Abschiednehmen von den Opfern des Germanwings-Absturzes. In Haltern beginnt am Freitag eine lange Reihe von Beerdigungen. Gleichzeitig will die französische Staatsanwaltschaft auch die Verantwortung der Fluggesellschaften klären.
Germanwings-Flugzeugabsturz
Für viele Angehörige ist eine quälende Wartezeit vorüber. Eine Sondermaschine hat die ersten 44 Germanwings-Opfer nach Deutschland gebracht. Der Konvoi mit den Leichen ist in Haltern angekommen.
Mit 30 Särgen an Bord wird am späten Abend eine Sondermaschine der Lufthansa in Düsseldorf landen - für die Angehörigen der Opfer des Germanwings-Absturzes vor zweieinhalb Monaten endet damit eine bange Zeit des Wartens.
Die Hüter der Mediensitten haben entschieden: Der Germanwings-Todespilot darf mit ganzem Namen genannt werden. Eine Wegweisung, die niemanden weiterbringt. Denn es geht nicht um Vorschriften, sondern um die eigene Haltung zu dem Fall. Ein Kommentar.
Die Leichen der deutschen Opfer der Germanwings-Katastrophe sollten eigentlich bald nach Deutschland gebracht werden. Doch es kommt zu Verzögerungen. Für viele Angehörige ist das enttäuschend.
Es ist eine unmenschliche Aufgabe: Auszuhandeln, was ein Menschenleben wert ist. Der Jurist Elmar Giemulla von der TU Berlin vertritt die Angehörigen der Opfer von der Germanwings-Katastrophe und verhandelt mit der Lufthansa. Der Ausgang ist offen: Zu lückenhaft ist nach wie vor die Gesetzgebung.
Der Crash der Germanwings-Maschine war geplant. Bereits auf dem Hinflug ging Co-Pilot Andreas Lubitz ohne technische Notwendigkeit minutenlang auf Sinkflug. Für die französischen Ermittler führte der 27-Jährige die Katastrophe eindeutig bewusst herbei.
Andreas Lubitz hatte im Rahmen seiner Ausbildung zum Lufthansa-Piloten in den USA einen Flugschein beantragt und diesen wegen seiner vorhergegangenen schweren Depression zunächst nicht erhalten.
Am Mittwoch findet in Hamburg die Hauptversammlung der Lufthansa statt. Nach dem Germanwings-Absturz hat das Unternehmen noch lange nicht zur Normalität zurückgefunden. Und die Strategie des Vorstandschefs Carsten Spohr für den Konzern ist umstritten.
Laut Alexander Dobrindt ist die Absicht des Germanwings-Copiloten, das Flugzeug zum Absturz zu bringen, nach der Auswertung der Flugschreiber "voll nachgewiesen". Die Pilotengewerkschaft spricht sich gegen "vorschnelle Schlüsse" aus.
An einer Mathe-Aufgabe in einer Abitur-Klausur in Berlin gibt es Kritik: Schüler sollten den Kurs eines Flugzeugs berechnen, das in Richtung eines Berges fliegt. Ein Lehrer hält das nach dem Germanwings-Unglück für unsensibel.
Um künftig absichtlich herbeigeführte Flugzeugkatastrophen wie den Absturz in den Alpen zu vermeiden, diskutieren Experten derzeit die Möglichkeit, die Kontrolle über Flugzeuge vom Boden aus zu übernehmen.
Hinterbliebene der Germanwings-Katastrophe erwägen eine Klage in den USA. Denn dort gibt es auch „emotionales Schmerzensgeld“. An der Verantwortung der Lufthansa hat ein Opferanwalt keine Zweifel.
Am Freitag haben 1400 Trauernde im Kölner Dom der Opfer des Absturzes in den französischen Alpen gedacht. Im Berliner Dom war nach dem Unglück ein Kondolenzbuch ausgelegt worden. Dieses kann man jetzt im Internet einsehen.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt verspricht dem neuen BER-Chef Karsten Mühlenfeld seine "volle Unterstützung". Aber: Statt jetzt schon über mögliche Erweiterungen zu diskutieren, solle erstmal alle Kraft in die schnelle und sichere Eröffnung des Berliner Großflughafens gesteckt werden.
Rund 1400 Menschen gedachten am Freitag im Kölner Dom der Toten von Flug 4U 9525. Vor dreieinhalb Wochen war der Airbus in den Alpen zerschellt. Bei der Trauerfeier fragen die Redner nach dem Warum. Anzubieten haben sie nur den Trost des Glaubens
In einer bewegenden Trauerfeier haben im Kölner Dom Angehörige und Repräsentanten von Staat und Kirchen der 150 Opfer des Absturzes der Germanwings-Maschine am 24. März gedacht. Bundespräsident Joachim Gauck sprach von einem "Band des Mitleidens und des Mittrauerns".
Im Kölner Dom beginnen am Mittag die Trauerfeierlichkeiten für die 150 Opfer des Germanwings-Absturzes vor dreieinhalb Wochen. Neben Kardinal Woelki wird auch Gauck das Wort ergreifen. Die Flaggen in Berlin wehen auf Halbmast.
Der Vorstand der Pilotenvereinigung Cockpit warnt, dass Sparmaßnahmen der Airlines zu weniger Sicherheit führen. Ein Flugzeugabsturz könnte deshalb künftig "alle fünf statt wie bisher alle zehn Jahre" passieren.
Nach dem Absturz von Flug 4U9525: Germanwings: Falsche Cousine erschlich sich Flug zu Absturz-Region
Nach dem Germanwings-Unglück soll sich eine Frau als Angehörige eines Opfers ausgegeben haben, um an die Unglücksstelle zu gelangen. Die Lufthansa prüft rechtliche Schritte.
Nach dem Absturz des Germanwings-Flugzeugs, der wohl vom Kopiloten absichtlich herbeigeführt wurde, ist die Prüfung der Flugtauglichkeit heftig debattiert worden. Nun stellt sich heraus: Die EU-Kommission hatte schon früher eine schärfere Überwachung der deutschen Piloten angemahnt.
Für eine Medien-Analyse zum Germanwings-Absturz hat das Munich Digital Institute deutsche Journalisten befragt. Hier stellen wir die Antworten von Tagesspiegel.de-Chefredakteur Markus Hesselmann zur Debatte. Kommentieren und diskutieren Sie mit!
Nach dem Germanwings-Absturz herrscht eher Verdrängung als Wille zur Aufklärung. Es scheint fast so, als wolle weder die Lufthansa noch die deutsche Gesellschaft wahrhaben, was am Himmel über den Alpen passiert ist. Ein Kommentar.
Vor dem Absturz wusste das Luftfahrtbundesamt nach eigener Darstellung nichts über die medizinische Vorgeschichte des Kopiloten. Die Lufthansa weist alle Schuld von sich. 2009 gab es in der Tat noch keine Meldepflicht.
Die konservative US-Politikerin Michele Bachmann war schon immer für schrille Äußerungen zu haben. Jetzt hat sie Präsident Barack Obama wegen seiner Iran-Politik mit dem Germanwings-Kopiloten Andreas Lubitz verglichen.
Die Lufthansa hat das Luftfahrtbundesamt nicht über die abgeklungene schwere Depression des Copiloten der Germanwings-Maschine informiert. Die Fluggesellschaft bestreitet, ihre Pflichten zu verletzen.
Vielleicht ging es bei den diesjährigen Ostergottesdiensten etwas leiser und suchender zu. Der Flugzeugabsturz hat so manche Gewissheit erschüttert. Doch auch Zweifel gehören zum Glauben. Ein Kommentar
"Darüber spricht man nicht", "das geht einen nichts an" - bei einem Reporter ist diese Haltung gefährlicher als Neugier. Und Berichterstattung kann auch für Angehörige wichtig sein. Doch beim Absturz von Flug Nummer 4U 9525 wird sie besonders scharf kritisiert. Ein Kommentar.
Am Samstag haben sich 48 Familienmitglieder und Freunde der Opfer der Germanwings-Tragödie zu einer Gedenkfeier am Absturzort versammelt. Die Ermittler beendeten inzwischen die Suche nach den Opfern.
Ein technischer Fehler hat einen Airbus der Fluggesellschaft Germanwings zur Notlandung am Stuttgarter Flughafen gezwungen. Dies teilte der Flughafen am Samstagmorgen mit.
Wer kümmert sich um die Eltern von Andreas Lubitz? Kaum einer. Dabei haben vor allem sie das Recht auf Trauer, findet Harald Martenstein. Und wünscht sich, dass der Bundespräsident sie besucht.
Die Analyse des Flugdatenschreibers ergibt: Co-Pilot Andreas Lubitz stellte den Autopiloten mehrfach auf Sinkflug mit höchster Geschwindigkeit. Die Auswertung seines Tablet-Computers deutet auf geplanten Selbstmord hin.
Co-Pilot Andreas Lubitz brachte das Germanwings-Flugzeug über den Alpen absichtlich zum Absturz. Die Auswertung des Flugdatenschreibers bestätigt die bisherigen Erkenntnisse:
An der Absturzstelle von Flug 4U9525 in den französischen Alpen haben die Ermittler nun auch den Flugdatenschreiber gefunden. Die Aufzeichnungen sind wohl verwertbar. Laut der Staatsanwaltschaft Düsseldorf hat sich Copilot Andreas Lubitz im Internet über Arten einer Selbsttötung informiert.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt setzt zusammen mit der Luftverkehrsbranche ein Gremium ein, das Konsequenzen aus dem Absturz des Germanwings-Airbus ziehen soll. Es geht um Sicherheit und die medizinische Untersuchung von Piloten.
Angehende Piloten werden intensiv auf ihre Eignung für den Beruf getestet. Auch Andreas Lubitz durchlief diese Prüfungen. Diese Anforderungen stellt die Lufthansa an ihre Bewerber.
Sabine Rau betreut als Notfall-Psychologin seit dem Tag des Absturzes der Germanwings-Maschine Angehörige der Opfer. Im Interview berichtet sie über ihre Erfahrungen im Umgang mit den Betroffenen.
Absturz von Germanwings-Flug 4U9525: Lufthansa wusste seit 2009 von Depression des Co-Piloten
Die Lufthansa wusste bereits seit 2009, dass Andreas Lubitz, der Co-Pilot der abgestürzten Germanwings-Maschine, zuvor unter einer "schweren depressiven Episode" gelitten habe. An der Absturzstelle soll zudem ein Video aus der Unglücksmaschine gefunden worden sein.
Sieben Tage nach dem Absturz steht nun fest: Die Lufthansa war über die frühere Depression von Andreas Lubitz informiert. Das ist ein Paukenschlag. Und wird Konsequenzen haben. Ein Kommentar
Viele, zu viele Worte sind in den letzten Tagen über den Flugzeugabsturz in den Alpen gemacht worden. Über die Bergung, die Opfer, den Kopiloten, über Krankheit und Beruf. Unsere Autorin hat vor dem Fernseher gesessen und bei Talkshows und Nachrichtensendungen mitgeschnitten: eine Text-Collage zur Katastrophe.