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Gasleck bei Nord Stream 2, gesehen von einem dänischen F-16 Abfangjäger

© REUTERS/RITZAU SCANPIX/Danish Defence Command/Uncredited

Neue Details zu Nord-Stream-Anschlag: „Andromeda“ wurde offenbar in Polen kontrolliert

Polnische Grenzbeamte sollen die Crew der „Andromeda“ bei einem Stopp im Land überprüft haben. Eine Woche später explodierten die Pipelines.

Die Hinweise, dass die „Andromeda“ in Polen festgemacht hat, verdichten sich. Die Segeljacht steht im Verdacht, bei der Sabotage der Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee genutzt worden zu sein.

Eine Recherche der „Zeit“, der „Süddeutschen Zeitung“, der ARD und internationaler Partner liefert nun neue Erkenntnisse.

Demnach soll die sechsköpfige Crew am 19. September 2022 für zwölf Stunden im Hafen der polnischen Stadt Kołobrzeg festgemacht haben. Das Ostseebad liegt auf halber Strecke zwischen Szczecin und Gdańsk. Eine Woche später wurden die Pipelines durch Explosionen zerstört.

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Bei ihrem Aufenthalt im Hafen soll die Besatzung der Segeljacht von polnischen Grenzschutzbeamten kontrolliert worden sein, heißt es in dem Bericht der „Zeit“. Laut Staatsanwaltschaft seien in Kołobrzeg keine Gegenstände an Bord geladen worden. Die Kontrolle sei ohne besondere Auffälligkeiten beendet worden.

Zudem gebe es keine „direkten Beweise“, dass die Crew für die Sabotage an den Pipelines verantwortlich sei, zitiert die Zeitung die Ermittler. Trotzdem sei vor wenigen Tagen ein Warschauer Reisebüro durchsucht worden, über das die Segeljacht angemietet worden sei. Eine der Inhaberinnen dieses Unternehmens habe einen Sitz in Kiew.

Bau der Nord-Stream-2-Pipeline auch in Polen in der Kritik

Die „Zeit“ geht außerdem noch einem weiteren Verdacht nach: Der Bau der Pipeline Nord Stream 2 war nicht nur in den USA und der Ukraine auf Kritik gestoßen, sondern auch in Polen.

Allerdings gebe es „überhaupt keinen Beweis, der auf eine Beteiligung von polnischen Bürgern an der Pipelinesprengung hindeuten würde“, antwortete die Staatsanwaltschaft Gdańsk auf eine entsprechende Anfrage der Zeitung.

Erst Anfang Juni hatte es in Frankfurt (Oder) eine Durchsuchung im Zusammenhang mit dem Nord-Stream-Anschlag gegeben. Die ehemalige Lebensgefährtin eines „Andromeda“-Crewmitglieds soll dort wohnen. DNA-Proben ihres Kindes sollen mit Proben verglichen werden, die auf der Jacht gefunden worden sind.

Bei den Explosionen, deren Ursache bis heute ungeklärt ist, waren Ende September 2022 die unter der Ostsee verlaufenden Gasleitungen Nord Stream 1 und Nord Stream 2 beschädigt worden. Die Explosionen rissen mehrere Lecks in die Pipelines, die für den Transport von russischem Gas nach Deutschland gebaut worden waren. (Tsp mit AFP)

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