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Mit einer pompösen Show eröffnete Katar die Fußball-WM.

© dpa/Robert Michael

Magere TV-Quoten zum WM-Auftakt: Katar-Eröffnung bleibt weit unter Fußball-WM in Russland

Gerade einmal sechs Millionen Zuschauer verfolgten den Ecuador-Sieg gegen Katar. Das ZDF ist dennoch nicht unzufrieden.

Einen TV-Boykott wie bei der BBC gab es zum Auftakt der umstrittenen Fußball-WM in Katar in Deutschland nicht. Wenn man das Zuschauerinteresse an der Wüsten-WM als Votum der Fernsehzuschauer versteht, ist die Botschaft gleichwohl eindeutig.

Gegenüber der ebenfalls nicht unumstrittenen WM vor vier Jahren in Russland, aber vor allem gegenüber dem Brasilien-Turnier gingen die Zahlen diesmal steil bergab.

Die Eröffnungsfeier in Katar verfolgten am Sonntagnachmittag im ZDF im Durchschnitt 3,22 Millionen Zuschauer. Beim Auftaktspiel, das Katar gegen Ecuador am Ende 0:2 verlor, waren 6,21 Millionen ZDF-Zuschauer an den Fernsehgeräten dabei.

Den WM-Auftakt in Russland sah 2018 jeder zweite TV-Zuschauer, 2022 ist es nicht einmal jeder dritte

Wie der Branchendienst Quotenmeter.de ausführlich aufschlüsselt, stieg damit der magere Marktanteil von 20,2 Prozent bei der Eröffnungsfeier auf immerhin 28,2 Prozent zum eigentlichen WM-Auftakt.

Den Vergleich mit WM in Russland verliert Katar damit deutlich. Das 2018er Turnier wurde mit der Begegnung Russland gegen Saudi-Arabien eröffnet (Gastgeber Russland entschied das Spiel für sich). In Deutschland schauten in der ARD 10,01 Millionen Menschen zu, das entsprach einem Marktanteil von 52 Prozent.

Das ZDF ist dennoch nicht unzufrieden mit dem Start der Katar-WM: „Uns ist am Eröffnungstag der Spagat gelungen zwischen der Aufbereitung der kritischen Themen rund um diese WM und der angemessenen Berichterstattung über den sportlichen Auftakt. Das wurde von den Zuschauerinnen und Zuschauern gut angenommen“, teilte ZDF-WM-Teamchef Christoph Hamm auf Anfrage mit.

Der Mainzer Sender sieht sich darin bestärkt, „die Themen abseits der Stadien nicht zu vernachlässigen, aber zugleich dem sportlichen Stellenwert des WM-Turniers gerecht zu werden“. Fußballerisch erwartet das ZDF von Spielen wie England – Iran am Montag bis Frankreich – Australien am Dienstagabend zudem eine Steigerung gegenüber dem Eröffnungsspiel.

Der weil muss die ARD kurzfristig den erkrankten Alexander Bommes als Moderator für die ARD-Übertragungen von der Fußball-WM ersetzen. Seine Position im ARD-Team übernimmt Jessy Wellmer, wie der Sender am Montag mitteilte. Sie wird gemeinsam mit der Expertenrunde um Almuth Schult, Thomas Hitzlsperger und Sami Khedira von Mittwoch an die Sendungen im Ersten aus dem ARD-Studio in Mainz präsentieren. 

Mit fünf Millionen Zuschauern (37,7 Prozent Marktanteil) lag auch die Eröffnungsfeier im Luschniki-Stadion im Vergleich zur WM in Katar deutlich vorn. Die Eröffnungsfeier bei der WM in Brasilien hatten 2014 sogar 7,31 Millionen Menschen in Deutschland am Fernseher verfolgt.

Den 3:1-Sieg von Brasilien über Kroatien beim Eröffnungsspiel vor acht Jahren sahen trotz später Anstoßzeit um 22 Uhr sogar im Durchschnitt 15,87 Millionen TV-Zuschauer. Mit Marktanteilen von 62,2 Prozent ist diesmal womöglich nicht einmal bei WM-Spielen mit deutscher Beteiligung zu rechnen.

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