zum Hauptinhalt
Auf den Rängen harmonisch, auf dem Rasen hart umkämpft. Der Karlsruher Lars Stindl (r.) im Duell mit Marc Kempf.

© imago/Nordphoto/IMAGO/nordphoto GmbH / Engler

Update

Schiedlich und friedlich in jeder Hinsicht: Hertha BSC spielt 2:2 gegen den Karlsruher SC

Auf den Rängen zelebrierten die Fans von Hertha und dem KSC ihre Freundschaft, auf dem Rasen reicht es für die Berliner am Ende nur zu einem Unentschieden.

Das Olympiastadion hatte sich schick gemacht, passend zum festlichen Ansatz. Auf dem Oberring wehten tausende blaue Fähnchen, auf dem Unterring waren es ebenso viele weiße. „Vereint in den Farben“, stand auf einem riesigen Transparent, „vereint gegen alle.“ Die Fans von Hertha BSC (Blau und Weiß) und dem Karlsruher SC (Blau und Weiß) zelebrierten am Samstagabend ausgiebig ihre Fanfreundschaft.

Schiedlich und friedlich ging es auf den Rängen zu. „Ha ho he!“, riefen die Gäste aus Karlsruhe auf der Gegengerade, „Hertha BSC!“, antwortete die Ostkurve. Auf dem Rasen sah es am Ende nicht anders aus. Hertha führte vor 58.851 Zuschauern lange, musste sich letztlich aber mit einem 2:2 (2:1)-Unentschieden zufrieden geben.

„Es fühlt sich an wie eine Niederlage“, sagte Fabian Reese, der das erste der beiden Berliner Tore erzielt hatte. „Zwei Punkte aus den letzten beiden Spielen sind für unsere Ansprüche einfach zu wenig.“ Hertha bleibt gefangen im Mittelfeld der Zweitligatabelle.

Harmonisch ausgeglichen war das Spiel vor allem zu Beginn. Da kombinierten die Karlsruher, ihrer prekären Tabellensituation zum Trotz, recht gefällig. „Wir haben die ersten 20 Minuten komplett verschlafen und geraten auch zu Recht in Rückstand“, sagte Herthas Torhüter Tjark Ernst.

In der zehnten Minute ließ sich die Defensive der Berliner bei einer Ecke übertölpeln. Lars Stindl passte unbedrängt an den Fünfmeterraum, wo Linksverteidiger Deyovaisio Zeefuik den Ball zum 1:0 für den KSC ins eigene Tor lenkte. Das passte, wenn auch ungewollt, zur Atmosphäre im Stadion: Wenn die Fans die Lieder des Gegners singen, warum sollen die Spieler dann nicht die Tore für den Gegner erzielen?

58.851
Menschen sahen das Spiel des 12. gegen den 16.

Immer wenn Herthas Mannschaft in dieser Saison in Rückstand geraten ist, hat sie den Platz anschließend als Verlierer verlassen. Vom 0:1 gegen den KSC aber ließ sie sich nicht allzu lange beirren. Das Team von Trainer Pal Dardai fand nach dem Rückstand besser ins Spiel, erlangte zunehmend die Kontrolle über das Geschehen und erhöhte schleichend den Druck.

Nach einer knappen halben Stunde schlug sich das auch im Ergebnis nieder. Marton Dardai, diesmal wieder im defensiven Mittelfeld aufgeboten, spielte einen schnittigen Pass zu Fabian Reese. Der setzte Marten Winkler auf dem linken Flügel ein, startete gleich durch in den Strafraum und vollendete nach Winklers Flanke per Kopf zum 1:1. Für Reese war es das vierte Saisontor.

Noch vor der Pause drehte Hertha das Spiel komplett. Nach einer Ecke und einer verunglückten Faustabwehr von Karlsruhes Torhüter Patrick Drewes brachte Mittelstürmer Haris Tabakovic den Ball per Hacke wieder vors Tor. Florian Niederlechner köpfte den Ball über die Linie.

„Das hat die Mannschaft schon beschäftigt“, sagte Karlsruhes Trainer Christian Eichner. Nach der Pause mühte sich sein Team. Es hatte viel Ballbesitz, fand aber wenig Lücken. Doch Hertha verpasste es, frühzeitig alles klarzumachen. Reese, der den Innenpfosten traf, Tabakovic und der junge Pascal Klemens vergaben beste Chancen. So blieb die Hoffnung des KSC auf ein Unentschieden am Leben.

Tjark Ernst, der Torhüter der Berliner, rettete zweimal prächtig gegen Karlsruhes Mittelstürmer Igor Matanovic. Gegen den abgefälschten Schuss des eingewechselten Leon Jensen, der in der Jugend für Hertha gespielt hat, zehn Minuten vor Schluss konnte er jedoch nichts ausrichten. Schiedlich und friedlich wie die Stimmung auf den Rängen war am Ende auch das Ergebnis.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false