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In drei Sätzen gelang Berlin die Titelverteidigung.

© dpa/Uwe Anspach

Machtdemonstration gegen Herrsching: BR Volleys küren sich erneut zum Pokalsieger

Berlins Volleyballer setzen sich in Mannheim mit 3:0 durch und verteidigen den Titel. Der Kontrast zwischen den beiden Mannschaften könnte kaum größer sein.

Es war das Duell der Gegensätze am Sonntagnachmittag im Pokalfinale: Auf der einen Seite die BR Volleys, die Jahr um Jahr die Meisterschaft und den Pokal gewinnen. Auf der anderen Seite die Volleys Herrsching, die zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im Finale standen.

Ein wenig Hoffnung hatten die angereisten Fans vom Ammersee wohl trotz der schier aussichtslosen Ausgangslage, dass ihren Volleyballern die ganz große Überraschung gelingen würde. Doch die Berliner ließen von der ersten Sekunde keine Zweifel daran, dass sie den Pokal zum siebten Mal mit nach Hause nehmen würden und setzten sich mit 3:0 (25:13; 25:18; 25:23) durch.

Wie üblich trat Herrsching in Trikots in Lederhosen-Optik auf. In Mannheim mussten sie allerdings auf die Anfeuerungsrufe ihres „Königs“ verzichten, der normalerweise mit Krone und Zepter als Hallensprecher bei Heimspielen für Stimmung sorgt. Stattdessen trugen 10.882 Zuschauende zur Stimmung bei – etwas weniger Menschen als Herrsching Einwohner hat.

Zusammenhalt bei Herrschings Mannschaft.
Zusammenhalt bei Herrschings Mannschaft.

© dpa/Uwe Anspach

Sieben Jahre ist es nunmehr her, dass der Mannschaft das ganz große Wunder gelang und sie Berlin im Viertelfinale aus dem Pokal-Wettbewerb schmiss. Im November unterlag sie immerhin nur knapp mit 2:3 in der Bundesliga.

Volleys dominierten in allen Elementen

Am Sonntag sah es zu keinem Zeitpunkt nach dem nächsten Wunder aus. Die Volleys dominierten in allen Elementen, das Champions-League-Aus gegen Trentino in der vergangenen Woche hatten sie offenbar schnell verdaut.

Gleich zu Beginn stellten Berlins Angreifer ihre Durchschlagkraft unter Beweis und Timothée Carle brachte sein Team mit 10:5 in Führung. Besonders deutlich wurde ihre körperliche Überlegenheit, als der 2,11 Meter große Mittelblocker Tobias Krick den Ball problemlos über die Köpfe der Gegner schlug und zum 21:10 punktete. Zwei Satzbälle verhinderte Herrsching noch, doch der dritte gelang.

Im zweiten Satz ließ Herrsching zunächst nicht zu, dass Berlin sich schnell absetzte. Der Außenseiter kämpfte um jeden Punkt und spornte sich gegenseitig an. Doch gegen den Berliner Block hatte Herrsching wenig Chancen, die Volleys machten überdies ordentlich Druck im Aufschlag und holten so auch diesen Satz.

Im dritten Satz kämpfte sich Herrsching noch einmal heran, sodass Berlin mit 8:12 zurücklag. Der Jubel in der Halle war ohrenbetäubend. Alle schienen sich zu freuen, dass nun doch Spannung aufkam. Auch der Hallensprecher feuerte den Underdog laustark an. Doch die Volleys ließen das nicht auf sich sitzen und machten kurzen Prozess. Ein Aufschlagfehler Herrschings besiegelte schließlich den Pokalsieg der Volleys.

Dass es dem Match über weite Strecke an Spannung mangelte, schien der Stimmung keinen Abbruch zu tun: Die Spieler stürmten auf das Feld und jubelten ausgelassen. Zum siebten Mal hatten sie den Pokal geholt.

„Wir haben kurz gewackelt, uns dann aber gut gefangen“, sagte Zuspieler Johannes Tille, der wie auch schon im vergangenen Jahr zum wertvollsten Spieler gewählt wurde. „Wir hatten keinen Bock, dass es im dritten Satz doch noch eine Geschichte für Herrsching wird und haben daher doppelt Gas gegeben.“

Gefeiert wird auch in diesem Jahr im Bus mit Bier, denn aufgrund des engen Spielplans müssen die Volleys noch am selben Abend zurück nach Berlin fahren.

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