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E-Autos von BMW stehen im südafrikanischen Sandton an Ladesäulen.

© REUTERS/SIPHIWE SIBEKO

Kobalt aus Marokko für E-Flotte benötigt: BMW-Zulieferer soll für hohe Arsenwerte verantwortlich sein

Der deutsche Autokonzern bezieht etwa ein Fünftel seines Kobalt-Bedarfs aus Marokko. Dort soll es bei einer Mine einem Bericht zufolge schwere Verstöße gegen Umwelt- und Arbeitsschutzregeln geben.

Berichte über Missstände bei einem wichtigen Zulieferer in Marokko bringen den deutschen Automobilhersteller BMW in Bedrängnis. Es stehe der Verdacht im Raum, dass der marokkanische Rohstoffkonzern Managem in der Mine in Bou Azzer große Mengen giftigen Arsens in die Umwelt gelangen lasse, berichteten am Sonntag NDR, WDR und „Süddeutsche Zeitung“.

Demnach wurden bei Wasserproben im Umfeld der Mine extrem hohe Arsenwerte nachgewiesen. „Die Konzentration ist exorbitant hoch und stellt eine Gefährdung dar“, sagte der Chemiker Wolf von Tümpling vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Magdeburg, das die Proben analysiert hat.

BMW hatte 2020 mit Managem einen Vertrag über 100 Millionen Euro geschlossen. Dieser sieht die Lieferung von Kobalt vor, das der Autokonzern für den Bau von Batterien für seine Elektroflotte benötigt.

Den Berichten zufolge erheben aktuelle und ehemalige Arbeiter der marokkanischen Kobaltmine den Vorwurf, Managem halte internationale Standards zum Schutz von Arbeitern nicht ein und gehe gegen kritische Gewerkschaften vor.

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Managem wies den Berichten zufolge alle Vorwürfe zurück und erklärte, dass sowohl die Betreiber-Firma der Mine, als auch die dort tätigen Sub-Unternehmen hohe Arbeits- und Sozialstandards einhielten.

BMW sieht sich seit dem Sommer mit Vorwürfen konfrontiert

BMW indes kündigte an, die Vorwürfe zu prüfen. Sollte ein Fehlverhalten vorliegen, werde die BMW Group „sofortige Gegenmaßnahmen einfordern“, erklärte ein Unternehmenssprecher den Berichten zufolge. Das Unternehmen sei auf den Lieferanten Managem zugegangen und habe zusätzliche Informationen von dem Unternehmen eingefordert.

Bereits im Sommer seien erste Vorwürfe gegen Managem aufgekommen, sagte der BMW-Sprecher weiter. Das Unternehmen habe zu dem Zeitpunkt BMW Dokumente zur Verfügung gestellt, welche glaubwürdig ausgesehen hätten. Die Umweltzertifikate des Minenbetreibers seien auf dem aktuellen Stand, fügte er an.

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Managem ist mehrheitlich im Besitz des marokkanischen Königshauses und betreibt nach eigenen Angaben eine Reihe von Minen in mehreren afrikanischen Ländern.

Der mit Abstand größte Teil der weltweiten Kobaltvorkommen befindet sich im Kongo, wo es insbesondere in kleinen Minen immer noch zu Kinderarbeit kommt. Aus diesem Grund beziehe BMW kein Kobalt aus dem Kongo mehr, sagte der BMW-Sprecher.

Der Münchner Autokonzern bezieht ungefähr ein Fünftel seines Kobalt-Bedarfs aus Marokko, der Rest kommt aus Australien. Experten gehen davon aus, dass die geschilderten Zustände in der Mine in Konflikt mit dem deutschen Lieferkettengesetz stehen könnten. (AFP, Reuters)

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