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Modernisiert und saniert: So soll der fertige Bau später aussehen.

© Stiftung Planetarium Berlin

Für ein „wunderbares Universum“: Das Berliner Planetarium am Insulaner wird zum Mitmachort umgebaut

12,65 Millionen Euro kostet der Umbau des Planetariums. Bis 2026 wird ein neuer Bildungsort entstehen: Besucher können dann in einem Kosmoslabor die Sterne flitzen lassen.

Ah’s und Oh’s sind beim Besuch des Planetariums am Insulaner sicher: Man staunt über die Projektionen an der Kuppeldecke, über Reisen in fremde Galaxien und darüber, wie die Sterne und Planeten ihre Bahnen ziehen. Bald sollen die Gäste hier auch selbst zu Forschenden werden – und etwa in einem „Kosmoslabor“ die Himmelskörper per Software über das Halbrund der Kuppel bewegen.

Dafür werde neue LED-Technik installiert und ein moderner Projektor angeschafft, sagte Tim Florian Horn von der Stiftung Planetarium Berlin am Montag bei der Präsentation der Pläne. Zwei neue Seminarräume seien geplant, die bisher abgelegene Bücherei werde zur Lernwerkstatt. „Alles ist Astronomie”, ist Horns Motto – und die gelte es zu erkunden. Das Planetarium in Schöneberg soll zum Lern- und Mitmachort werden.

Das Planetarium am Insulaner wird bis 2026 modernisiert.
Das Planetarium am Insulaner wird bis 2026 modernisiert.

© Stiftung Planetarium Berlin / Volker Gehrmann

In Lichtgeschwindigkeit staunen

Für insgesamt 12,65 Millionen Euro wird das Planetarium am Insulaner umgebaut, energetisch saniert und modernisiert. Am 9. Juli schließt das Haus – und wird 2026 mit neuem Konzept seine Türen wieder öffnen. Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) lobte den Plan des interaktiven Bildungszentrums, immer mehr Berlinerinnen und Berliner hätten den Wunsch, „in Lichtgeschwindigkeit zu staunen”.

Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) und Tim Florian Horn vom Planetarium am Insulaner.
Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) und Tim Florian Horn vom Planetarium am Insulaner.

© dpa/Hannes P Albert

Im vergangenen Jahr feierten die Einrichtungen der Stiftung Planetarium Berlin – dazu gehören neben Sternwarte und Planetarium am Insulaner auch die Archenhold-Sternwarte sowie das Zeiss-Großplanetarium in Prenzlauer Berg – einen Besucherrekord: Insgesamt 411.000 Menschen waren gekommen. Daher solle perspektivisch auch an den anderen Standorten investiert werden, so die Sneatorin: „Das Zeiss-Großplanetarium soll zu einem Wissenschaftstheater werden und die Archenhold-Sternwarte zu einem Standort der Astronomie-Historie.”

Die energetische Sanierung des es 1965 gebauten und unter Denkmalschutz stehenden Planetariums sei „eine besondere Herausforderung”, sagte Sven Lemiss, Geschäftsführer der Berliner Immobilienmanagement GmbH, bei der Präsentation. Die Bausubstanz müsse erhalten, dabei aber die Kuppel von Schadstoffen befreit werden. Zudem brauche es eine neue Haustechnik und eine moderne Heizung.

Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) unter dem Sternenhimmel.
Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) unter dem Sternenhimmel.

© dpa/Hannes P Albert

Ob es eine Pelletheizung, eine Luftwärmepumpenanlage oder doch Geothermie werde, sei zwar noch nicht entschieden. „Aber wir sind gewillt, keine konventionelle Heizungsanlage einzubauen”, so Lemiss. Zum Konzept gehöre auch, das Regenwasser auf dem Grundstück versickern zu lassen und die Flachdächer für Photovoltaik vorzubereiten. Auch solle das Planetarium barrierefrei werden.

Etwas mehr Platz, neuer Projektor

Der Platzgewinn durch den Umbau ist gering: Ein Innenhof wird überbaut, die Bruttogrundfläche steigt von knapp 2650 auf fast 3000 Quadratmeter an. Unter der Kuppel haben dann statt 291 nur noch rund 240 Menschen Platz. Nach dem Umbau wird das Planetarium ein moderner, ein offener Ort sein – vom historisch wiederhergestellten Eingangsbereich bis zu neuen Sanitäranlagen.

Bewährte Technik: Der Projektor stammt aus dem Jahr 1965.
Bewährte Technik: Der Projektor stammt aus dem Jahr 1965.

© dpa/Hannes P Albert

Besonders freut sich Planetariums-Chef Horn auf die neue Technik. Der alte Sternen-Projektor, es ist das Zeiss-Modell 5B aus dem Jahr 1965, wird ersetzt: „Er hat für fast sechs Millionen Menschen die Sterne gezeigt.” Der neue Projektor werde mit dem dann ebenfalls neuen Full-Dome-Video-System digital gekoppelt werden, „dann weiß der Projektor, wo er ist”. Bisher müssten Beamer und Projektionsbilder jeweils von Hand abgestimmt werden. Ob der neue „Sternemacher” wieder von der Firma Zeiss stammen wird, werde eine Ausschreibung ergeben.

„Wir sind in einem wunderbaren Universum”, sagt Tim Florian Horn. Das neue Planetarium werde genau das noch besser vermitteln – und neben dem Blick ins All auch beispielsweise die Reise in das Innere einer Zelle ermöglichen. Denn Astronomie als „älteste Wissenschaft der Welt” ist der Ausgangspunkt allen Lebens: „Alles, woraus wir bestehen – Kohlenstoff, Sauerstoff, Eisen – ist erst in einem Stern zusammengebacken worden.”

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