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Offshore-Windpark bei Borkum.  Neun Länder peilen 300 Gigawatt Offshore-Leistung bis 2050 an.

© imago/blickwinkel / Imago/McPhoto/K. Steinkamp

Nordseegipfel in Ostende : Windenergie-Branche dringt bei Offshore-Ausbau auf Finanzhilfen

Branchenvertreter drängen vor dem Gipfel in Ostende auf Finanzhilfen. Neun Länder peilen gemeinsam 300 Gigawatt Offshore-Leistung an

Die Windenergiebranche dringt vor dem Nordsee-Gipfel im belgischen Ostende auf milliardenschwere Finanzhilfen der öffentlichen Hand. Für den Ausbau von Offshore-Anlagen auf hoher See würden „bisher nicht ausreichende Mittel mobilisiert“, sagte der leitende Politikreferent des Verbands WindEurope, Pierre Tardieu, der Nachrichtenagentur AFP anlässlich des Treffens am Montag.

An dem Gipfel nehmen neben Deutschland, Belgien, Dänemark und den Niederlanden auch Großbritannien und Frankreich teil sowie Irland, Norwegen und Luxemburg. Die Länder wollen in Ostende vereinbaren, ihre gemeinsame Offshore-Leistung bis 2050 auf 300 Gigawatt zu steigern. Das ist mehr als doppelt so viel wie bisher geplant.

Die EU-Kommission hatte die nötigen Finanzmittel für das Ziel 300 Gigawatt zuletzt auf 800 Milliarden Euro beziffert. Das lasse sich nur mit öffentlicher Förderung stemmen, betonte Tardieu. „Nicht wenige Mittel fließen in die Innovation, aber auch in existierende Produktionsstrukturen muss investiert werden, um die Kapazität zu verdoppeln oder zu verdreifachen“, betonte der Branchenvertreter.

Deutschland verfügt bisher über rund acht Gigawatt Offshore-Leistung und steht damit in Europa auf Platz zwei hinter Großbritannien mit 14 Gigawatt. Der Nordsee-Gipfel heute ist der zweite seiner Art.

Beim ersten vor knapp einem Jahr im dänischen Esbjerg vereinbarten Dänemark, Deutschland, die Niederlande und Belgien, die Windkraftleistung in der Nordsee bis 2030 von rund 15 auf 65 Gigawatt zu steigern und bis 2050 auf 150 GW. Das Problem war dabei, dass in Esbjerg andere Anrainer noch fehlten. In Ostende sind nun neben der EU-Kommission auch Frankreich, Irland, Luxemburg, Norwegen und Großbritannien dabei. (mit AFP)

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