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Dirk Zingler hat viel vor mit dem 1. FC Union.

© IMAGO/Matthias Koch

Dirk Zingler plant den großen Umbau beim 1. FC Union: „Alles, was wir hier kennen, wird es bald nicht mehr geben“

Sportlich steckt der 1. FC Union in einer Krise. Auf der Mitgliederversammlung verrät Präsident Dirk Zingler, was er alles verändern will. Das dürfte Kritiker auf den Plan rufen.


Mit dem 2:4 bei Borussia Dortmund setzte sich am Samstag die sportliche Misere beim 1. FC Union zwar fort. Die Laune auf der Mitgliederversammlung am Sonntag konnte das trotzdem nicht verderben. Denn zumindest wirtschaftlich steckt der Bundesligist noch im Höhenflug. 

“Wir sind kernjesund”, berlinerte Präsident Dirk Zingler noch bei der Medienrunde am Freitag. Zwei Tage später standen er und Geschäftsführer Oskar Kosche bei strahlendem Sonnenschein vor den Mitgliedern im Stadion an der Alten Försterei und malten mit dem Jahresbericht ein durchaus rosiges Bild von Gegenwart und Zukunft. 

Einige Wochen früher als üblich und erstmals in der Freiluft des Stadions fand die diesjährige Mitgliederversammlung statt. Ein etwas ungünstiger Termin, der direkt nach der Rückreise aus Dortmund und am selben Tag wie das Spiel der Frauenmannschaft gegen Berolina Mitte fiel.

So soll das neue Trainingszentrum von Union aussehen.

© 1. FC Union

Die wichtigste (und nicht mehr ganz neue) Nachricht für alle Fans von Union und jene, die es werden wollen: Erst 2025/26 plant Union jetzt, die längst schon angekündigten Umbauarbeiten im Stadion zu beginnen und für eine Saison ins Olympiastadion umzuziehen. Das heißt, in der Spielzeit 2024/25 werden die Köpenicker an der Alten Försterei spielen. Für die Anhänger des Klubs ist das durchaus Grund zur Freude, auch wenn der Umzug in den Westen der Stadt damit nur aufgeschoben ist.

Aus finanzieller Sicht gab es von Zingler nur Positives zu berichten: Mit Einnahmen von 174 Millionen und einem Gewinn von etwa 18,1 Millionen Euro übertraf Union 2022/23 sogar die Rekorde aus dem Vorjahr. Zudem ist der Verein erstmals seit 1990 wieder schuldenfrei. Wie schon letztes Jahr projiziert, wies Union dieses Jahr ein positives Eigenkapital von 1,7 Millionen Euro auf. Im laufenden Jahr soll diese Zahl auf 12,7 Millionen steigen, wobei Zingler betonte, dass die Anhäufung von Kapital für einen gemeinnützigen Verein kein Zweck an sich sei. 

18,1
Millionen Euro Gewinn machte Union im Geschäftsjahr 2022/23

Stattdessen gehe es in den nächsten Jahren um die „Verstetigung von einer Entwicklung“, so der Präsident. Das soll vor allem durch die infrastrukturellen Projekte gelingen, zu denen es am Sonntag auch einige Neuigkeiten gab. Das neue Leistungszentrum am Bruno-Bürgel-Weg soll nach zwei Jahren Bauzeit bis Ende des Jahres in Betrieb gehen. 

Zudem soll ein neues Klubhaus entstehen.

© 1. FC Union

Am Gelände wird sich aber schon vorher etwas tun. Neben einer Neugestaltung des Trainingsgeländes soll 2024 auch der Bau des neuen Klubhauses beginnen. Mittelfristig soll die Alte Försterei laut Zingler zu einem „Kulturstandort“ werden, den die Menschen auch an Nicht-Spieltagen anzieht. In diesem Sinne werden vor dem Stadion noch eine Konzertbühne und eine Großleinwand eingebaut.

62.722
Mitglieder hat der 1. FC Union mittlerweile

„Alles, was wir hier kennen, wird es bald nicht mehr geben“, sagte Zingler am Freitag. Schon 2024 könnte etwa der unter Fans beliebte Waldweg verschwinden, wenn das Land Berlin mit den Bauarbeiten an der neuen Westumfahrung beginnt. 

Das wird nicht allen gefallen. Doch der boomende Bundesligist, der mittlerweile 62,722 Mitglieder hat, wappnet sich eben weiterhin für eine große Zukunft. Und auch deswegen bleibt man im aktuellen Ergebnistief entspannt. Am Sonntag sprach Zingler der Mannschaft und der sportlichen Leitung sein vollstes Vertrauen aus. „Ich bin überzeugt, dass wir in die Kurve des Erfolgs wieder zurückkommen“, sagte er. 

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