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Der Mehringplatz in Berlin-Kreuzberg wird nach jahrelangen Umbau- und Verschönerungsarbeiten mit einem Straßenfest am Wochenende eröffnet. Aufgenommen am 12. Mai 2022. Foto: Kitty Kleist-Heinrich

© Kitty Kleist Heinrich/Tagesspiegel

Metallstangen, Holzlatten, Pfefferspray: Erneut Massenschlägerei zwischen zwei Großfamilien in Berlin-Kreuzberg

Zwei aus Syrien und Libanon stammende Familien liefern sich seit Freitagabend am Mehringplatz Schlägereien. Am Sonnabend stritten sich die Familienoberhäupter, dann gingen 70 Männer aufeinander los.

Nach einem Streit zweier Familien aus Syrien und dem Libanon am Freitagabend in Berlin-Kreuzberg gingen Angehörige am Sonnabend erneut aufeinander los. Bis zu 100 Personen gerieten aneinander.

Polizisten hatten Mühe, den seit Freitag anhaltenden gewaltsamen Konflikt zwischen den Familien zu beenden. Die Polizei hat deshalb ihre Präsenz rund um den Mehringplatz verstärkt, um neue Attacken zu verhindern.

Der Grund für den Streit und den Gewaltausbruch ist für die Ermittler noch völlig unklar. Auch verletzte Angehörige der Familien verhalten sich nach Tagesspiegel-Informationen unkooperativ und erzählen den Ermittlern wenig. Einen Bezug zur Clankriminalität gibt es nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei nicht.

Die Polizei wurde am Sonnabend zunächst gegen 16.45 Uhr alarmiert. 20 Männer, bewaffnet mit Metallstangen, Holzlatten und Pfefferspray, sollen eine Gruppe von etwa 15 Jugendlichen auf dem Mehringplatz verfolgt haben. Als Beamte eintrafen, flüchteten alle.

Doch dann kamen die verfeindeten Familien zurück zum Mehringplatz – mit noch mehr Männern. Diesmal waren es laut Polizei rund 100 Angehörige, die aufeinandertrafen. Erst stritten und provozierten sich die Familienoberhäupter gegenseitig, dann brach die körperliche Gewalt aus.

Ungefähr 70 Personen haben nach Angaben der Polizei mit Fäusten aufeinander eingeschlagen. Die verbliebenen Polizisten mussten Zwangsmaßnahmen und Pfefferspray einsetzen, um die Gruppen voneinander zu trennen.

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Erst als weitere Beamte kamen, konnte die Lage beruhigt werden. Die Familienmitglieder entfernten sich in unterschiedliche Richtungen. Verletzte oder Geschädigte meldeten sich nicht bei den Beamten.

Nach Erkenntnissen der Polizei handelt es sich um dieselben Familien, die bereits am Freitagabend aneinandergeraten sind. Mehrere Personen waren dabei verletzt worden. Erst soll ein Mann mit einer Schreckschusswaffe einen Schuss abgegeben und weitere Menschen mit der Waffe bedroht haben. Dann lieferten sich zwei Gruppen von bis zu 20 Personen eine Schlägerei.

Ein 33-Jähriger erlitt eine Stichverletzung im Rücken. Auch bei weiteren Männern im Alter von 20, 23 und 28 Jahren wurden Schnittverletzungen festgestellt. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts des besonders schweren Landfriedensbruches.

Bereits in der Nacht zu Mittwoch kam es in der Neuköllner High-Deck-Siedlung zu einer brutalen Schlägerei zwischen zwei Großfamilien mit Baseball-Schlägern, Polizisten mussten Eilfahrten für Verletzte ins Krankenhaus bewachen.

Erst als die Polizei Diensthunde einsetzte, „beruhigten sich die Männer“, berichtete ein Kenner des Falls später. „Die waren so entschlossen, ihre Kämpfe ungestört auf der Straße auszutragen, dass sie sich von den ersten Einsatzwagen mit Blaulicht nicht stören ließen.“

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