zum Hauptinhalt
Tech-Konzerne müssen sich in der EU schärferen Regeln beugen.

© REUTERS/Dado Ruvic

Good News aus aller Welt: Vier Nachrichten, die uns diese Woche glücklich gemacht haben

Schärfere Regeln für Digital-Konzerne, gestoppte Ölbohrungen in Alaska und in Österreich lassen immer mehr Zugreisende ihr Auto stehen.

Apple, Google, Meta & Co.: Nutzerinnen bekommen mehr Kontrolle über Handy-Apps

Für sechs Internetkonzerne gelten ab dem kommenden Frühjahr schärfere Regeln zugunsten der Nutzer. Dazu gehören auch Microsoft, die Google-Dachgesellschaft Alphabet und der chinesische Bytedance-Konzern, der das Videoportal Tiktok betreibt. Die EU-Kommission benannte 22 Dienste dieser Konzerne, die den strengeren Auflagen unterworfen sind.

Dazu gehören der App Store des iPhone-Herstellers Apple sowie die Online-Netzwerke Facebook und Instagram des Meta-Konzerns. Betroffen ist auch Google mit seiner Videoplattform YouTube, seinem Browser Chrome und dem Karten- und Navigationsdienst Maps.

Im kommenden März tritt das Gesetz über digitale Märkte (Digital Markets Act, kurz: DMA) in Kraft. Die EU will damit verhindern, dass die sechs Unternehmen aus den USA und China ihre Marktmacht ausnutzen. Diese sogenannten Gatekeeper – also Torwächter – des Internets sollen künftig etwa weniger Kontrolle darüber haben, welche Apps auf Handys vorinstalliert sind. Zudem sollen Messenger-Dienste interoperabel werden.

Das heißt, dass Nutzer erstmals Nachrichten oder Bilder zwischen verschiedenen Apps versenden können. Die betroffenen Konzerne haben nun sechs Monate Zeit, ihre Dienste an die neuen Vorgaben anzupassen, die ab dem 6. März greifen. Apple kündigte bereits Widerstand an: Die neue EU-Regulierung berge „Risiken für die Privatsphäre und Datensicherheit“ für die Nutzer, erklärte das Unternehmen.

Als Gatekeeper definiert die EU Unternehmen und Dienste mit mehr als 45 Millionen aktiven Nutzern pro Monat und mehr als 10.000 aktiven Geschäftskunden in der EU pro Jahr. (AFP)

Regionalbahn: Das Klimaticket kostet 1095 Euro pro Jahr.
Regionalbahn: Das Klimaticket kostet 1095 Euro pro Jahr.

© imago images/CHROMORANGE/Ernst Weingartner via www.imago-images.de

Österreich: 45 Prozent der Zugreisenden verzichten auf Autofahrten

45 Prozent der Zugpassagiere in Österreich geben an, nun Strecken mit der Bahn zurückzulegen, für die sie früher das Auto nutzten. Dies ergab eine Umfrage des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ).

Bei Besitzern des sogenannten Klimatickets sind es sogar 57 Prozent. Das Klimaticket ist eine Jahreskarte für fast alle öffentlichen Verkehrsmittel in Österreich und kostet 1095 Euro pro Jahr. Es wurde im Oktober 2021 eingeführt. Der VCÖ befragte für den „VCÖ-Bahntest 2023“ 9.650 Fahrgäste in den Zügen von zehn Bahnunternehmen.

Am häufigsten stiegen Passagiere vom Auto auf den Zug um aufgrund der zusätzlich nutzbaren Zeit, beispielsweise zum Arbeiten, Lesen, Spielen mit den Kindern oder einfach zum Ausruhen. 66 Prozent der Befragten nannten dies als Grund.

57
Prozent der Passagiere nahmen wegen des Klimatickets den Zug

Mit 57 Prozent war der am zweithäufigsten genannte Grund das Klimaticket. „Kosten sind ein relevanter Einflussfaktor auf die jeweilige Verkehrsmittelwahl. Wer ein Klimaticket Bundesland oder Österreich besitzt, hat für die jeweilige Bahnfahrt im Unterschied zum Auto keine zusätzlichen Kosten“, sagte Michael Schwendinger vom VCÖ.

Der dritthäufigste Grund (49 Prozent) sind ein verbessertes Bahnangebot – zum Beispiel durch häufigere Verbindungen oder eine kürzere Reisezeit. Weitere Punkte sind gestiegene Spritpreise (46 Prozent), eine bessere Erreichbarkeit des Bahnhofs (38 Prozent) und Parkplatzmangel am Zielort (32 Prozent). (Tsp)

Eisbären in Alaska: Die Arktis erwärmt sich sehr schnell.
Eisbären in Alaska: Die Arktis erwärmt sich sehr schnell.

© REUTERS/Handout .

USA: Ölbohrprojekte im Norden Alaskas gestoppt

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat ein Verbot von neuen Öl- und Gasbohrungen in großen Teilen des US-Bundesstaats Alaska verkündet. Das am Mittwoch (Ortszeit) bekannt gegebene Verbot betrifft eine Fläche von 4,3 Millionen Hektar Land – ein Gebiet so groß wie Dänemark – und rund 40 Prozent des bundeseigenen National Petroleum Reserve Alaska (NPRA).

2,8
Millionen Hektar Fläche darf nun nicht mehr zu Bohrzwecken genutzt werden

Die Region ist ein wichtiger Lebensraum für Eis- und Grizzlybären, für Karibus sowie hunderttausende Zugvögel. „Alaska beherbergt viele der atemberaubendsten Naturwunder und kulturell bedeutenden Gebiete Amerikas“, hieß es in einer Erklärung des US-Präsidenten. „Da die Klimakrise die Arktis mehr als doppelt so schnell erwärmt wie den Rest der Welt, haben wir die Verantwortung, diese wertvolle Region (...) zu schützen.“

Die Ankündigung folgte auf die heftig umstrittene Erlaubnis für das sogenannte Willow-Projekt in der Region. Trotz heftiger Kritik von Umweltschützern hatte das US-Innenministerium im März dem Energiekonzern ConocoPhillips grünes Licht für Ölbohrungen an drei Standorten gegeben. 

Beobachtern zufolge könnte das neue Verbot auch darauf abzielen, die massive Kritik am Willow-Projekt zu entschärfen. Der neue Plan der Regierung schränkt zudem Bohrungen auf weiteren großen Flächen Alaskas ein, ohne sie komplett zu untersagen, und verbietet Bohrungen auf 2,8 Millionen Hektar Fläche in der Beaufortsee. (AFP)

Mücke: Bakterium Wolbachia verhindert Virenübertragung.
Mücke: Bakterium Wolbachia verhindert Virenübertragung.

© freepik

Honduras: Bakterien sollen Denguefieber-Viren eindämmen

Weltweit erkranken Millionen Menschen an Denguefieber, das von tagaktiven Stechmücken übertragen wird. Wiederholte Infektionen können zu schweren Verläufen oder zum Tod führen. Das Virus ist in tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet.

In dem mittelamerikanischen Land Honduras gibt es jährlich über 10.000 Erkrankte. Das Problem: Die Stechmücken sind mittlerweile resistent gegen die üblichen Präventionsmethoden und Insektenschutzmittel geworden. Ärzte ohne Grenzen hat mit lokalen Partnern in Honduras eine alternative Behandlungsmethode gefunden, die verhindern soll, dass es zu Infektionen kommt.

Das Mittel gegen die Mücken ist: weitere Mücken. Es werden noch mehr Stechmücken des Typs Aedes aegypti freigesetzt, allerdings sind diese mit dem in der Natur vorkommenden Bakterium Wolbachia infiziert. Dieses Bakterium sorgt dafür, dass die Mücken die Viren nicht mehr so leicht auf den Menschen übertragen können.

„Wenn Stechmücken mit Wolbachia befallen sind, tritt das Bakterium in Konkurrenz mit Viren wie Dengue, sodass es für diese schwieriger wird, sich im Wirt zu vermehren“, erklärte Claire Dorion von Ärzte ohne Grenzen. Somit sinke die Wahrscheinlichkeit, dass Mücken in Gebieten, in denen Wolbachia vorkommt, Viren von Mensch zu Mensch übertragen. Für Mensch und Umwelt gehe dabei keine Gefahr aus, so Ärzte ohne Grenzen.

Die Methode wurde bereits in über einem Dutzend Ländern mit insgesamt mehr als zehn Millionen Einwohnern angewandt. Dabei zeigte sich: In Gegenden mit starkem Wolbachia-Vorkommen waren die Denguefieber-Erkrankungen erheblich geringer. (Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false