zum Hauptinhalt
Puh. Marek Sotola und seine Kollegen von den Volleys waren chancenlos.

© IMAGO/Contrast

Ewiges Dilemma der BR Volleys: In Europa ohne Chance, in der Bundesliga ohne Gegner

Zum vierten Mal in Folge verpassen die Berliner den Einzug in das Halbfinale. Das legt das ewige Dilemma des Klubs offen. Und doch wäre ein Wechsel in die polnische Liga ein fataler Fehler.

Ein Kommentar von Inga Hofmann

Mit der großen Überraschung hatte kaum einer gerechnet. Und doch schwang auf Seiten der BR Volleys wohl ein kleines Fünkchen Hoffnung mit, als sie am Donnerstagabend im Champions-League-Viertelfinale gegen Trentino Volley antraten. Ein Fünkchen, das bereits im ersten Satz erstickt wurde, denn bis zum Schluss blieben die Berliner chancenlos. So kassierten sie die zweite 0:3-Niederlage gegen den italienischen Tabellenführer und schieden zum vierten Mal in Folge im Viertelfinale aus.

Trainer Joel Banks sprach zwar von einer „erfolgreichen Champions-League-Saison“, doch auch seine Worte konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Volleys sich in einem Dilemma befinden: dominant in der Bundesliga, chancenlos gegen die europäischen Spitzenklubs. Die Spiele gegen Trentino legten offen, wie groß die Spanne am Ende doch ist.

Natürlich darf es als Erfolg gesehen werden, dass die Volleys zu den besten acht Teams Europas zählen. Das ist angesichts der starken Konkurrenz aus Polen, Italien und der Türkei durchaus eine Leistung. Gegen Halkbank Ankara gelang in dieser Saison sogar ein 3:0-Sieg. Dennoch winkt das große Geld eben erst ab dem Halbfinale, das die Volleys Jahr um Jahr verpassen. Der letzte große internationale Erfolg, Platz drei im Final Four, liegt beinahe zehn Jahre zurück.

Es wundert daher kaum, dass die Berliner sogar einst in Erwägung zogen, in die polnische Liga zu wechseln. Dort könnten sie Spiele auf höherem Niveau bestreiten und langfristig womöglich auch in der Champions League etwas reißen.

Und doch wäre ein Wechsel mit Blick auf die Entwicklungen der Bundesliga ein Fehler, denn Mannschaften wie Giesen und Lüneburg steigern sich stetig und tragen zur Spannung bei. Vor dem letzten Spieltag ist noch offen, wer als Tabellenerster in die Play-offs einzieht.

Die Lüneburger spielten in dieser Woche auch europäisch, nämlich im CEV-Cup gegen Izmir. Das erste Spiel hatten sie mit 0:3 verloren und auch im zweiten Match sah es beim Stand 0:1 nach einer Niederlage aus. Doch dann kämpften sie sich plötzlich auf fulminante Weise zurück, drehten den Spielstand und stehen nun im Finale. Es gibt sie eben doch: Die kleinen Fünkchen Hoffnung, die entflammen – vielleicht auch wieder in Berlin.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false