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Ein Schweißer arbeitet an einem Stahlsegment für einen Windradturm.

© dpa / Patrick Pleul

Freihaben am Frauentag?: Unternehmensverbände lehnen neuen Feiertag in Brandenburg ab

Es ist ein überraschender Beschluss der SPD: Der 8. März soll auch in der Mark ein gesetzlicher Feiertag werden. Gegen den Vorstoß regt sich Protest aus der Wirtschaft.

Die Unternehmensverbände lehnen einen Vorstoß der SPD Brandenburg ab, den Frauentag am 8. März zum gesetzlichen Feiertag zu machen. Beim Landesparteitag der brandenburgischen Sozialdemokraten am Wochenende bekam ein Antrag der Jugendorganisation Jusos dazu eine Mehrheit.

„Ein zusätzlicher Feiertag für Brandenburg passt überhaupt nicht in die Zeit. Der Wohlstand im Land würde dadurch um rund 107 Millionen Euro niedriger ausfallen“, kritisierte der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB), Alexander Schirp, am Montag. „Angesichts der überaus schwierigen Wirtschaftslage brauchen die Betriebe jeden einzelnen Arbeitstag, um über die Runden zu kommen.“

Hinzu komme, dass die Jahresarbeitszeit der Beschäftigten in Deutschland schon jetzt so niedrig wie in keinem anderen Industrieland sei, so Schirp. „Es wäre fahrlässig, wenn sich Brandenburg durch einen solchen Beschluss selbst schwächen würde. (...) Finger weg von einer weiteren Verkürzung der Arbeitszeit.“

Im vergangenen Jahr war die Linksfraktion im Landtag in Potsdam mit einem Antrag gescheitert, den 8. März zum Feiertag zu machen. Die SPD-Fraktion war damals dagegen, ebenso die anderen Regierungsfraktionen von CDU und Grünen. Nach dem Beschluss beim SPD-Parteitag am Wochenende wird nun die Landtagsfraktion aufgefordert, die Einführung eines zusätzlichen Feiertags zu prüfen.

Der Internationale Frauentag ist seit 2019 in Berlin ein gesetzlicher Feiertag und seit diesem Jahr auch in Mecklenburg-Vorpommern. (dpa)

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