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Zahlreiche Tüten mit Ecstasy-Tabletten liegen bei einem Pressegespräch des Zollfahndungsamtes Berlin-Brandenburg auf einem Tisch. (Symbolbild)

© dpa/Paul Zinken

„Eine besondere Gefahr“ : Berliner Drugchecking analysiert viele Ecstasy-Tabletten „Blue Punisher“

Gleich aussehen, doch inhaltlich völlig anders sein: Bei Ecstasy-Tabletten mit gleichem Logo und gleicher Farbe könnte die Dosis stark variieren, warnen Experten.

Bei der neuen Berliner Drogen-Analyse sind in dieser Woche verstärkt Warnungen vor Ecstasy-Tabletten in der äußeren Form „Blue Punisher“ veröffentlicht worden. Die Warnungen am Freitag auf der Internetseite Drugchecking Berlin zeigten, dass es die üblichen zu hohen, aber auch niedrigere Dosierungen gab. Insgesamt waren sie aber nicht höher als in vielen anderen Tabletten mit anderen Formen und Farben.

Ob tatsächlich mehr Tabletten dieser Form zu hoch dosiert sind oder nach dem Drogentod einer Jugendlichen in Mecklenburg-Vorpommern einfach mehr davon von besorgten Rauschgiftkonsumenten zur kostenlosen Analyse abgegeben wurden, war zunächst nicht bekannt.

Von Drugchecking Berlin hieß es, normalerweise würde ab einer Dosierung von 120 Milligramm des Amphetamins MDMA-Hydrochlorid pro Tablette gewarnt. „Aus aktuellem Anlass“ veröffentliche man nun auch niedrigere Ergebnisse. „Wir wollen damit aufzeigen, welche Dosisschwankungen bei Ecstasy-Tabletten mit gleichem Logo und gleicher Farbe auftreten können. Dies stellt eine besondere Gefahr beim Konsum dar.“ Und weiter hieß es, identisch aussehende Tabletten „können völlig unterschiedlich zusammengesetzt sein“.

Warnung vor „Tesla“ und „Berghain“

Tatsächlich liegt eine der am vergangenen Dienstag abgegebenen „Blue Punisher“-Tabletten unter dem Wert von 120. Eine andere hat dagegen fast 190 Milligramm, und zugleich wird auch gewarnt vor Tablettenformen mit den Namen „Tesla“ oder „Berghain“, die hohe Dosierungen enthalten.

Drogen können immer dienstags bei drei Beratungsstellen abgegeben werden. Die Ergebnisse liegen dann in den Tagen danach vor. Nach dem Start des regulären Betriebs im Juni wurden an den Dienstagen jeweils etwa 40 Proben abgegeben, hatte die Senatsverwaltung für Gesundheit mitgeteilt.

Insgesamt wurden im Juni 156 Proben abgegeben, veröffentlicht wurden davon 45 Warnungen, also etwa zu 30 Prozent der Analysen. Die Untersuchungen im Labor ergaben zum Beispiel Beimischungen unbekannter Stoffe, Verunreinigungen mit bekannten Substanzen oder zu hohe Dosierungen.

Warnungen vor hoch dosierten blauen und andersfarbigen Ecstasy-Pillen mit verschiedenen Namen gibt es in anderen Teststellen etwa in Wien und Zürich schon seit Jahren.

Das Berliner Angebot zur Analyse verschiedener Rauschgifte richtet sich an Drogensüchtige, aber auch an Partygänger, die nur am Wochenende Drogen nehmen. Die Substanzen werden in einem neutralen Labor über das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin untersucht. (dpa)

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