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Ruben Schott, Kapitän der Volleys, jubelt und spornt seine Mannschaft an.

© IMAGO/Andreas Gora

„Keine Entscheidung wegen des Geldes“: Berliner Jung Ruben Schott bleibt bei den BR Volleys

Ruben Schott will auch die nächsten drei Jahre in seiner Heimatstadt bleiben. Seine US-amerikanische Freundin und er führen bislang eine Fernbeziehung. Das könnte sich nun ändern.

Viel Zeit blieb Ruben Schott nicht, um über den Times Square zu schlendern und die Sonne im Central Park zu genießen. Gerade einmal drei Tage lagen zwischen dem letzten Spiel der BR Volleys und der nächsten Trainingseinheit. Doch die kurze Zeit, die Manager Kaweh Niroomand der Mannschaft freigegeben hatte als Belohnung für den Pokalsieg, nutzte Schott bestmöglich. Er besuchte seine Freundin, Elle Sandbothe, die ebenfalls Volleyballerin ist und derzeit in den USA lebt. „Die Zeit in New York war kurz, aber sehr schön.“

Zwischen den Treffen der beiden liegen oftmals Wochen oder sogar Monate. „Meine Freundin kann wegen des Visums leider immer nur drei Monate in Berlin bleiben“, erzählt Schott. Er hofft, dass sich das irgendwann ändert und seine Freundin ebenfalls einen Verein in Deutschland findet. „Das wäre ein Traum.“

Zu Beginn des Jahres hat das Paar gemeinsam eine Wohnung in Berlin angemietet. „Berlin ist sehr international und daher gut geeignet für Menschen aus den USA. Meine Freundin hat hier schon einige Freunde gefunden.“ Schott plant daher langfristig in seiner Heimatstadt, auch sportlich. Denn wie der Tagesspiegel exklusiv erfuhr, verlängert der Kapitän der BR Volleys seinen Vertrag für drei Jahre.

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„Von meiner Seite war klar, dass ich hier bleiben möchte. Der große Reiz im Ausland zu spielen ist weg“, sagt Schott. Im Volleyball ist es durchaus bemerkenswert, dass ein Spieler über mehrere Jahre für den gleichen Verein aufschlägt. Oftmals wechseln sie bereits nach einer Saison. „Es gibt viele Athleten, die unglaublich gern in ihrer Heimat spielen würden, aber dort keinen professionellen Verein finden. Für mich ist es perfekt: Ich bin bei meiner Familie, meinen Freunden und kann für meine Heimatstadt spielen“, so Schott.

Das Gehalt ist in anderen Ligen wie der italienischen oder polnischen zwar oftmals höher. Doch Schott sagt: „Ich treffe keine Entscheidung wegen des Geldes. Das Gesamtpaket ist ausschlaggebend.“

Ruben Schott wird bei den Spielen oftmals von Zuschauern umringt.
Ruben Schott wird bei den Spielen oftmals von Zuschauern umringt.

© IMAGO/Contrast

Seine Rolle in Berlin hat sich über die Jahre sehr verändert. Bereits von 2015 bis 2017 spielte er bei den Volleys, damals war er einer der jüngsten. „Ich bin als Küken hergekommen und wurde von Spielern wie Robert Kromm und Sebastian Kühner an das Profidasein herangeführt.“ Mit einigen Nationalspielern von damals hat er immer noch Kontakt und tauscht sich regelmäßig aus.

Anschließend absolvierte Schott einige Stationen im Ausland bei italienischen und polnischen Klubs, bevor er 2021 nach Berlin zurückkehrte. „Hier wurde ich langsam an meine Führungsrolle herangeführt, erst als Mitglied des Mannschaftsrates, dann als Kapitän“, sagt er. „In den letzten Jahren habe ich immer mehr Verantwortung übernommen.“

Schott ist niemand, der auf dem Spielfeld besonders laut und dominant auftritt. Doch er hat seinen ganz eigenen Weg gefunden, die Mannschaft anzuleiten und seine Mitspieler in schwierigen Situationen zu motivieren. Gemeinsam mit dem Team holte er in dieser Saison bereits den Pokal und schaffte es in der Champions League bis ins Viertelfinale. In der nächsten Saison will er das toppen: „Mit Berlin haben wir uns einen Namen im europäischen Volleyball gemacht. Natürlich will ich es auch mal ins Halbfinale schaffen. Damit das gelingt, sind wir ein Stück weit aber auch auf Losglück angewiesen.“

Bei den Fans kommt der „Berliner Jung“ gut an. Wenn Schott einen Aufschlagpunkt macht, schallt es „Shots, Shots, Shots“ durch die Halle. „Für die Zuschauer ist es auch schön, wenn Spieler länger bleiben. Sie können sich dadurch besser mit der Mannschaft identifizieren.“ Noch nie seien so viele Kinder und Jugendliche nach dem Spiel zu ihm gekommen, um Fotos zu machen und nach Autogrammen zu fragen, wie in dieser Spielzeit. „Man fühlt sich hier sehr wertgeschätzt.“

Der Fokus der Volleys liegt nun auf dem Start der Play-offs am kommenden Sonntag. Dort geht es im Viertelfinale daheim gegen den Aufsteiger SSC Karlsruhe (16 Uhr). Im vergangenen Jahr kam Schotts Freundin für die finalen Spiele nach Berlin, um die Meisterschaft mit ihm zu feiern. Auch in diesem Jahr dürfte sie ihn unterstützen. Dann hat das Paar auch etwas mehr Zeit als die wenigen Stunden in New York.

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