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Thema

GDL

Kurz vor Beginn der angekündigten Streiks der Lokführer kommt offenbar Bewegung in die Tarifauseinandersetzung. Bahn-Chef Mehdorn und GDL-Gewerkschaftsführer Schell wollen sich am Nachmittag unter der Vermittlung von Ex-Wirtschaftsminister Müller treffen. Heute wird es keine Streiks geben.

Von Moritz Döbler

Kurz vor Beginn der angekündigten Streiks der Lokführer kommt offenbar Bewegung in die Tarifauseinandersetzung. Bahn-Chef Mehdorn und GDL-Gewerkschaftsführer Schell wollen sich morgen unter der Vermittlung von Ex-Wirtschaftsminister Müller treffen. Damit sind Streikaktionen für Donnerstag eher unwahrscheinlich geworden.

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Lokführer, Ärzte und Piloten sind in ihren Bereichen eine spezialisierte Minderheit, die mit geringem Streikaufwand viel erreichen kann. Doch die Egoisten denken zu kurz - das Prinizip der Tarifeinheit liegt im Interesse aller Beteiligten.

Bahn

Nach dem Streikende registriert die Bahn eine schnelle Normalisierung des Verkehrs. Gut informierte Fahrgäste und der Notfallplan hätten sogar die 40 Lokführer kompensieren können, die heute kurzfristig die Arbeit niederlegten.

Bahnstreik

Verschiedene Maßnahmen der Deutschen Bahn konnten ein Chaos in Berlin vorerst verhindern. Auf den Linien S1 und S3 aber wurde sie überrascht. Verspätungen werden sich bis heute Nachmittag hinziehen.

Die Lokführergewerkschaft GDL hat die Beamten im Bahnkonzern dazu aufgerufen, bei den für Freitag geplanten Streiks ebenfalls die Arbeit zu verweigern. Konkurrenzgewerkschaften warnen vor einem Schaden für Tarifautonomie.

Von Bernd Hops

Bei der Deutschen Bahn soll sich morgen von 8 bis 11 Uhr kein Zug bewegen – weder im Güter- und Fernverkehr noch bei der Berliner S-Bahn. Auch die Berliner S-Bahnen sind betroffen.

Von
  • Bernd Hops
  • Stefan Jacobs

Der Streik der Lokführergewerkschaft wird am Freitag den Bahnverkehr erheblich beeinflussen. Vor allem morgens könnten Fahrgäste vor ärgerliche Tatsachen gestellt werden. Im Internet kann man sich über Ersatzfahrpläne informieren.

Weil die Deutsche Bahn sich geweigert hat, mit der Gewerkschaft der Lokführer einen eigenständigen Vertrag auszuhandeln, drohen diese die Arbeit niederzulegen. Die Bahn will nun doch ausländische Lokführer einsetzen, um Chaos zu verhindern.

Die Tarifgespräche zwischen den Lokführern und den Bahngewerkschaften Transnet und GDBA sind gescheitert. Grund waren Verfahrensstreitigkeiten. Aber der eigentliche Knackpunkt war die Scheu, sich dem Kern des Konflikts zu widmen.

Von Markus Mechnich

Zwei Stunden lang ruhte der Verkehr: Die Fahrgäste reagierten gelassen auf die Überraschung am Morgen, die BVG hatte keine Probleme. Die Taxifahrer waren indes enttäuscht - sie konnten kaum vom Streik profitierten.

Von
  • Klaus Kurpjuweit
  • Stefan Jacobs

Die Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL befinden sich in einer Sackgasse. Beide Seiten erklärten sich mit einer Schlichtung einverstanden, um einen Streik am Donnerstag doch noch zu vermeiden. Auch, weil sich der Druck auf alle Beteiligten stetig erhöht.

Nach den gescheiterten Tarifgesprächen wollen die Lokführer den Zugverkehr erneut lahmlegen. Lösungsansätze scheinen nicht in Sicht. Am Montag findet die Urabstimmung statt: Anfang August müssen Bahn-Kunden mit umfangreichen Streiks rechnen.

Von Carsten Brönstrup

„Lokführer (m/w), Einstiegsgehalt netto 3000 Euro möglich.“ Die briefmarkengroße Anzeige in einem Boulevardblatt zeigt, wie eng der Markt für Zugpersonal ist.

Nach harten Wortgefechten und juristischen Auseinandersetzungen über die Rechtmäßigkeit von Warnstreiks treffen sich morgen Bahn-Chef Mehdorn und die GDL zu weiteren Gesprächen. Die Fronten scheinen verhärtet, auch wenn beide Seiten Kompromissbereitschaft signalisieren.

GDL Manfred Schell

Der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL kämpft mit Leidenschaft für einen eigenen Tarifvertrag. Sein Vorteil: Streiks seiner Gewerkschaft treffen die Bahn empfindlich.