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Schwer zu belüften: Die Bahnhöfe und Tunnel würden sich durch Klimaanlagen aufheizen.

© Paul Zinken/dpa

Tunnelabsenkung und Risse im Bauwerk: Pendelverkehr auf der U2 am Alexanderplatz bleibt noch Wochen bestehen

Die U2 fährt zwischen Klosterstraße und Senefelderplatz weiter nur im 15-Minuten-Takt. Der Bauherr des Hochhauses am Alex will der BVG nun ein Konzept vorlegen.

Der Pendelverkehr auf der U-Bahnlinie 2 in Berlin wird noch mehrere Wochen andauern. Das teilte die BVG am Freitag mit. Seit dem 7. Oktober fahren die Züge zwischen den Stationen Senefelderplatz und Klosterstraße nur noch eingleisig im 15-Minuten-Takt.

Grund dafür ist eine Absenkung des Tunnels, die sehr wahrscheinlich durch Bauarbeiten für ein geplantes Doppelhochhaus des Immobilienkonzerns Covivio auf dem Alexanderplatz verursacht wurde.

Der Bauherr des Doppelhochhaues werde der BVG voraussichtlich in der kommenden Woche ein erstes Konzept vorstellen, um den Tunneluntergrund zu verdichten und den Gleisabschnitt wieder auf das ursprüngliche Niveau anzuheben, teilte ein Sprecher der BVG mit. „Dieses Konzept werden wir in enger Abstimmung mit der Technischen Aufsichtsbehörde und den behördlich beauftragten Gutachtern bewerten. Sollte es geeignet sein, um die genannten Ziele zu erreichen, wird die Umsetzung nach erster fachlicher Einschätzung ebenfalls noch mehrere Wochen benötigen.“

Erste Untersuchungsergebnisse der BVG hatten ergeben, dass es durch Bewegungen im Erdreich zu Gleisverschiebungen und zu Rissen im Bauwerk kam. Die Untersuchungen würden noch andauern, das Unternehmen habe das Tunnelbauwerk vorsorglich verstärkt. „Das Bauwerk ist dadurch statisch zusätzlich gesichert“, sagte der BVG-Sprecher. „Ein U-Bahnbetrieb kann auf dem betroffenen Gleis nach Einschätzung unserer Fachleute derzeit aber weiter nicht stattfinden.“

Die BVG kündigte an, dass neben den Sicherungsmaßnahmen zu einem späteren Zeitpunkt noch weitere Reparaturarbeiten am Tunnelbauwerk notwendig sein werden, um die entstandenen Risse zu beheben. „Dazu sind Bauherr und BVG ebenfalls bereits im Gespräch. Ob und in welchem Umfang für die Reparaturen Einschränkungen im U-Bahnbetrieb nötig sein werden, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen“, teilte die BVG mit.

Angesichts der andauernden Einschränkungen wiederholte die Linken-Abgeordnete Katalin Gennburg ihre Forderung nach einem Bau- und Planungsstopp von Hochhäusern rings um alle U-Bahn-Stationen. „Es geht jetzt um die umfassende Aufklärung und Abwendung von weiteren Schäden und die Sicherung der Mobilitätsgarantien für Zehntausende Fahrgäste täglich und zwar berlinweit“, sagte Gennburg dem Tagesspiegel. Die Linke setze sich für „die Zurückstellung von Investoreninteressen zugunsten des konsequenten Schutzes aller Verkehrsinfrastrukturen zur Sicherung der Mobilitätsgarantien für alle“ ein. Im konkreten Fall sei außerdem zu klären, ob das Bezirksamt Mitte als bauausführende Behörde Unterstützung von der Senatsbauverwaltung brauche.

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