Die Deutsche Bahn wird wegen der Streikausfälle tief in die Tasche greifen müssen. Nicht nur Unternehmen fordern Schadenersatz, auch Berlin. Doch das Bundesland wird das Geld wieder abgeben müssen.
GDL
Billigflieger, Busunternehmen und Autoverleiher sind die Gewinner des Bahnstreiks. Während die Wirtschaft unter den Zugausfällen leidet, herrscht bei ihnen reger Zulauf. Die Firma Sixt bedankt sich sogar mit einer Werbekampagne.
Der Streit um die Privatisierung der Bahn geht auch mitten im Arbeitskampf weiter: Transnet und GDBA wollen einem Börsengang nur zustimmen, wenn Netz und Betrieb zusammen bleiben.
Die S-Bahnen fahren in Berlin seltener als bei früheren Streiks. Der Regionalverkehr leidet besonders unter dem Arbeitskampf, die ICEs sind kaum betroffen.
Die Berliner S-Bahn wird bei dem für morgen und übermorgen angekündigten Lokführerstreik nur alle 20 bis 40 Minuten fahren. Insgesamt soll nur jeder vierte Zug unterwegs sein.
Bewegt sich der Streit zwischen den Lokführern und der Bahn noch auf der sachlichen oder vor allem auf der menschlichen Ebene? Der Fahrgastverband ProBahn verlangt einen neuen Vermittlungsversuch durch Bischöfin Käßmann. BDI-Präsident Thumann nannte den Streik "verantwortungslos".
Lästig, überflüssig, unprofessionell: Statt offen miteinander zu reden, verkeilen sich Lokführer und Bahnspitze in Imponiergehabe. Das Land hätte sich den Hahnenkampf sparen können.
Ab Mittwoch soll es Streiks im gesamten Bahnverkehr geben. Womöglich unbefristet. Parallel dazu sollen jedoch die Gespräche wieder aufgenommen werden.
Morgen soll noch alles normal laufen bei der Bahn, doch am Mittwoch wollen die Lokführer mit Streiks erneut massiv den Verkehr stören. Heute nachmittag will die GDL ihre weiteren Pläne bekanntgeben.
Noch immer ist im Tarifstreit zwischen Bahn und Lokführergewerkschaft keine Einigung abzusehen. Ab Dienstag drohen neue Streiks - dann auch im Personen-Fernverkehr. Vertreter der Regierung und der Wirtschaft warnen inzwischen, dass der Streik den Aufschwung gefährden könne.
Die Bahn drängt die Gewerkschaft zu neuen Verhandlungen. Für einen eigenen Tarifvertrag sollen die Lokführer in eine Service-Gesellschaft ausgegliedert werden. Die Industrie lässt der Streik im Güterverkehr kalt.
Die Lokführer arbeiten nicht mehr – an den Rampen und auf den Rangierbahnhöfen geben sich die Menschen entspannt. Wer genau hinsieht, bemerkt indes ihre Aufregung. Denn wenn das so weitergeht, wird es nicht so ruhig bleiben im Land.
Die Streiks im Güterverkehr sind beschlossen. Die Bahn bietet in letzter Sekunde Verhandlungen an. Die Industrie appelliert an beide Seiten Streiks zu vermeiden.
Trotz Ultimatum: Die Bahn lehnt ein neues Angebot für die Lokführer ab. Die drohen dem Konzern mit dem "stärksten und härtesten Arbeitskampf" - bis die Bahn endlich einknickt und das Problem nicht mehr aussitzen kann.
Ab jetzt geht es erst richtig los: Die Streiks der Lokführer in den vergangenen Wochen dürften nur ein Vorgeschmack auf das gewesen sein, was das Land in den nächsten Tagen erwartet. Wenn die Beteiligten nicht so dilettantisch agieren würden, bliebe uns das Chaos erspart.
Die Lokführergewerkschaft GDL hat vor Gericht einen Sieg errungen. Die Richter halten Streiks auch im Güter- und Fernverkehr für zulässig. Die Bahn will dennoch kein neues Angebot vorlegen. GDL-Chef Schell forderte Bewegung von der Bahn, um neue Streiks zu verhindern.
Der Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL dauert inzwischen mehr als sieben Monate an. Eine Chronologie.
Ein Tag der Entscheidung für die Bahn: Wenn die Richter in Chemnitz das eingeschränkte Streikverbot aufheben, dann könnte die Lokführergewerkschaft GDL zum Wochenende den Güterverkehr bestreiken.
"Gravierende Folgen" erwartet die Deutsche Bahn bei einer Arbeitsniederlegung im Güterverkehr. Der Chemiekonzern BASF spricht von "unkalkulierbaren Schäden". Das Unternehmen wäre direkt betroffen, wenn die Lokführergewerkschaft GDL den Güter- statt den Personenverkehr bestreikt.
Psychoterror, Volksverblödung und Außerirdische: GDL-Chef Manfred Schell hält auch in seiner Kur mit Kritik am Verhalten der Bahn im Tarifstreit nicht hinter dem Berg - und gibt sich siegessicher. Auch von Drohungen lässt er sich nicht einschüchtern.
Die Lokführer haben der Bahn ein neues Ultimatum gestellt. Bis Montag 15 Uhr soll das Management ein neues Angebot vorlegen. Ansonsten soll nächste Woche wieder gestreikt werden.
Privatbahnen in Brandenburg profitieren vom Lokführerstreik bei der Deutschen Bahn: Im Parallelverkehr zur S-Bahn zwischen Strausberg und Berlin steigen mindestens 30 Prozent mehr Fahrgäste in die Züge der Bahn-Konkurrenz.
30 Stunden Streik und kaum ein Entrinnen für die Fahrgäste: Besonders Ostdeutschland und Berlin werden den Ausstand der Lokführer zu spüren bekommen. Auch der ADAC rechnet mit Staus auf Straßen und Autobahnen. Welche Ausweichmöglichkeiten haben Bahnkunden?
Ab Donnerstagmorgen streiken die Lokführer auch in Berlin für 30 Stunden am Stück. Deshalb müssen sich Bahn-Kunden erneut auf große Beeinträchtigungen des S-Bahn- und Regionalverkehrs einstellen.
Vor dem 30-Stunden-Streik bei der Bahn demonstrieren beide Seiten Stärke im Tarifkonflikt. Die Bahn will mit einem Ersatzfahrplan Ausfälle kompensieren und die GDL ist vom Erfolg des Ausstandes überzeugt. Nur der Kunde steht am leeren Bahnsteig.
Am Donnerstag und Freitag wird wieder gestreikt - für 30 Stunden. Allerdings nur im Nahverkehr. Das Arbeitsgericht Chemnitz entschied, erst Anfang November über die Aufhebung des Streikverbots im Fern- und Güterverkehr zu verhandeln. Wegen der Arbeitsniederlegungen feuerte die Bahn Lokführer und erteilte Abmahnungen.
Der stellvertretende Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, droht mit neuen Streiks im Nahverkehr in der kommenden Woche. Um den Druck zu erhöhen, will er auch den Güter- und Fernverkehr bestreiken.
Die Parteispitze fordert die Volksaktie. Ein Modell aus stimmrechtslosen Vorzugsaktien soll die Bahnprivatisierung einleiten. Die Union ist skeptisch.
GDL-Vize Claus Weselsky will mit dem Arbeitskampf der Lokführer auch Güterzüge lahmlegen, um die Wirtschaft zu treffen. Auch einen Streik im Fernverkehr schließt er nicht aus.
Die Deutsche Bahn und ihre Lokführer stehen sich weiter unversönlich gegenüber. Die GDL betrachtet das vorliegende Angebot als unannehmbar und die Bahn will verhandeln, aber kein neues Angebot machen. Am Sonntag fällt die entscheidung über neue Streiks.
Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL bläst zum großen Streik und fährt selbst in Kur an den Bodensee - sehr zum Missfallen des Fahrgastverbandes Pro Bahn. Der forderte Schell nun auf, umgehend zurückzukommen und vor Ort zu kämpfen.
11:06 Uhr - Streik am Freitag noch offenDer bundesweite Lokführerstreik hat am Morgen den regionalen Bahnverkehr vor allem in Ostdeutschland stark behindert. Wie angekündigt beendete die Lokführergewerkschaft GDL ihren Ausstand um elf Uhr.
Der Streit zwischen Bahn und Lokführern eskaliert erneut: Das geplante Treffen der Lokführergewerkschaft mit der Bahn für morgen hat die GDL abgesagt. Eigentlich sollte über das neue Angebot geredet werden - doch die Parteien konnten sich nicht einigen, ob es sich dabei um Tarifverhandlungen oder um ein unverbindliches Gespräch handeln soll.
Die Deutsche Bahn hat Medienberichte über eine Kompromisslösung im Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL zurückgewiesen. "Die Deutsche Bahn AG weiß nichts von einer Einigung", hieß es.
Die Gemüter von GDL-Chef und Unternehmensvorstand beruhigten sich beim Buletten-Essen.
Wie sich der Unternehmensvorstand und die Lokführer aufeinander zu bewegen: Bahnchef Hartmut Mehdorn will den Lokführern am Montag ein neues Angebot vorlegen. Demnach hat die Bahn einem eigenen Tarifvertrag für die Lokführer zugestimmt.
Die meisten Bundesländer haben Verträge mit der Deutschen Bahn, dass diese täglich mehrere Millionen Euro für den Fahrgasttransport bekommt. Für die streikbedingten Ausfälle müsse die Bahn nun zurückbezahlen.
Besonders der Regionalverkehr der Deutschen Bahn wurde durch den Streik der Lokführer getroffen. Es fuhr nur die Hälfte der Züge. Die meisten Fahrgäste waren aber vorausschauend auf andere Verkehrsmittel ausgewichen.
"Es ist extrem voll heute" stöhnten U-Bahnfahrer am Alexanderplatz. Auch in den Bussen drängten sich die Menschen bis an die Scheiben. Gähnende Leere herrschte dagegen auf dem Hauptbahnhof.
Der Streik der Lokführergewerkschaft hat am Morgen in Berlin und Brandenburg für erhebliche Verkehrsbehinderungen gesorgt. Nach Angaben der S-Bahn hat sich die Lage jedoch ab 8 Uhr stabilisiert - die Züge fahren wieder flächendeckend.