zum Hauptinhalt
Joachim Löw hofft weiter auf ein Comeback als Trainer, egal, ob als Nationalcoach oder auf Klubebene.

© dpa/Tom Weller

Joachim Löw sieht Bayern-Entscheidungen kritisch: „Aus Trainersicht hätte ich das nicht so gewollt“

Der frühere Bundestrainer äußert sich in einem Interview auch zu seinen eigenen Plänen und macht klar: „Ich bin nicht im Ruhestand“.

Joachim Löw sieht den Zeitpunkt der drastischen Personalentscheidungen beim FC Bayern kritisch. Aus der Perspektive eines Trainers sei es „sehr riskant“ gewesen, die Trennung von Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic kurz vor dem letzten Saisonspiel zu beschließen, sagte der frühere Bundestrainer am Sonntagmorgen dem TV-Sender „Bild“. So eine Nachricht könne „noch durchsickern“ und entsprechend die Mannschaft beeinflussen.

Die Bayern hatten die Entscheidung praktisch unmittelbar nach dem Gewinn der Meisterschaft durch ein 2:1 am 34. Spieltag beim 1. FC Köln bekannt gegeben. Informiert worden waren Kahn und Salihamidzic am Donnerstag und Freitag zuvor. „Aus Trainersicht hätte ich das nicht so gewollt“, sagte Löw, er äußerte aber auch, dass eben nichts an die Medien durchgesteckt worden sei.

Insgesamt sieht Löw bei einigen Klubs der Fußball-Bundesliga eine „besorgniserregende“ Entwicklung. Der 63-Jährige nannte keine Namen, kritisierte aber die vielen Trainerwechsel bei einigen Vereinen in kürzester Zeit. „Da kann ja auch keine Philosophie entstehen und keine Ruhe reinkommen“, sagte er. „Spieler und Mannschaft können sich dementsprechend nicht so entwickeln, wie man sich das wünscht. Manche Vereine stagnieren in ihrer Entwicklung.“

Ein Angebot aus Brasilien hätte es nie gegeben

Als Beispiele für eine positive Entwicklung nannte Löw den SC Freiburg und den 1. FC Union. Als Trainer der Saison würde Löw den Freiburger Christian Streich wählen.

Er selbst plant weiter seine Rückkehr auf die Fußball-Bühne. „Ich bin nicht im Ruhestand“, sagte er und ergänzte. „Es wird eine Aufgabe für mich kommen, mit der ich mich identifizieren kann.“ Es habe Anfragen und Angebote gegeben, sagte der Weltmeister-Trainer von 2014 – allerdings nicht vom brasilianischen Verband. „Es gab mit Brasilien überhaupt keinen Kontakt und schon gar kein Angebot“, sagte Löw.

Er mache „nur etwas, wenn ich überzeugt bin, dass es zu mir passt (...), dass ich was bewegen kann“. Eine Entscheidung sei aber „noch nicht gefallen“. Denkbar sei für ihn weiterhin ein Job als National- oder Klub-Trainer. „Ich kann mir beides vorstellen“, sagte Löw. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false