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Erleichterung bei Robert Weber nach seinem ersten Spie.

© IMAGO/Nordphoto

„Das ist schon ein bisschen verrückt“: Robert Weber ist überwältigt vom Empfang bei den Füchsen

Gleich bei seinem Debüt wird Weber von den Berliner Fans gefeiert. Besonders Stefan Kretzschmar freut sich über die gute Integration in die Mannschaft.

Diesen Andrang hatte Robert Weber nicht erwartet. Von überall her riefen die Zuschauer nach seinem Debüt am Samstagabend seinen Namen, baten um Autogramme und Fotos. „Das war ein überwältigender Empfang”, sagte der 37-Jährige nach seinem Debüt bei den Füchsen. „Es ist traumhaft, wieder in der Bundesliga zu sein. Dann auch noch hier in Berlin im ersten Spiel gleich einen Sieg zu feiern, das ist sensationell.”

Etwas ungläubig schaute der Rechtsaußen auf die Anzeigetafel, die nicht nur einen 29:25-Heimsieg gegen die HSG Wetzlar in leuchtenden roten Zahlen verkündete, sondern ebenso fünf Tore für Weber. Denn so richtig fassen konnte er das alles noch nicht. Zwar hatte der Vorstand Sport der Füchse Stefan Kretzschmar ihn schon zuvor einmal angefragt, als im Verein darüber nachgedacht wurde, einen Ersatz für den verletzten Valter Chrintz zu verpflichten, diese Gedanken wurden zunächst allerdings verworfen. Als sich aber ebenso der zweite etatmäßige Rechtsaußen der Berliner, Hans Lindberg, verletzte, klingelte das Telefon erneut. Und dann ging alles ganz schnell.

„Um zehn nach acht kam am Mittwoch der Anruf, dass Berlin mich doch holen möchte”, berichtete Weber, der sich zu dieser Zeit gerade bei seiner Familie in Bregenz befand. „Dann gingen irgendwie 16 Stunden rum und kurz vor knapp habe ich dann unterschrieben.” Also strich der gebürtige Österreicher den gemütlichen Nachmittag mit Frau und Sohn, setzte sich am Donnerstag in den Flieger nach Athen, packte dort mithilfe seiner Mannschaftskollegen innerhalb von 40 Minuten das Nötigste in zwei Sporttaschen zusammen und machte sich erneut auf den Weg zum Flughafen, von wo aus es weiter nach Berlin ging.

„Da hat mich dann Kretzsche abgeholt, mit dem ich um null Uhr noch zu seinem Geburtstag abschlagen konnte. Danach ging es ins Hotel, am nächsten Morgen folgte die erste Trainingseinheit und jetzt bin ich hier. Das ist schon ein bisschen verrückt”, gab Weber Einblick in den Trubel der vergangenen Tage und war froh, dass erste Spiel erfolgreich hinter sich gebracht zu haben. „Mir ist jetzt ein bisschen ein Stein vom Herzen gefallen. Ich war die letzten Tage sehr, sehr nervös.”

Richtig in Berlin ankommen

Die Aufregung war dem Routinier allerdings nicht anzumerken. Schon sein erster Wurf, bei dem er den gegnerischen Torhüter mit einem sauberen Leger überwand, war ein Hingucker. „Er hat das sehr frech gemacht und gezeigt, was er für ein abgezockter Spieler ist. Er hat sich in der kurzen Zeit schon sehr gut integriert”, freute sich Stefan Kretzschmar, dem Weber noch einmal besonders dankte: „Er hat meiner Karriere damals in Magdeburg den Startschuss gegeben und jetzt gibt er mir hier ein zweites Leben”, sagte Weber, der sich deshalb als Trikotnummer die 73 aussucht hatte – so wie sie sein alter und neuer Vorstand Sport damals trug.

Dass er nach seinen zehn Jahren in beim SC Magdeburg und seinem anschließenden Wechsel über die HSG Nordhorn-Lingen in der zweiten Liga zu Olympiakos SFP in Griechenland noch einmal in der Bundesliga um die Meisterschaft spielen würde, hatte er nicht erwartet. Umso dankbarer zeigte sich der einstige Torschützenkönig, der nun aber erst einmal versucht, richtig in Berlin anzukommen. „Ich habe jetzt etwas Zeit, um runterzukommen und die Füße hochzulegen. Da kann ich dann den Moment auch genießen”, sagte Weber erschöpft und glücklich zugleich.

Lange wird er dafür aber nicht haben. Denn bereits am Dienstag empfangen die Füchse in der Max-Schmeling-Halle das nordmazedonische Team HC Eurofarm Pelister aus Bitola (20.45 Uhr/DAZN) und wollen sich mit zwei weiteren Punkten den Gruppensieg in der European League sichern. Für Robert Weber wird es die nächste Möglichkeit, dass Berliner Publikum zu begeistern und sich erneut gebührend feiern zu lassen.

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