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Attraktion Autobahn: Bevor der neue Abschnitt der A 100 am Freitag freigegeben wird, eroberten gestern Tausende Inlineskater, Rad- und Rollerfahrer den Stadtautobahn-Tunnel. Doch viele andere Berliner sind keineswegs in Volksfeststimmung: Die neue Verkehrsverbindung zwischen Autobahndreieck Tempelhof und Buschkrugallee hat Neukölln verändert.

Der Sprecher des Deutschen Genom-Projekts, Hans Lehrach, hat sich dafür ausgesprochen, die "genetische Privatsphäre" des Menschen gesetzlich zu garantieren. Es müsse sichergestellt werden, "dass Leute nicht durch Versicherungen oder Arbeitgeber zu Gentests gezwungen werden", sagte der Direktor am Berliner Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik dem Tagesspiegel.

Lange Gesichter bei Roms Moralaposteln: Zum Auftakt der "World Gay Pride" sind die erwarteten Proteste von Bürgern gegen die Anwesenheit von geschätzten 250 000 Lesben und Schwulen ausgeblieben. Dafür aber legten sich nicht wenige Römer mit jenen an, die mit Gegendemos und diffamierenden Schildern Konsens suchten; immerhin hatte die katholische Kirche - vor allem unter Hinweis auf das laufende Heilige Jahr - und eine Reihe von Politikern die Schwulen-Manifestationen mit allen Mitteln zu verhindern gesucht und setzen noch immer alles dran, die geplante Abschlußveranstaltung am 7.

Von Werner Raith

Fußball ist ein wunderschönes Spiel. Wer das bestreitet, mag aus Prinzip keinen Sport, hat zu viele Spiele der deutschen Nationalmannschaft gesehen oder in den letzten drei Wochen den Fernseher gar nicht eingeschaltet.

Von Sven Goldmann

Während die Mannschaften aus Frankreich und Italien im EM-Endspiel den Nachfolger der deutschen Nationalmannschaft ausspielten, lief im Land des entthronten Europameisters die schonungslose Aufarbeitung weiter auf vollen Touren. Die Nationalspieler des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) haben sich nach den kläglichen Leistungen beim EM-Turnier mit ihren gegenseitigen Schuldzuweisungen weiter ins Abseits gebracht.

Als der Berliner Historiker Christian Gerlach 1995 erstmals die schuldhafte Verwicklung führender Angehöriger des militärischen Widerstands in die verbrecherische deutsche Kriegführung (zumal auf sowjetischem Territorium) während des Zweiten Weltkrieges thematisierte, löste er damit einen Proteststurm aus, der an Heftigkeit nichts zu wünschen übrig ließ. Nicht nur bei den noch lebenden Hinterbliebenen der Widerstandskämpfer lagen damals die Nerven blank.

In einem dramatischen Brief der Göttingerin Renate Wallert haben die Geiseln erstmals seit Wochen wieder selbst auf ihre Lage aufmerksam gemacht. Die Entführten seien "in einer jämmerlichen Situation und leben unter den schlimmsten Umständen", heißt es in dem am Sonntag in der Zeitung "Philippine Daily Inquirer" veröffentlichten Schreiben.

Das nach Entwürfen des Architekten Werner March errichtete Berliner Olympiastadion wurde 1936 anlässlich der Olympischen Sommerspiele in Nazi-Deutschland eröffnet. Es gehört zu einer insgesamt 131 Hektar großen Anlage auf dem Reichssportfeld, die den größten Teil der seinerzeit für die Olympischen Spiele erforderlichen Sportstätten wie Schwimm-, Hockey- und Reiterstadion umfasst.

Nach jahrelangen Querelen beginnt heute die Modernisierung und Sanierung des Olympiastadions. Zu dem symbolischen Akt werden Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) erwartet.

Wenn Nancy Wiedebach aus dem Wohnzimmerfenster schaut, hat sie das riesige Plakat direkt vor Augen: "Hier baut für die Bundesrepublik Deutschland in Auftragsverwaltung das Land Berlin". Von ihrem Balkon im ersten Stock sieht man auf die Brückentrasse der geplanten Ost-Verbindung, und nicht weit von der Wohnungstür wird ab Freitag der Verkehr aus dem Tunnel quellen.

Von Annette Kögel

In die Debatte um die Einwanderungspolitik ist Bewegung gekommen. Nachdem Bundespräsident Rau sich am Sonnabend für ein Integrationsgesetz ausgesprochen hat, forderte Bayerns Innenminister Beckstein (CSU) statt der Green Card für Computer-Spezialisten eine umfassendere "Blue Card", die auch anderen Experten einen Aufenthalt ermöglichen soll.

Wenige Stunden vor der Präsidentschaftswahl in Mexiko hat ein Skandal über Unregelmäßigkeiten während des Wahlkampfs für Aufregung gesorgt. Die Zeitung "Reforma" berichtete in ihrer Samstagsausgabe, der Gouverneur des Bundesstaats Michoacn, Victor Tinoco, habe öffentliche Mittel in Höhe von umgerechnet bis zu 163 Millionen Mark für den Wahlkampf der regierenden Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI) veruntreut.

Wegen angeblich unerlaubter Annahme von Mitteln aus den USA und der EU ist der führende ägyptische Menschenrechtsaktivist Saadeddine Ibrahim für 15 Tage in Haft genommen worden. Dem Soziologen wird nach Angaben aus Sicherheitskreisen vom Sonntag darüber hinaus zur Last gelegt, falsche Informationen über die Lage im Lande verbreitet und dem "Ansehen Ägyptens geschädigt" zu haben.

Ihre Pasta köchelt auf einem Herd, der mit Strom betrieben wird, Sie heizen die gute Stube mit Brikett ? Ganz klar, dass Sie sich kaum für die Liberalisierung des deutschen Gasmarktes oder so trockene Kost, wie ein Papier mit Namen "Verbändevereinbarung", das am Dienstag von den Unternehmen der Branche unterzeichnet werden soll, interessieren.

Von Antje Sirleschtov

Rund eintausend Mitglieder des protestantischen Oranier-Ordens marschierten gestern durch die nordirische Stadt Portadown mit ihren Schärpen und den steifen schwarzen Hüten. Auf dem Weg in die anglikanische Pfarrkirche von Drumcree hielt der Zug vor der katholischen Kirche an; ein Protestschreiben wurde verlesen, worin sich der Orden über das Verbot beklagte, durch die hinter der katholischen Kirche liegende Garvaghy Road - und damit durch das katholische Wohnviertel der Stadt - zu marschieren.