zum Hauptinhalt
Ab durch die Mitte. Kiels Patrick Wiencek erzielt hier einen seiner drei Treffer gegen Magdeburg.

© Imago/Eibner/Marcel von Fehrn

Titelkampf in der Handball-Bundesliga: Wenn zwei sich streiten, freuen sich die Füchse

In der Handball-Bundesliga bleibt es eng an der Spitze. Dass sich Magdeburg und Kiel im Topspiel unentschieden trennten, kann für die Berliner von Vorteil sein.

Die Spuren des Spiels waren nicht zu übersehen. Gisli Kristjansson wischte sich erst einmal den Schweiß von der Stirn, ehe er mit den Medienvertretern sprach, das Gesicht mit dem einen oder anderen Kratzer versehen. Ähnlich sah es bei seinem Gegenüber Patrick Wiencek aus, der wenige Minuten später vor die Mikrofone trat.

Sowohl der Rückraumspieler des SC Magdeburg als auch der Kreisläufer des THW Kiel hatten am Sonntagnachmittag alles gegeben, um ihrer Mannschaft einen Vorteil zu verschaffen. Zufrieden war nach dem 34:34-Unentschieden am Ende keiner der beiden. „Das ist ein beschissenes Gefühl gerade“, bekundete Wiencek, „wir hätten das Spiel für uns entscheiden müssen“, monierte Kristjansson.

Während sich der deutsche Rekordmeister und der aktuelle Meister um die Punkte stritten, konnten die Füchse das torreiche Spektakel entspannt aus der Zuschauerperspektive genießen. „Es war ein absolutes Spitzenspiel mit viel Emotionen“, sagte Stefan Kretzschmar im Anschluss, der mit Sohn Elvis und Tochter Lucie-Marie in der Ostseehalle angereist war und seinen Job als Fernsehexperte mit einem Familienausflug verband.

Das ist ein beschissenes Gefühl gerade.

Patrick Wiencek vom THW Kiel nach dem verpassten Sieg im Spitzenspiel gegen Magdeburg

So wie der Sportvorstand der Berliner nutzten auch seine Spieler die Ostertage, um etwas zu entspannen – vorgelegt hatten sie bereits am Donnerstag mit dem 33:32-Sieg bei der TSV Hannover-Burgdorf.

Zwischenzeitlich wird aber wahrscheinlich jeder von ihnen einen Blick auf die Ergebnisse des 26. Spieltages und die daraus resultierende Tabelle geworfen haben. Dort hat sich der THW erneut an der Spitze manövriert, punktgleich mit den Füchsen aber mit einem um 20 Treffer besseren Torverhältnis. Dahinter lauern die Magdeburger gleichauf mit der SG Flensburg-Handewitt, die mit einer Partie weniger auf Platz vier rangiert.

Die Rhein-Neckar-Löwen mussten am Sonntag eine herbe 37:42-Schlappe gegen Aufsteiger VfL Gummersbach hinnehmen, stehen leicht abgeschlagen auf Platz fünf. Hier machen sich mehr und mehr die verletzungsbedingten Ausfälle bemerkbar, die aktuell von dem ohnehin schon schmalen Kader nicht aufgefangen werden können.

Anders sieht es bei Kiel und Magdeburg aus, auch die Flensburger schaffen es interessanterweise immer wieder, ihren teils enormen Schwund zu kompensieren.

Und die Füchse? Die sind in diesem Jahr vergleichsweise gut durch die Saison gekommen und nehmen jeden Fehltritt ihrer Konkurrenten gerne mit. Der Kader ist bis auf die Außen Valter Chrintz und Hans Lindberg komplett, wobei Letzterer wohl bald zurückerwartet werden kann. Bevor sich die Berliner allerdings erneut aktiv in den Kampf um die Spitzenplätze der HBL einschalten, gilt der Fokus der European League.

Da steht am Dienstag das Viertelfinal-Hinspiel in Schaffhausen an, ehe eine Woche später (beide 18.45 Uhr/DAZN) das entscheidende Rückspiel in eigener Halle stattfindet. Dass es dabei ebenso zum Abnutzungskampf kommt, ist allerdings unwahrscheinlich. Das Team von Kretzschmar geht als klarer Favorit ins Rennen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false