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Vor laufender Kamera wird eine WM-Reporterin in Katar ausgeraubt (YouTube-Screenshot).

© Foto: Screenshot YouTube Todo Noticias

Abschieben oder fünf Jahre Haft?: WM-Reporterin durfte sich Strafe für Taschendieb selbst aussuchen

Während einer Liveschalte aus Katar wurde der argentinischen TV-Reporterin Dominique Metzger die Geldbörse geklaut. Eine Polizistin fragt sie später, was man mit dem Taschendieb machen solle.

Drängelnde Fans, eingeschränkte Pressefreiheit oder Bedrohungen durch örtliche Sicherheitsbeamte. Als WM-Reporter in Katar muss man sich wohl auf vieles gefasst machen.

Dass man vor laufender Kamera ausgeraubt wird, gehört dabei sicherlich nicht zu den naheliegendsten Ereignissen – kann aber trotzdem passieren, wie ein jüngstes Beispiel zeigt.

Als die argentinische WM-Reporterin Dominique Metzger über das WM-Eröffnungsspiel Katar gegen Ecuador berichtete, nutzte ein findiger Dieb die Chance und machte sich im Gedränge an der Handtasche der Journalistin zu schaffen, wie „Bild“ berichtet.

Wie die 45-jährige Reporterin ihrem TV-Sender „Todo Noticias“ später berichtete, habe sie in der Menge inmitten der Fans getanzt. „Ich bin mir absolut sicher, dass in genau diesem Moment jemand den Reißverschluss meiner Tasche öffnete und meinen Geldbeutel herausnahm“, so Metzger im Gespräch mit ihrem Kollegen.

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In dem Moment selbst habe Metzger den Diebstahl nicht bemerkt, berichtete sie weiter. Als sich die Reporterin aber später ein Wasser kaufen wollte, sei ihr Geldbeutel nicht mehr in ihrer Tasche gewesen. In dem Portemonnaie seien Kreditkarten, Bargeld und ihre Ausweisdokumente gewesen.

Reporterin darf sich Strafe für den Dieb selbst aussuchen

Auf der Polizeiwache machte Metzger schließlich Aussagen zu dem Diebstahl. Dabei habe eine katarische Polizeibeamtin ihr versichert, dass die Sicherheitsvorkehrungen in Katar extrem hoch seien. Man werde den Dieb dank großflächiger Videoüberwachung und hochauflösender Kameratechnik mit Gesichtserkennung sicher bald fassen.

Metzger berichtete weiter, dass die Polizistin sie gefragt habe, wie man mit dem Täter verfahren solle, sobald er gefasst sei. „Was ist Ihrer Meinung nach gerecht?“, sei die argentinische Sportjournalistin gefragt worden.

Ganz konkret wurden Metzger dabei wohl eine fünfjährige Gefängnisstrafe oder eine Abschiebung als konkrete Möglichkeiten vorgeschlagen. „Sie haben gesagt, ich kann entscheiden“, so die Reporterin. Dabei habe sie sich extra nochmals rückversichert, ob sie den Vorschlag der Polizistin auch richtig verstanden habe.

Wollen Sie, dass er zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wird? Wollen Sie, dass er abgeschoben wird?

Katarische Polizeibeamten (laut Bericht von Dominique Metzger)

Das Angebot selbst habe die TV-Reporterin schließlich ziemlich verblüfft abgelehnt. „Ich will nicht das Gesetz sein“, so Metzger im Gespräch mit ihrem TV-Kollegen von „Todo Noticias“.

Die Reporterin wolle lediglich ihren Geldbeutel samt der Dokumente wiederhaben. Der Vorschlag der Polizeibeamtin habe bei Metzger nach eigener Aussage eine „Gänsehaut“ verursacht.

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