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Hat gut lachen. Thomas Popiesch siegte mit Bremerhaven zum Play-off-Auftakt 6:4 gegen Ingolstadt.

© dpa/Sven Hoppe

Play-offs in der Deutschen Eishockey Liga: Fische, Bananen, olle Gesänge und Gegurke

In den ersten Viertelfinalspielen der DEL geht es rund. Wobei sich die Sieger der Auftaktspiele nicht zu sehr freuen sollten. Und bei den Eisbären gibt es einen Sprechchor, der schlecht gealtert ist.

Es sind Play-offs in der Deutschen Eishockey-Liga und manche (Kölner Haie), die dabei sein wollten, dürfen im Viertelfinale nicht mehr mitspielen. Für andere (Eisbären) gab’s Haue. Dabei ist alle Aufregung, wie etwa über das 1:7 der Berliner gegen Mannheim an sich müßig. Es ist doch „Best of seven“ und schauen wir mal ein Jahr zurück: Von den Siegern des ersten Viertelfinalspiels der vier Serien kam am Ende genau einer weiter: Der ERC Ingolstadt, der ja auch schon mal von Platz neun aus Meister wurde.

Diesmal sollten sie also zu 75 Prozent weiterkommen die Oberbayern. Wenn sie gegen Bremerhaven nach dem 4:6 zum Auftakt noch den Notausgang finden. Der Schwung aus der Pre-Play-off-Serie gegen Köln war offensichtlich dahin, der Hauptrunden-Primus mit seinem internationalen Team so fokussiert wie schon in den 52 Spielen zuvor. Womöglich sind die Fischtown Pinguins auf dem Weg zu etwas ganz Großem.

Würde ja irgendwie passen zur „Abschiedssaison“ von Alfred Prey, dessen Taten inzwischen großflächig medial abgefeiert werden. Und da wird schon so manches Zitat hin- und hergeschoben. Etwa, dass die Fischtowner „in anderen Gewässern fischen“ als die Konkurrenz.

Definitiv nicht im eigenen Lande, wenn es um neue Spieler geht, sondern in Dänemark (sind schon andere draufgekommen in der DEL) oder in Slowenien (wobei diese Spieler jedenfalls zum Teil zuvor in Schweden erfolgreich oder in Köln nicht erfolgreich waren) und natürlich fischen sie gemeinsam mit den Bürgerämtern (gibt sogar zwei in Bremerhaven), von wegen Staatsbürgerschaft.

Egal, wer auf dem Eis steht. Hauptsache es ist gut. Ganz professionell gedacht und cool die Selbstbeschränkung der DEL mit den Ausländerplätzen umschifft. Fischtown liegt schon mal vorn.

Die Eisbären bekamen von Mannheim sieben Tore eingeschenkt

Weniger geschmeidig lief es am Sonntag bei den Eisbären, an ein 1:7 daheim zum Play-off-Auftakt können sich womöglich nicht mal die erinnern, die unermüdlich, um im Ergebnis-Frust den Gegner zu diffamieren, die Mannheimer Fans als Söhne von Prostituierten besangen. Dieser Sprechchor mit den „H….n“ ist  schlecht gealtert, kann man zweifellos sagen.

Was zwei Fans der Adler ganz oben im Oberrang mit zwei aufgeblasenen Bananen sagen wollten, war nicht so ganz klar. Oder sagen wir es mal so: Nur ganz alte Fans können versuchen, diese Anspielung zu verstehen. Oder hieß es etwa, dass Mr. Anschutz rund um sein Kommerzzentrum am Ostbahnhof auch mal gesundes Obst anbieten lassen soll? Das ist eher auszuschließen, ebenso wie der Umstand, dass die Eisbären bestimmt nicht noch mal in der Serie so als Gurkentruppe auftreten werden wie am Sonntag geschehen.

Und sonst? Der Knaller Wolfsburg gegen München zum Auftakt war sogar die Wiederauflage der letztjährigen Finalserie, mit einem standesgemäßen Sieg der Bayern. Wobei diesmal die beiden Teams vom Finale gefühlt sehr weit weg zu sein scheinen.

In Straubing wurde auch gespielt, dem Gesetz der Serie, müsste Schwenningen nun zu 75 Prozent im Halbfinale stehen. Nachdem sie seit 29 Jahren zum ersten Mal in den Play-offs stehen, wäre das doch echt mal was.   

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