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Sambias Barbra Banda sorgte für die Führung ihres Teams und war für die deutschen Spielerinnen insgesamt kaum zu stoppen im letzten Testspiel vor der WM.

© imago images/Eibner

Misslungene WM-Generalprobe: Deutschland verliert 2:3 gegen Sambia

Das DFB-Team unterliegt im letzten Test vor der WM. Während sich Sambia enorm effektiv zeigt, agiert Deutschland glücklos und wacht zu spät auf.

| Update:

Die deutschen Fußballerinnen wirkten alles andere als zufrieden, als das Spiel abgepfiffen wurde. Sie hatten gerade 2:3 (0:0) gegen Sambia verloren und damit die Generalprobe vor der Weltmeisterschaft in Neuseeland und Australien (20. Juli bis 20. August) vermasselt. Vor 11.404 Zuschauenden im Sportpark Ronhof in Fürth zeigte Deutschland einen engagierten, aber insgesamt zu schwachen und glücklosen Auftritt. Selbst der späte Ausgleich sollte nicht mehr reichen für ein Unentschieden.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vertraute im Gegensatz zum letzten Testspiel gegen Vietnam auf insgesamt 10 Spielerinnen von Bayern München und dem VfL Wolfsburg. Sara Däbritz war die Einzige, die von Beginn an spielte und bei keinem der beiden deutschen Vereine unter Vertrag steht. Die Zeit der Experimente war also vorbei.

Einzig die Position, auf der Svenja Huth aufgeboten wurde, überraschte. So brachte Voss-Tecklenburg die Wolfsburger Offensivkraft im 4-3-3-System auf der rechten Seite als Außenverteidigerin. Durch das Fehlen der verletzten Giulia Gwinn gilt diese Position als Schwachstelle beim deutschen Team.

Doch Huth nahm ihre Rolle sofort an und bewies ihre Flexibilität. Die 34-Jährige überzeugte mit einem guten Zweikampfverhalten, im Zusammenspiel mit Jule Brand vor ihr und schaltete sich immer wieder in die Offensive mit ein.

Huth war es auch, die mit einer Flanke aus dem Halbfeld für die erste gute Gelegenheit des deutschen Teams sorgte. Ihre Hereingabe nach 20 Minuten konnte Felicitas Rauch am langen Pfosten aber nicht im Tor unterbringen.

Auf beiden Seiten war von Beginn an zu spüren, dass es der letzte Test vor der WM war. Sowohl Deutschland als auch Sambia legten direkt mit viel Tempo und Spielfreude los. Zwar riss das Team von Voss-Tecklenburg erwartungsgemäß das Spiel an sich, doch Sambia war immer wieder durch Konter gefährlich.

Das lag vor allem an der umtriebigen Barbra Banda, Kapitänin der afrikanischen WM-Teilnehmerinnen. Bereits nach sieben Minuten nutzte Banda ihre Schnelligkeit und konnte gerade noch so durch Hegering mit einer risikoreichen Grätsche im Strafraum am Torabschluss gehindert werden. Gleiches Bild kurz vor der Halbzeit, diesmal war Kathrin Hendrich in letzter Sekunde zur Stelle.

Doch auch Deutschland näherte sich immer wieder dem gegnerischen Tor an. So suchte das Mittelfeld um Sara Däbritz meist mit Schnittstellenpässen Klara Bühl und Brand auf den Außen. Dass die Bemühungen vor der Pause aber nicht zum Torerfolg führten für das deutsche Team, lag oftmals an der erneut ausbaufähigen Passgenauigkeit und der fehlenden Präzision im Abschluss.

In der zweiten Halbzeit fallen fünf Tore

Nach dem Seitenwechsel erwischte Banda Deutschland dann ganz kalt. Nach einem haarsträubenden Ballverlust von Brand am Mittelkreis, schickte Sambias Recheal Kundananji Banda links in den Strafraum, die trocken ins rechte untere Eck abschloss.

Fast kam das deutsche Team im direkten Gegenzug zum Ausgleich, doch Alexandra Popp und Lina Magull verpassten die Hereingabe von Bühl im Strafraum. Vielmehr setzte Sambia noch einen oben drauf und kam durch Kundananji – wieder nach einem unnötigen Ballverlust der Deutschen – zum zweiten Treffer.

Voss-Tecklenburg wechselte zehn Minuten nach diesem Doppelschlag gleich dreimal und brachte neben Carolin Simon als Außenverteidigerin auch Lea Schüller und Sydney Lohmann. Diese Offensivpower machte sich sofort bemerkbar: Zunächst sorgte Simon mit einem Standard auf Sjoeke Nüsken für ordentlich Gefahr und eine Minute später erneut mit einer scharfen Flanke, die Lohmann direkt nahm, den Schuss aber knapp über das Tor setzte.

Eine Viertelstunde vor Schluss war es wieder Simon, die mit einem starken Freistoß aus 16 Metern an der Latte scheiterte. Nach weiteren vergebenen Chancen durch Bühl und Magull brachte Schüller schließlich eine Ecke von Simon im Tor unter. Durch die am Ende 13-minütige Nachspielzeit kam Deutschland durch Popp sogar noch zum Ausgleich. Doch Banda besiegelte in allerletzter Minute mit ihrem zweiten Tor die Niederlage Deutschlands.

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