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Arbeiter an Bord des Minenräumschiffs Lev Chernavin der Alexandrit-Klasse auf der Sredne-Nevsky-Werft in St. Petersburg, Russland.

© IMAGO/SNA

Sichtungen nahe Windparks und Militärbasen: Russische Schiffsflotten spionieren offenbar nordeuropäische Gewässer aus

Unter den verdächtigen Schiffen sollen einem Forschungsbericht zufolge auch russische Forschungs- und Fischereischiffe sein. Experten vermuten Spionage für künftige Sabotageaktionen.

Laut einer gemeinsamen Untersuchung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten von Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland wurde in nordeuropäischen Gewässern eine große Anzahl verdächtiger russischer Schiffe gesichtet. Das berichtet der US-amerikanische Nachrichtensender „CNN“.

Militär- und Marineexperten gehen davon aus, dass es sich dabei um russische Spionageschiffe handelt. Sie sollen mutmaßlich für potenzielle Sabotageoperationen Informationen über Offshorewindparks, Unterwasserkabel und Militärbasen sammeln.

Wie der norwegische Sender „NRK“ berichtet, seien in den letzten zehn Jahren eine große Anzahl russischer Schiffe an militärischen Übungsgebieten, wichtigen Öl- und Gasfeldern, kleinen Flughäfen, Tiefseekais und strategisch wichtigen Knotenpunkten vorbeigefahren, um Schlüsselstellen für potenzielle Sabotageakte zu kartieren.

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Ein Forscher der Königlich Norwegischen Marineakademie, Ståle Ulriksen, berichtete dem „NRK“ von mindestens 50 russischen Spionageschiffen. „Wir sprechen hier von einem sehr großen System“, so der Experte.

Nutzt Russland Forschungs- und Fischereischiffe für Spionagezwecke?

Den Medienberichten zufolge soll das russische Forschungsschiff „Admiral Vladimirsky“ einen Monat lang mit einem ausgeschalteten Funksender durch die nordischen Gewässer gefahren sein.

Die Untersuchung der öffentlich-rechtlichen Sender ergab, dass das russische Schiff in der Nähe von Windparks und innerhalb von schwedischen Marineübungsgebieten auftauchte, heißt es. Offiziell wird die „Admiral Vladimirsky“ für Forschungszwecke und Unterwasserexpeditionen eingesetzt.

Als sich ein dänisches Fernsehteam dem Schiff zwischen Schweden und Dänemark näherte, soll den Berichten zufolge ein maskierter Mann auf dem Deck aufgetaucht sein, der mit einem Sturmgewehr bewaffnet war. Ein Kamerateam zeichnete die Begegnung auf.

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In norwegischen Gewässern wurde das russische Fischereischiff „Taurus“ an ungewöhnlichen Orten gesichtet. Dem „NRK“ zufolge soll es in jüngster Vergangenheit direkt auf Militärbasen und zugesteuert sein, in denen der öffentliche Schiffsverkehr eigentlich strikt verboten ist.

Jetzt geht es um Konfrontation.

Nils Andreas Stensønes, norwegischer Geheimdienst

In einem Fall soll die „Taurus“ direkt die norwegische Stadt Ålesund angesteuert haben. Dabei sei das Fischereischiff in der Region Trøndelag unmittelbar an einer großen NATO-Übung vorbeigefahren, berichtet der „NRK“.

Was sagt Russland zu den Spionagevorwürfen?

Russland wies am Mittwoch sämtliche Anschuldigungen zurück, heißt es Medienberichten zufolge. Auf Anfrage des „CNN“ bezeichnete Kreml-Sprecher Dmitri Peskow die im Forschungsbericht festgehaltenen Vorwürfe als schlichtweg „unbegründet“, heißt es weiter.

Der Direktor des norwegischen Geheimdienstes, Nils Andreas Stensønes, zeichnet hingegen ein anderes Bild. „Wir sehen es jetzt sehr deutlich. Russland sagt, die Zusammenarbeit mit dem Westen sei vorbei. Jetzt geht es um Konfrontation“, sagte der 58-Jährige dem „NRK“. (Tsp)

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