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Anzeige Pendelverkehr in der U-Bahn Linie 2 in Berlin. Ein Pendelverkehr ist zwischen Klosterstrasse und Senefelderplatz eingerichtet. Störungen auf der Linie U2 in Berlin.

© imago/Emmanuele Contini / Imago/Emmanuele Contini

Genehmigungen für Sanierung fehlen: Kein Ende in Sicht beim U2-Pendelverkehr in Berlin

Seit drei Monaten ist die U2 am Alexanderplatz unterbrochen. Für Reparaturen fehlt die Genehmigung. Senat und Covivio schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu.

Mehr als drei Monate ist die U-Bahnlinie U2 wegen Tunnelschäden am Alexanderplatz bereits im Pendelverkehr. Doch wann die Züge wieder durchfahren können, wagt niemand mehr zu sagen. Eine Prognose gibt es nicht.

Dabei hängt die Wiederaufnahme des Fahrbetriebs längst nicht mehr nur an den nötigen Tunnelarbeiten – sondern bereits seit Wochen an noch immer ausstehenden Genehmigungen der Berliner Verwaltung für den Start der Reparaturmaßnahmen.

Der Tunnel der U2 in Richtung Pankow hatte sich wie berichtet um 3,5 Zentimeter abgesenkt. Als Ursache werden die in direkter Nähe zum Tunnelschacht stattfindenden Tiefbauarbeiten für das geplante Hochhaus des Investors Covivio angenommen.

Ohne Genehmigungen bleibt die U2 unterbrochen

Auch die geplanten Sanierungsarbeiten muss daher Covivio als Bauherr in Absprache mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) vornehmen. Geplant ist, Flüssigbeton ins Erdreich unter dem betroffenen Gleis zu pumpen. Dadurch soll der Boden zusätzlich verdichtet und stabilisiert werden.

Doch zuvor sind verschiedene Genehmigungen nötig. So muss die der Senatsverkehrsverwaltung unterstellte Technische Aufsichtsbehörde (TAB) erst eine Erlaubnis für die Sanierungsarbeiten erteilen. Vom Bezirk Mitte braucht es die Anordnung, dass im Zuge der Arbeiten der Alexanderplatz oberhalb der Problemstelle abgesperrt werden darf.

Immerhin diese Genehmigung liege mittlerweile vor, teilte das Bezirksamt mit. Umso weniger tut sich bei der Erlaubnis durch die TAB.

Erst mal muss der Bauherr Covivio die vollständigen Unterlagen vorlegen.

Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne)

„Wir sind dran, das zu beschleunigen“, sagte Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) in dieser Woche im Abgeordnetenhaus. „Aber erst mal muss der Bauherr Covivio die vollständigen Unterlagen vorlegen.“ Ansonsten wäre es fahrlässig, eine Genehmigung zu erteilen.

Etwas anders stellt Covivio den Sachverhalt dar. „Wir haben in Abstimmung mit den Beteiligten eine komplette Ausführungsplanung zur geplanten Stabilisierung und den entsprechenden Hebungsmaßnahmen des Tunnels im Dezember 2022 eingereicht“, sagte eine Covivio-Sprecherin dem Tagesspiegel.

Alle Unterlagen seien zur Verfügung gestellt, sagt Bauherr Covivio

Im Nachgang dazu sei das Unternehmen von der Behörde um weitere Erläuterungen gebeten worden. „Diese wurden von uns Anfang Januar dieses Jahres zur Verfügung gestellt.“

Allerdings betont auch die Sprecherin, dass sich bei diesen „technisch hochkomplexen Maßnahmen“ während der Prüfung weitere Fragen ergeben könnten. Das Unternehmen beantworte diese schnellstmöglich.

Weitere Verbindung aus Prenzlauer Berg wird für Bauarbeiten unterbrochen

Leidtragende sind die Fahrgäste von und nach Pankow. Erst recht, nachdem auch der Nord-Süd-Tunnel der S-Bahn bis Mitte Februar gesperrt worden ist.

Und es kommt noch ärger: Ab Sonntag lässt die BVG die Tramlinie M10 wegen Bauarbeiten nur noch bis zum Nordbahnhof fahren. Damit ist auch der Anschluss zur U6 am Naturkundemuseum, einer weiteren Verbindung aus Prenzlauer Berg nach Süden, gekappt.

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