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Fußballfans, die Argentinien unterstützen, jubeln in Doha im Vorfeld der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Katar 2022.

© Foto: AFP/ODD ANDERSEN

Kurz vor der Fußball-Weltmeisterschaft: Tausende Arbeitsmigranten nehmen an Kundgebung in Katar teil

Arbeitsmigranten, hautsächlich aus Indien, sind mit einem WM-Fanmarsch durch die katarische Hauptstadt Doha gezogen. Solche Aufmärsche sind in dem Golfemirat selten.

Rund eine Woche vor dem Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar haben tausende Arbeitsmigranten in der Hauptstadt Doha an einer WM-Kundgebung teilgenommen. Menschen mit Fahnen und Trikots von Argentinien, Brasilien und England versammelten sich an der Strandpromenade zu dem Marsch, der auch am Königspalast vorbeiführte, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP am Freitag beobachtete.

Demonstrationen und Kundgebungen sind in Katar selten und werden in der Regel von strengen Sicherheitsvorkehrungen begleitet. Organisiert wurde die Veranstaltung über soziale Medien. „Die Polizei wurde im Voraus informiert“, sagte einer der Organisatoren des Marsches, der anonym bleiben wollte.

Die Teilnehmer kamen hauptsächlich aus dem indischen Bundesstaat Kerala, der eine Fußballhochburg ist. Sie macht auch einen großen Teil der indischen Gemeinde in Katar aus, die etwa 750.000 Menschen umfasst. Das Golfemirat hat eine Gesamtbevölkerung von etwa 2,8 Millionen Menschen, mehr als 80 Prozent von ihnen kommen aus dem Ausland.

„Die ausländischen Arbeiter in Katar lieben den Fußball und haben viele Eintrittskarten gekauft“, sagte einer der Organisatoren des Marsches.

Kritik wegen der Menschenrechtslage in Katar

„Das ist ein Tag der Freude für uns“, sagte ein Mann, der sich Rajesh nannte. Die meisten Teilnehmer des Marsches wollten nicht ihren vollen Namen nennen um zu verhindern, dass ihre Arbeitgeber von der Teilnahme an der Kundgebung erfahren.

Ein Teilnehmer mit dem Namen Aju sagte: „Natürlich haben einige von uns harte Jobs, wir hören die Geschichten, aber die Weltmeisterschaft ist ein einmaliges Ereignis.“

Katar steht als WM-Gastgeber wegen der Menschenrechtslage in dem Golfemirat in der Kritik. Die WM beginnt am 20. November. Es ist das erste Mal, dass die Fußballweltmeisterschaft in einem arabischen Land ausgetragen wird – und das erste Mal nicht im Sommer, sondern am Jahresende. (AFP)

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