zum Hauptinhalt
Weltmeister unter sich. Andreas Obst (links) liegt mit Bayern Mündchen momentan leicht vor Alba Berlin und Johannes Thiemann.

© IMAGO/Eibner

„Man darf die Hauptrunde nicht überbewerten“: Alba Berlin sieht sich in der BBL auf dem richtigen Weg

In der BBL ist fast die Hälfte der Hauptrunde vorbei und im oberen Tabellendrittel geht es sehr eng zu. Bei Alba Berlin ist nach der positiven vergangenen Woche der Optimismus zurück.

Johannes Thiemann war noch nicht nach einer Zwischenbilanz zumute. In der Hauptrunde der Basketball-Bundesliga ist zwar fast Halbzeit, doch den Blick auf das Tableau sparen sie sich bei Alba Berlin bisher weitgehend. „Die Tabelle ist noch nicht besonders aussagekräftig“, sagt der Weltmeister. Zum einen, weil es im oberen Drittel extrem eng zugeht; zum anderen, weil die Berliner aufgrund ihres engen Euroleague-Programms drei Spiele weniger absolviert haben als die Konkurrenz.

Nach dem Sieg gegen das Überraschungsteam aus Würzburg am Sonntag steht Alba mit einer Bilanz von neun Siegen und vier Niederlagen wieder auf Rang vier. „Das ist noch okay“, sagt Thiemann und verweist auf das straffe Programm, das junge Team sowie die wiederholten Ausfälle wichtiger Spieler.

Natürlich wolle Alba die Hauptrunde so erfolgreich wie möglich bestreiten, „aber es ist schwer, nach einer Euroleague-Doubleweek in der BBL immer 100 Prozent zu geben“, sagt Thiemann. Das war in dieser Saison vor allem bei den deftigen Niederlagen gegen Bamberg und den MBC deutlich zu erkennen.  

In den Meisterjahren 2020, 2021 und 2022 gingen die Berliner nur einmal von Platz eins in die Play-offs. In der vergangenen Saison spielten sie hingegen die beste Hauptrunde der Vereinsgeschichte – und schieden im Viertelfinale sang- und klanglos gegen den späteren Meister Ulm aus, der sich zuvor mit nur 16 Siegen aus 34 Spielen gerade so in die Play-offs gezittert hatte. „Man darf die Hauptrunde nicht überbewerten“, sagt Thiemann.

Gerade für die Euroleague-Teilnehmer Alba und Bayern München läuft die Bundesliga über weite Strecken der Saison wohl oder übel eher nebenher. Die Überraschungsteams aus Würzburg und Vechta haben eine ganze Woche, um sich auf ihre BBL-Partien vorzubereiten. Die Teilnehmer in Eurocup, Champions League sowie Fiba Europe Cup haben unter der Woche in der Regel ein Spiel im internationalen Wettbewerb. Für die Euroleague-Teams, deren Wochen oft aus Spielen am Dienstag, Donnerstag und Sonntag bestehen, sind Training und Erholung hingegen fast schon Fremdworte.

Gesundheitlich ist das zumindest fragwürdig und sportlich leidet die Qualität, doch für die Spannung der Bundesliga ist es zweifellos positiv. Ohne die Doppelbelastung würden Alba und München aufgrund der klaren qualitativen und finanziellen Unterschiede nahezu ungebremst durch die Hauptrunde rasen. So leisten sie sich immer wieder mal einen Ausrutscher.

München ist Topfavorit

Nutznießer sind in dieser Saison bisher vor allem die Niners Chemnitz, die mit erst zwei Niederlagen Tabellenführer sind. Erster Verfolger sind die Münchner, die nach Startschwierigkeiten zuletzt siebenmal in Folge gewonnen haben und aufgrund ihres prominent sowie breit besetzten Kaders auch Topfavorit auf die Meisterschaft sind. Dahinter ballen sich in der Tabelle fünf Teams mit jeweils vier oder fünf Niederlagen.

Das Rennen um die vorderen Ränge ist also offen wie lange nicht, zumal es in dieser Saison erstmals ein Play-in gibt. Bei diesem aus der NBA adaptierten Modus spielen die Plätze sieben bis zehn der Hauptrunde die letzten beiden Play-off-Teilnehmer aus.

Auch wenn es bei Alba noch nicht durchgehend rund läuft, dürften die Berliner damit nichts zu tun bekommen. Thiemann schaut jedenfalls positiv auf den weiteren Saisonverlauf. „Wir sind ein junges Team und machen zwei Schritte nach vorne, dann wieder einen zurück. Dabei rutscht man auch mal aus, aber wir sind auf dem richtigen Weg.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false