zum Hauptinhalt
Zwei Sternschnuppen über Brandenburg

© mauritius images / imageBROKER / Ronny Behnert/imageBROKER / Ronny Behnert

Sternschnuppenspektakel zur Adventszeit: Geminidenschwarm im Anflug

Adventszeit ist auch wieder Sternschnuppenzeit: Der alljährliche Meteorstrom der Geminiden ist im Anflug. Am Donnerstag erreicht das vorweihnachtliche Spektakel seinen Höhepunkt.

Von Andrea Hentschel, AFP

Ihren Höhepunkt erreichen die Geminiden in diesem Jahr am 14. Dezember, gegen 20 Uhr. Der Mond stört nicht. Nach Angaben der Vereinigung der Sternenfreunde nimmt die Häufigkeit generell im Laufe der Nacht zu, weshalb sie in der ganzen Nacht gut zu sehen sind. Bei dunklem Himmel können Beobachter etwa 50 Meteore je Stunde aufleuchten sehen.

Der nach dem Sternbild Zwillinge – lateinisch Gemini – benannte Schwarm bringt erfahrungsgemäß viele helle Sternschnuppen hervor. Zum Beobachten der vorweihnachtlichen Himmelsflitzer eignen sich zwar am besten dunkle Orte fernab der lichtdurchfluteten Städte, die hellsten Geminiden sind aber auch am Großstadthimmel zu sehen. Wer den Meteorstrom fotografieren will, sollte eine Kamera mit einem Weitwinkelobjektiv auf ein Stativ montieren und eine Langzeitbelichtung wählen.

Die Schnuppen entstammen einer Staubwolke, die unsere Erde auf ihrer Bahn um die Sonne jedes Jahr um dieselbe Zeit durchquert. Dabei treten die Staubpartikel in die Erdatmosphäre ein, in der sie dann die als Sternschnuppen bekannten Leuchterscheinungen erzeugen.

Die Herkunft der Geminiden ist ungewöhnlich

Bei den Geminiden ist der Ursprung dieser Staubwolke allerdings ungewöhnlich. In der Regel gehen Meteorströme auf winzige Überreste von Kometen zurück – Schweifsterne, die bei der Annäherung an die heiße Sonne Staub freisetzen, der sich dann über die Kometenbahn verteilt. So liegt beispielsweise der Ursprung der Perseiden in der kosmischen Staubspur des Kometen „Swift-Tuttle“, der etwa alle 130 Jahre der Sonne einen Besuch abstattet. Anders die Geminidenstaubwolke: Sie stammt nicht von einem Kometen, sondern geht offenkundig auf einen kleinen Asteroiden zurück – also einen eher festen Kleinkörper unseres Sonnensystems.

Der Geminidenasteroid heißt Phaeton. Er wurde erst 1983 entdeckt. Möglicherweise zerbrach dieser Asteroid und hinterließ Trümmerteile auf seiner Bahn, die beim Eindringen in die Erdatmosphäre als Sternschnuppen verglühen. Die Wissenschaftler sind sich nicht einig, wie ein Gesteinskörper Partikel freisetzen kann. Die neueste Theorie besagt demnach, dass die große Sonnennähe des Körpers die Ursache ist. Die thermischen Spannungen sollen Risse hervorrufen, so dass sich schließlich Teilchen abspalten.

Die Geminiden weisen noch weitere Besonderheiten auf. So ziehen die Meteore des Stroms vergleichsweise langsam über den Himmel. Grund ist die geringe Geschwindigkeit, mit der die Geminidenteilchen in die Atmosphäre eintauchen. Sie beträgt „nur“ 122.000 Stundenkilometer – bei den Perseiden sind es hingegen 212.000 Stundenkilometer.

Als weitere Eigentümlichkeit der Geminiden gilt, dass in den Stunden des Sternschnuppenmaximums zunächst die lichtschwächeren und erst später die hellsten Meteore aufleuchten.

Obwohl sie zu den größten Sternschnuppenschwärmen des Jahres zählen, stehen die Geminiden meist im Schatten der wesentlich bekannteren Perseiden, die alljährlich am Augusthimmel aufleuchten. Dass die Geminiden weniger populär sind, liegt vor allem an der Jahreszeit ihres Erscheinens: Das kalte und oft trübe Dezemberwetter bietet Sternschnuppenjägern nun einmal unbequemere Beobachtungsbedingungen als die lauen Perseidennächte im Sommer. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false