auch den Zeitplan zur Umsetzung für unrealistisch.
Keine Frage, die Pflegebeiträge müssen steigen. Doch bei der Mütterrente sollten die Steuerzahler ran.
Ausgaben in Milliardenhöhe, doch wer soll das bezahlen? Die Jugendorganisationen der Parteien fürchten, dass künftige Generationen unter den Entscheidungen leiden. Doch Kanzlerin Angela Merkel geht auf die Forderungen der Jungen Union nur zum Teil ein.
Die Gefährdungen des deutschen Geschäftsmodells von innen werden nicht registriert. Im Gegenteil, sie werden fröhlich vorangetrieben
Die Erhöhung der Mütterrente soll nach der Vorstellung der Union ohne Steuergeld finanziert werden. Damit will sie die SPD beruhigen – aber Experten warnen vor einer Belastung der Beitragszahler.
Die SPD hält sich mit der Forderung nach Steuererhöhungen zurück – aus ihrer Sicht muss die Union nun zeigen, wie sich nötige Reformen anders verwirklichen lassen.
Um eine Angleichung der so genannten "Mütterrente" zu erreichen, ist eine Gruppe von sechs Frauen extra aus Süd- und Norddeutschland nach Berlin gereist. Im Bundestag haben sie Staatsministerin Böhmer eine Petition mit 50.000 Unterschriften überreicht.
Die Bundestagswahl rückt näher und immer deutlicher wird dabei, dass sich CDU, CSU und FDP bei zentralen Themen nicht mehr auf eine gemeinsame Linie einigen können.
Nur leere Versprechungen? Der DGB wirft der Regierung Untätigkeit im Kampf gegen Altersarmut vor. Besonders das Konzept für Mütterrenten steht in der Kritik - auch die FDP ist skeptisch.
Das große Thema Rente noch vor der Wahl angehen oder nicht - darüber streiten derzeit CDU und CSU untereinander und mit der FDP. Ein einheitliches Konzept gibt es nicht, aber mit vier rentenpolitisch verlorenen Jahren will auch niemand in den Wahlkampf gehen.
Die Rentenversicherer trauen der zerstrittenen Koalition die versprochene große Rentenreform nicht mehr zu. Deshalb möchten sie wenigstens das, worüber sich Union und FDP einig sind, beschlossen sehen
Die Lebensleistungsrente ist beschlossen – doch über ihre Obergrenze wird in der Koalition gestritten.