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Léa Schöningh als Pilotin des emissionsfreien TU-Bootes.

© © YCM | Studio Borlenghi

Holz, Bambus, Flachsfaser: Wie ein nachhaltiges Boot von Berlin nach Monaco kam

Im Projekt „WannSea“ entwickelten Studierende ein Boot aus nachwachsenden Rohstoffen, angetrieben mit erneuerbaren Energien. Ihr Ziel: Die Teilnahme an der „Monaco Energy Boat Challenge“.

Von Barbara Halstenberg

Das Meer, ein Boot und erneuerbare Energien. Eine perfekte Kombination für die wasserbegeisterte Léa Schöningh. So meldet sie sich bei der studentischen Initiative „WannSea“ an, die ein nachhaltiges Boot mit erneuerbaren Antriebsmethoden entwickeln möchte.

Anderthalb Jahre später, im Juni dieses Jahres, konnte das „WannSea“-Team mit seinem Boot, gefertigt aus Holz, Bambus und Flachsfaser, tatsächlich an der „Monaco Energy Boat Challenge“ teilnehmen. 30 Studierendenteams aus der ganzen Welt traten in der Energieklasse an – Léa Schöningh als Pilotin für die TU Berlin.

Die Studentin des Wirtschaftsingenieurwesens, die sich im Projekt um Finanzen und Marketing gekümmert hat, erreicht beim Qualifizierungsrennen Platz vier für die TU Berlin. Doch am nächsten Morgen rührt sich das Boot nicht vom Fleck – Motorschaden. Rettung kommt vom Team der Uni Mailand, das mit seinem Boot nicht antreten darf. Über Nacht tauschen die zwei Teams den Motor aus.

Es funktioniert: Schöningh wird mit dem TU-Boot siebte im Slalom Race. Doch dann versagt auch der neue Motor. „Trotzdem haben die Zuschauer:innen im Hafen von Monaco gejubelt“, erinnert sich Merle Heinrichs, die im Master Elektrotechnik studiert und sich im „Team Strom“ um die Energieversorgung des Bootes gekümmert hat, das mit Batterien und Solarpanels fährt. Auch sie ist Seglerin und interessiert sich für erneuerbare Energien. „Das theoretische Wissen aus dem Studium in einem spannenden, nachhaltigen Projekt umzusetzen und in Monaco zu sehen, dass sich all die Nachtschichten gelohnt haben, war eine einmalige Erfahrung während ihrer Studienzeit “, sagt sie.

Das Bambus-Boot bekommt viel Zuspruch. Sogar der Fürst von Monaco und der Extremsegler Boris Herrmann zeigen sich bei einer Besichtigung beeindruckt. Und das nachhaltige Konzept des Berliner Teams, das die An- und Abreise mit einem wasserstoffbetriebenen LKW organisiert hat, wird von der Jury mit dem „Smart Low Tech“-Preis geehrt. So hat sich die Arbeit von knapp hundert Studierenden der TU Berlin ausgezahlt.

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