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Menschen blicken zurück auf die eingestürzten Häuser in der Präfektur Ishikawa.

© dpa/Uncredited

Erdbeben in Japan: Nahe Atomkraftwerk wurde drei Meter hohe Tsunami-Welle registriert

Unmittelbar nach dem Erdbeben in Japan wurden nahe der Anlage Shika drei Meter hohe Wellen gemessen. Schäden seien dadurch nicht verursacht worden, heißt es.

Kurz nach dem verheerenden Erdbeben am Neujahrstag in Japan sind nach neuen Angaben in der Nähe eines Atomkraftwerks meterhohe Tsunami-Wellen registriert worden.

Wie der Betreiber Hokuriku Electric am Mittwoch mitteilte, wurden unmittelbar nach dem Erdbeben nahe der Anlage Shika „drei Meter hohe Wellen“ gemessen. Schäden seien dadurch nicht verursacht worden.

Laut Hokuriku Electric liegen die Angaben zu den Tsunami-Wellen erst jetzt – gut eine Woche nach dem Erdbeben – vor, da erst die Daten von einem Messgerät auf hoher See geholt werden mussten. Es hatte nach dem Erdbeben keine Messdaten mehr übertragen.

18.000
Menschen starben im März 2011, als die japanische Ostküste von einem schweren Erdbeben und einem Tsunami getroffen wurde.

Die Mitteilung des Unternehmens machte die Risiken für Atomkraftwerke durch Erdbeben und Tsunamis erneut deutlich. An anderen Meilern an der japanischen Westküste waren durch das Erdbeben bereits Schäden aufgetreten wie das Auslaufen von Kühlwasser oder ein teilweiser Stromausfall. Die Betreiber versichern aber, dass keine Schäden an den Atommeilern selbst oder Umweltschäden entstanden seien.

Das Atomkraftwerk Shika im Süden der Halbinsel Noto befindet sich elf Meter über dem Meeresspiegel und ist außerdem durch einen vier Meter hohen Deich geschützt, der nach dem Unfall im Akw Fukushima im Jahr 2011 errichtet wurde.

Die japanische Hauptinsel Honshu war am Neujahrstag von einem schweren Beben der Stärke 7,5 sowie dutzenden Nachbeben erschüttert und von Tsunamiwellen getroffen worden.

Großfeuer vernichtete historisches Marktviertel

Zahllose Häuser auf der in der Präfektur Ishikawa gelegenen Halbinsel Noto stürzten ein oder wurden beschädigt. Straßen wurden unpassierbar, ein Großfeuer vernichtete ein historisches Marktviertel in der Hafenstadt Wajima.

Nach vorläufigen Behördenangaben starben mindestens 203 Menschen. Am Dienstagabend wurden 68 Menschen noch vermisst. Fast 3500 Menschen waren weiter von der Außenwelt abgeschnitten, knapp 30.000 Menschen waren in Notunterkünften untergebracht. Außerdem hatten knapp 60.000 Haushalte weiter kein fließendes Wasser und mehr als 15.000 Haushalte keinen Strom.

Im März 2011 war die japanische Ostküste von einem schweren Erdbeben und einem Tsunami getroffen worden. Infolge der Naturkatastrophe kamen 18.000 Menschen ums Leben.

Sie hatte zudem den Ausfall des Kühlsystems im Akw Fukushima Daiichi zur Folge, in drei der sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. (AFP)

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