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Verdi hat alle Mitglieder in den Kita-Eigenbetrieben in Berlin dazu aufgerufen, am Donnerstag in den Ausstand zu treten.

© dpa/Kay Nietfeld

„Rechnen mit Schließungen“: Streik in den Berliner Landes-Kitas am Donnerstag

Die erste Verhandlungsrunde zum Tarifvertrag der Länder (TV-L) hat für die Gewerkschaft Verdi nicht das gewünschte Ergebnis gebracht. Deshalb wird nun gestreikt.

Die Gewerkschaft Verdi ruft ihre Mitglieder in den landeseigenen Kitas in Berlin für den 2. November zum Warnstreik auf. Pressesprecher Kalle Kunkel sagt, er rechne damit, dass viele Einrichtungen schließen werden. Verdi geht von einer „hohen Streikbeteiligung“ aus. Die rund 300 Kitas des Landes Berlin betreuen täglich mehr als 35.000 Kinder. Sie sind in fünf regionalen Eigenbetrieben organisiert.

Sabine Radtke ist die pädagogische Geschäftsleiterin der Kindergärten Nordost. Verdi hat sie und die anderen Leitungen am Montagmittag über den Streik informiert. Noch könne Radtke nicht abschätzen, welche Häuser am Donnerstag geschlossen bleiben oder ob es eine Notbetreuung geben wird. „Wir gehen jedoch davon aus, dass es zu Schließungen kommen wird.“

Mit dem Streik reagiert Verdi auf die am vergangenen Donnerstag gestarteten Verhandlungen zum Tarifvertrag der Länder (TV-L). Die Arbeitgeberseite hatte das Angebot der Gewerkschaften zurückgewiesen. Diese fordern 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr. In der Hauptstadt werden rund 187.000 Landesbeschäftigte nach dem TV-L bezahlt.

Berlin hat als Stadtstaat eine besondere Stellung: Ein Teil der Beschäftigten, die in den Flächenländern bei den Kommunen angestellt sind und daher nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD) bezahlt werden, erhalten in der Hauptstadt die Gehälter des TV-L. Diese liegen in der Regel unter denen des TVöD. Dazu gehören auch die Beschäftigten der Kita-Eigenbetriebe.

Einige Einrichtungen der Kindergärten Nordost liegen in unmittelbarer Nähe zur brandenburgischen Landesgrenze. Auf der anderen Seite bekommen die Kolleg:innen derzeit die höheren Löhne des TVöD. Das übe Druck auf die Belegschaft auf, sagt die Chefin Sabine Radtke: „Wir hoffen, dass der Tarifabschluss des TV-L gleichwertig zu dem des TVöD sein wird.“

Außerdem ruft Verdi Sozialarbeiter:innen in der Verwaltung sowie Erzieher:innen und Sozialarbeiter:innen an Schulen, die unter den TV-L fallen, am 2. November zum Warnstreik auf.

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