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Eine Sternschnuppe am Himmel über Mexiko.

© Wirestock/Imago

Meteorstrom am Himmel: Wo und wie Sie die Perseiden 2023 besonders gut sehen können

Die Perseiden ziehen wieder über den Himmel – mit bis zu 100 Sternschnuppen in der Stunde. Die gute Nachricht: 2023 stehen die Chancen auf ein Wünsch-Dir-Was-Konzert besonders gut.

Nachtschwärmer aufgepasst! Wer in diesen Tagen einen Blick in den Himmel wagt, kann zu Spitzenzeiten bis zu 100 Sternschnuppen in der Stunde beobachten. Wie jedes Jahr im August ziehen die sogenannten Perseiden ihre Bahnen und begeistern Hobbyastronomen, Fotografen und Sternschnuppenjäger.

Höchste Zeit also, um sich einen kleinen Vorrat an Wünschen anzulegen. Wir verraten Ihnen, wann Sie den Blick gen Himmel richten sollten und in welche Himmelsrichtung Sie schauen müssen – sogar mit Wegbeschreibung.


Wo findet man die Perseiden am Nachthimmel?

Der scheinbare Ausstrahlungspunkt des Meteorschauers (in der Fachsprache auch als Radiant bezeichnet) ist das Sternbild Perseus, woher sich auch der Name Perseiden ableitet. Das Sternbild ist am Nachthimmel im Nordosten zu finden.

© Grafik: Tagesspiegel/Böttcher, Schuber | Quelle: dpa, weltderphysik.de, DWD

Perseus steht in unmittelbarer Nähe zum Sternbild Kassiopeia. Wer mit diesen Konstellationen nur wenig anfangen kann, für den könnte vielleicht die nachfolgende Wegbeschreibung hilfreich sein.

Sie fliegen über den gesamten Nachthimmel.

Stefan Gotthold, Stiftung Planetarium Berlin

Stefan Gotthold von der Stiftung Planetarium Berlin verweist allerdings explizit darauf, dass die Perseiden nicht nur in der Umgebung des Sternbilds Perseus auftauchen. „Sie fliegen über den gesamten Nachthimmel“, sagte der Leiter der Archenhold-Sternwarte dem Tagesspiegel auf Nachfrage.

Sein Rat: Sternschnuppenjäger sollen sich eine Decke schnappen und auf dem Rücken liegend das gesamte Firmament im Auge behalten.

Die Wahrscheinlichkeit ist höher, wenn man die Wünsche nicht für sich behält.

Stefan Gotthold, Stiftung Planetarium Berlin

Einen besonderen Tipp für die Beobachtung hat der Experte auch parat: „Was wünschen!“ – und seinen Wunsch, entgegen der landläufigen Meinung, möglichst vielen Menschen verraten.

„Die Wahrscheinlichkeit ist höher, wenn man die Wünsche nicht für sich behält“, meint der Bildungsteam-Chef des Planetariums. So ließen sich beispielsweise Wünsche wie der nach einem leckeren Eis viel besser realisieren. Solchen Empfehlungen folgt man doch gerne – der Experte muss es schließlich wissen.


Wann sind die Perseiden am besten zu sehen?

In der Nacht vom 12. auf den 13. August sollen die meisten Sternschnuppen fallen. Die beste Beobachtungszeit ist den Experten und Expertinnen der Stiftung Planetarium Berlin zufolge zwischen 22 Uhr abends und 4 Uhr morgens – vorausgesetzt das Wetter spielt mit.

In den Tagen davor und danach sind bis zum 24. August stündlich noch um die 50 Sternschnuppen am Himmel zu sehen.

Informationen der Stiftung Planetarium Berlin

Der gesamte Aktivitätszeitraum der Perseiden erstreckt sich übrigens vom 17. Juli bis zum 24. August, daher können auch vor und nach dem Maximum am 13. August noch zahlreiche Sternschnuppen beobachtet werden.

Der Grund für den alljährlichen Perseiden-Schauer ist ein Komet namens Swift-Tuttle (ehemals 109P/Swift-Tuttle). Jedes Jahr im August kreuzt die Erde einen Teil seines Kometenschweifs. Sobald unser Planet diese Wolke aus Kometenkernteilchen passiert, dringen die Partikel in unsere Erdatmosphäre ein und verursachen dabei den spektakulären Meteorschauer.


Wo kann man die Perseiden in am besten beobachten?

Meteorschauer lassen sich am besten in lichtarmen und dunklen Regionen beobachten. Sternchnuppenjäger sollten also eine Fahrt in das dünnbesiedelte Umland in Erwägung ziehen. Im Westen Brandenburgs soll übrigens einer der dunkelsten Orte ganz Deutschlands liegen.

Wo kann man die Perseiden in Berlin beobachten?

Berlin gehört zu den Regionen, die besonders stark von Lichtverschmutzung betroffen sind. Die vielen Straßenlaternen, Außenwerbung oder Fassadenbeleuchtungen sorgen dafür, dass Städter am Nachthimmel immer weniger Sterne ausmachen können.

Dunkle Orte in ländlichen Regionen eignen sich für die Beobachtung der Perseiden am besten – wie hier beim Meteorschauer in West Virginia (USA).

© imago images/UPI Photo

Während andernorts zu Spitzenzeiten bis zu 100 Sternschnuppen in der Stunde beobachtet werden können, wird man solche Höchstwerte im Großraum Berlin eher vergeblich suchen. „Berliner werden keine 100 Sternschnuppen in der Minute sehen“, verrät Stefan Gotthold von der Archenhold-Sternwarte.

Am 13. August 2022 fand auf dem Tempelhofer Feld bereits die 9. Lange Nacht der Astronomie statt.

© Pedro Becerra/Stageview.de/via Stiftung Planetarium Berlin


Perseiden beobachten: Wie gut sind die Bedingungen 2023?

In diesem Jahr können die Perseiden weitaus besser beobachtet werden, als noch im letzten Jahr. 2022 erschwerte ein Supermond die Sicht, der kurz vor dem Meteorschauer den Nachthimmel erhellte.

In diesem Jahr finden die Perseiden aber kurz vor Neumond statt. Das heißt, dass der Himmel sehr dunkel sein wird und die Lichtschweife viel besser zu sehen sein werden.

Die Perseiden lassen sich jedes Jahr Mitte August beobachten - wie hier in Halle an der Saale auf der Burg Giebichenstein.

© picture alliance / dpa


Wie spricht man „Perseiden“ aus?

Die Frage, wie man „Perseiden“ ausspricht, wird jedes Jahr wieder heiß diskutiert. Laut Duden wird das Wort wie folgt getrennt: Per-se-i-den. Entsprechend der Trennung zwischen „se“ und „i“ wird auch bei der Aussprache eine kurze Pause gemacht. Das „e“ und das „i“ werden also nicht wie „ei“ ausgesprochen.

In Lautschriftzeichen oder auch IPA (Internationales Phonetisches Alphabet) sieht „Perseiden“ wie folgt aus: [pɛʁzeˈʔiːdn̩]. Der kleine Strich (ˈ) zwischen dem „e“ und dem „ʔ“ dient hier als Betonungszeichen. Er zeigt an, dass die Hauptbetonung des Wortes auf der nachfolgenden Silbe (also dem „i“) liegt.

Eine Audioaufnahme der Aussprache kann man sich auf der Webseite des Duden anhören. Google spricht „Perseiden“ übrigens falsch aus: Hier werden das „e“ und das „i“ zu einem „ei“ verbunden (Google-Aussprache: per-sai-den).


Wie kann man die Perseiden am besten fotografieren?

Sie möchten das kurze Naturspektakel für die Ewigkeit festhalten? Im Nachfolgenden haben wir Ihnen ein paar Tipps zusammengestellt, wie Sie die Sternschnuppen am besten fotografieren können.

1. Dunklen Ort aufsuchen

Sternschnuppen lassen sich am besten an Orten fotografieren, an denen es nur wenig bis gar keine anderen Lichtquellen gibt.

2. Weitwinkelobjektiv nutzen

Mithilfe eines Weitwinkelobjektivs lässt sich ein großer Bereich des Himmels abdecken und das kann gerade bei der Jagd auf Sternschnuppen hilfreich sein. Als Fotograf weiß man vorher genau, wo die nächste Sternschnuppe aufblitzt.

3. Stativ nutzen

Sowohl für große Kameras als auch für das Fotografieren via Handy gilt: Nicht wackeln. Die besten und schärfsten Ergebnisse erreichen Sie, indem Sie ein Stativ und einen Fernauslöser benutzen.

4. Lange Belichtungszeit wählen

Wechseln Sie bei Ihrer Kamera in den „Manuellen Modus“ und wählen Sie für die Sternschnuppenjagd eine lange Belichtungszeit aus. Achtung: Wird die Belichtungszeit zu lang eingestellt, dann verwischen die umliegenden Sterne zu unsauberen Lichtspuren.

5. Nicht aufgeben

Nun heißt es warten. Als Fotograf weiß man nie, wann die nächste Sternschnuppe auftaucht, daher sollte einfach ein Foto nach dem anderen geschossen werden. Profis empfehlen, auf einen automatischen Intervall-Auslöser zurückzugreifen, falls die Kamera über solch eine Funktion verfügt.

Korrekturhinweis: In einer früheren Version des Artikels haben wir das Sternbild Perseus falsch verortet. Der Fehler wurde korrigiert.

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