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Olaf Scholz und Ursula von der Leyen in Belgien.

© dpa/Virginia Mayo

Windenergie aus der Nordsee: Neun Länder einigen sich auf massiven Offshore-Ausbau bis 2050

Trotz manch bilateraler Unstimmigkeiten soll Offshore-Wind Europas neuer Stromerzeuger werden. Auch Deutschland will damit bis 2030 jährlich 120 Gigawatt erzeugen.

Die Nordsee soll eine der entscheidenden Regionen werden, um Europa künftig mit Ökostrom und grünem Wasserstoff zu versorgen.

Sieben EU-Staaten sowie Norwegen und Großbritannien vereinbarten am Montag im belgischen Ostende, dass sie im Jahr 2050 300 Gigawatt (GW) Strom jährlich durch Offshore-Wind erzeugen wollen. Bis 2030 soll die Zielmarke von 120 GW erreicht sein.

Der belgische Ministerpräsident und Gastgeber Alexander De Croo wies darauf hin, dass die europäische Industrie derzeit nur eine Ausbaukapazität von sieben GW pro Jahr habe. Man müsse aber auf 20 GW kommen.

Sowohl Kanzler Olaf Scholz als auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wiesen darauf hin, dass die Anlage gegen Angriffe geschützt werden müssten.

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte sprach in einer gemeinsamen Pressekonferenz von einer nötigen Balance zwischen Winderzeugung, Fischfang und Natur.

Macron betont europäische Souveränität

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron betonte, dass der Ausbau der Windenergie die Souveränität Europas verstärke. De Croo zeigte sich optimistisch, dass Belgien und Frankreich sich über einen umstrittenen Ausbau eines Offshore-Windparks bei Dünkirchen einigen könnten.

Nach Möglichkeit sollen auf hoher See nicht nur Windparks, sondern sogenannte „Energieinseln“ gebaut werden, auf denen mit Ökostrom sofort grüner Wasserstoff produziert werden kann.

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Zuletzt waren die Investitionsentscheidungen für europäische Offshore-Windparks zurückgegangen, weil Entwickler mit einer hohen Inflation, steigenden Zinsen und unübersichtlichen Energiemärkten kämpften. Scholz betonte, dass den Firmen mit der Gipfelentscheidung nun Planungssicherheit gegeben werde.

Die EU und Norwegen verpflichteten sich am Montag, eine Infrastruktur zur Abscheidung und Speicherung von CO2 aus Industrieemissionen in den erschöpften Gasfeldern der Nordsee zu entwickeln.

Die Niederlande und Großbritannien erklärten, dass sie den Bau der größten grenzüberschreitenden Stromverbindung Europas in Verbindung mit einem Offshore-Windpark planen.

Die neun europäischen Länder haben nach Angaben des Branchenverbands WindEurope derzeit erst rund 30 GW an Offshore-Windkraftanlagen installiert. Bis 2030 will Großbritannien 50 GW Offshore-Windkraft bauen, während die Pläne in Deutschland 26,4 GW, die Niederlande 21 GW und Belgien sechs GW umfassen. (Reuters)

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