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Die Zahl der Fahrgäste ist fast wieder auf dem Vor-Corona-Niveau.

© dpa / Christoph Soeder

Update

Zehntausende neue Abonnenten bei der BVG: Fast 900 Millionen Fahrgäste befördert

Die Zahl der Fahrgäste und Abonnenten steigt deutlich bei der BVG. Und vom neuen Deutschlandticket wurden in der Region schon 600.000 verkauft.

| Update:

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben im vergangenen Jahr vor allem durch das vergünstigte 29-Euro-Ticket Zehntausende neue Abonnentinnen und Abonnenten hinzugewonnen. Der Bestand der Umweltkarten- und Firmenticketinhaber ist mit rund 174.000 neuen Kunden um fast die Hälfte gestiegen, wie aus dem Geschäftsbericht für 2022 hervorgeht, den das landeseigene Verkehrsunternehmen am Mittwoch veröffentlicht hat. Die Gesamtzahl aller Abo-Kundinnen und Kunden stieg auf mehr als 1,06 Millionen. Ein Jahr zuvor waren es 870.000.

Die Zahl der Fahrgäste ist fast wieder auf Vor-Corona-Niveau: 2022 wurden 961 Millionen Fahrgäste befördert, 35 Prozent mehr als 2021. Vor Corona waren es 1,1 Milliarden Fahrgäste pro Jahr. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) teilte am Mittwoch mit, dass in der Region bislang 600.000 Deutschland-Tickets verkauft wurden, 90.000 davon an Neukunden. Durch den Andrang hatte es zuletzt technische Schwierigkeiten bei der Bestellung und Verzögerungen beim Versand gegeben. Der VBB teilte nun mit, dass aus Kulanzgründen bis zur Zustellung des D-Tickets der Bestellnachweis ausreichend sei bei Fahrkartenkontrollen.

Die BVG hatte zuletzt von 70.000 Neukunden gesprochen, es wird also 2023 einen neuen Schub geben. Das Plus in 2022 erklärte das Unternehmen am Mittwoch so: „Der starke Anstieg bei den Abos ist auf die zeitlich begrenzte 29-Euro-Abo-Aktion im vierten Quartal zurückzuführen.“ In der Gesamtzahl sind allerdings 372.000 kostenlose Abos für Schülerinnen und Schüler sowie das Ticket für Landesbeschäftigte eingerechnet, außerdem Dauerkarten für Azubis, Senioren und 10-Uhr-Karten.

Während Corona verlor die BVG Abonnenten

Noch in der Corona-Pandemie waren Tausende Abonnentinnen und Abonnenten abgesprungen. Eine Erholung hatte sich zwar bereits im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres abgezeichnet. Doch ohne die vergünstigten Angebote hätte es wohl noch lange gedauert, bis die Zahlen wieder das Vorkrisen-Niveau erreicht hätten. So machte der Konzern mit 15.830 Beschäftigten ein kleines Plus von 3,4 Millionen Euro. Mit diesem – minimal – positiven Ergebnis hatte die gerade entlassene BVG-Chefin Eva Kreienkamp versucht, ihre Arbeit zu rechtfertigen.

Die Zahl der Stammkunden ist für die BVG eine wichtige Größe. Im vergangenen Jahr haben die Abonnenten mehr als 45 Prozent der Fahrgelderträge ausgemacht. Das waren indes rund fünf Prozentpunkte weniger als im Vorjahr, was vor allem auf das vergünstigte Abo-Angebot zurückzuführen sein dürfte.

Unklar blieb zunächst, wie sich das 49-Euro-Abo auf die übrigen Abo-Modelle bei der BVG auswirken wird. Seit dem 1. Mai ermöglicht das neue Monatsticket bundesweite Fahrten in Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs für zunächst 49 Euro im Monat.

Andere Angebote für die Hauptstadt, etwa die Umweltkarte, will die BVG beibehalten. Sie kosten deutlich mehr, lassen sich aber auch auf andere Nutzer übertragen und ermöglichen zu bestimmten Zeiten, mehrere Personen mitfahren zu lassen. (mit dpa)

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